Pfarrverband St. Albert-Allerheiligen

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Ausstattung und Rundgang

Die Kirche Allerheiligen ist ein schlichter Saalraum mit weiß verputzten Ziegelwänden, der durch Betonpfeiler in 5 Joche gegliedert ist. Eine holzverschalte Satteldecke mit Betonbindern zieht sich vom Chor bis in den Saalraum. An der linken Seite des Langhauses sind fünf hoch gelegene rechteckige Fenster mit abstrakter gelb-rot-grauer Farbverglasung eingefügt, die Engelsflügel, Sterne und eine Rose zeigen. An der rechten Seite des Langhauses befinden sich vier kleinere Fenster in tieferer Lage mit kräftiger bunter Farbverglasung. Der Boden ist mit Ziegelfliesen verlegt.
Kreuz mit Christusfigur

Das Triumphkreuz

Für das Altarkreuz in Allerheiligen war dem Künstler die Aufgabe gestellt, nicht den leidenden, sondern den am Kreuz triumphierenden Christus zur Darstellung zu bringen. Also nicht den vom Leiden besiegten Menschen, sondern den in seinem Leiden das Leid und den Tod überwindenden Gott-Menschen.

Das Göttliche wird deutlich gemacht in zwei Dingen:

Zum einen: Der Heiland hängt nicht am Kreuz, wie es sonst gewöhnlich ist, sondern er steht am Kreuz. Damit kommt deutlich zum Ausdruck, dass er ganz freiwillig in den Tod gegangen ist, „weil er selbst es wollte“. Die Nägel sind nur schwach angedeutet; sie sind vergoldet und nicht mehr Werkzeug der Marter, sondern Zeugen seiner Verklärung, Siegestrophäen, die Zeugnis ablegen von dem überwundenen Leiden. Die Arme hängen nach unten: sie haben keine Last mehr zu tragen. Der Herr trägt auch keine Dornenkrone mehr: er ist nicht mehr der Spottkönig, sondern der Gott-König. Der ganze Oberkörper zeigt keine Spur mehr von der überstandenen Marter, er ist schon hineingenommen in die Verklärung.

Zum anderen: Der Gesichtsausdruck des Gekreuzigten spricht nicht von Leid und Not: es ist das Lächeln des im Leid zum größten Wohltäter der Menschheit gewordenen Erlösers, der sich in Liebe zu den Menschen neigt, so als wollte er alle an sich ziehen, um ihnen den Kuss des Friedens zu geben, ihnen zu sagen: Ich habe die Sünden überwunden, der Weg zum Vater ist frei.

Das Menschliche, ja, das Un-Menschliche des überstandenen Leidens wird hervorgehoben in den knorrigen Händen und Füßen, in den verzerrt erscheinenden Knien. Er ist uns ja „in allem gleich geworden“, ja noch mehr: er ist zum Zerrbild eines Menschen geworden. Was hier angedeutet dargestellt ist, ist nur mehr Reminiszenz an das schon überstandene Leiden. Darum ist die natürliche Verbindung der Glieder mit dem Körper aufgehoben; mit dem verklärten Leib, wie er im Haupt- und im Oberkörper dargestellt ist, sind diese Glieder nicht mehr zu verbinden, wie es zwischen Tod und Leben keine Verbindung mehr gibt. Darum erscheinen Hände und Füße nur noch durch einen Mechanismus mit dem Körper verbunden.
Das Kreuz wird bei genauerer, näherer Betrachtung zu einer ergreifenden Illustration des Herren-Wortes: „Musste nicht Christus dies alles leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen?“ Es wird zu einer Illustration zu den Worten des Völkerapostels: „Wenn wir mit Christus leiden, werden wir auch mit ihm verherrlicht werden.“
Modern geschnitzte Madonna mit Kind
Ein Künstler für das Triumphkreuz, die Madonnenstatue und den Kreuzweg

Das große Triumphkreuz (ca. 5 - 6 m) über dem Altar, die Madonnenstatue, sowie der Kreuzweg (15 Stationen – mit der Auferstehung Christi) stammen von Professor Jacob Adlhart (1898 - 1985) aus Hallein/Salzburg.
Bronze Tabernakel mit segnendem Christus
Auf dem Tabernakel aus Bronze ist ein Relief von Christus Pantokrator mit Engelfries abgebildet. Die Ewiglichtlampe aus Messing und Bronze ist in Form einer stilisierten Rebe dargestellt.
Bronze-Ambo mit Schrift Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel
Der Ambo ist mit einer Bronzeverkleidung geschmückt mit dem Text „Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel“ von Franz Mikorey.

Altargemälde

Das große Wandgemälde im Altarraum stammt von Ingeborg Sedlmayr (geb. 1921) aus Berg am Starnberger See aus dem Jahr 1980. Die Künstlerin hatte die schwierige Aufgabe, in Verbindung zum großen Altarkreuz eine Gestaltung der riesigen Altarwand zu schaffen, die nicht nur theologisch-gedanklich, sondern auch künstlerisch-spirituell das vorhandene Kreuz miteinbeziehen sollte. Durch die halbkreisförmige Anordnung ihrer Bilder und der zarten Farben wurde sie diesem Anliegen sehr gerecht.

Das Gemälde greift in der rechten Hälfte den Gedanken des Allerheiligenfestes auf: „Die große Schar der Erlösten“ (Offb. 8,9ff) wird vom thronenden Christus empfangen. Linkerhand ist die alttestamentliche Geschichte vom Auszug aus Ägypten durch das Rote Meer, der Rettung Israels in die Freiheit als Hoffnungsbild dargestellt (Ex 14,21ff). In der Mitte ist ein Medaillon mit Adam und Eva am Baum der Erkenntnis der Sündenfall abgebildet.

Taufkapelle mit Mosaik

Das Mosaik des ehemaligen Hochaltars mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament wurde nach einer größeren Renovierung in der Taufkapelle befestigt.
Mosaik Vertreibung von Adam und Eva und Kreuzszene

Orgel

Musikalisches zum Lobe Gottes wird auf der Schleifladenorgel der Gebrüder Späth aus dem Jahr 1960 gestaltet. Für rund 95.000 € wurde das Instrument von der Orgelbaugemeinschaft Jocher/Edouard im Jahre 2002 generalüberholt. Mit 2.200 Pfeifen, die sich auf 3 Manuale und Pedale mit 35 Registern verteilen, ist die farbenreiche und klangvolle Orgel sowohl für das liturgische als auch das konzertante Spiel bestens geeignet.

Heiligenfiguren

An den Wandpfeilern sind zehn Heiligenfiguren mit beschrifteten Kartuschen angebracht. Diese wurden 1980/81 von verschiedenen Pfarreimitgliedern gestiftet. Darunter sind die Selige Irmengard, der Heilige Korbinian, die Heilige Barbara, der Heilige Christophorus, die Heilige Katharina, die Heilige Hedwig, der Heilige Martin, die Heilige Elisabeth, der Heilige Franziskus und der Heilige Georg.

Heiligentafeln

Im Rahmen des 50jährigen Jubiläumsjahres entstand 2007 als Projekt des AK Liturgie die Heiligen-Tafel. „Mit den Heiligen durch das Jahr“ – so lässt sich das Motto der Tafel treffend formulieren. Hinter 12 Türen, die sich allesamt separat öffnen lassen, befinden sich „alle Heiligen“ der Allerheiligenkirche (die auch als große Sockelfiguren an den beiden Kircheninnenwänden dargestellt sind) mit jeweils ihren Namen, dem Gedenktag, Lebensdaten, einer kurzen Biografie sowie dem Hinweis auf ihre Attribute, mit denen sie charakterisiert und ausgestattet sind.

Maßgeblich beteiligt an der Planung und Konzeption waren als Mitglieder des AK Liturgie des Pfarrgemeinderates: Verena Busch, Lisa Schilling und Stefan Lindig, seitens der praktischen Durchführung und Umsetzung: Jessi Totschnigg (Fotos), Silke Hertzog (Vergoldung) und Wolfgang Kaehs (sämtliche Holzarbeiten).