Katholischer Pfarrverband Ampfing

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D I E   E H E M A L I G E   S Y N A G O G E   I M   P F A R R Z E N T R U M   A M P F I N G

Im April 2018 wurde der erste einer dreiteiligen Gedenkstätte für die Opfer des KZ-Aussenlagers Mettenheim-Hart eröffnet. Die endgültige Fertigstellung der Erinnerungsstätte ist für 2020 geplant.

Ab dem Sommer 1944 sollten jüdische Häftlinge, Kriegsgefangen und Zwangsarbeiter unter menschenunwürdigen Umständen im Mettenheimer-Hart eine Fabrik für das Düsenflugzeug ME262 errichten.
Nach dem Krieg wurden große Teile der Bauten gesprengt, aber die Ruinen im Wald zeugen noch heute von einem riesigen Projekt, welches den Nazis den Endsieg bringen sollte.
Das Hauptquartier der Organisation TODT befand sich in dieser Zeit im Theresianum des Pfarrzentrums Ampfing.

Im Jahr 2002 gründete sich in Mühldorf der Verein "Für das Erinnern - KZ-Gedenkstätte Mühldorfer-Hart". Dem Verein war es schon immer ein Anliegen eine würdige Gedenkstätte zur Erinnerung an die vielen Tausend Opfer zu errichten. Leider fehlte es an den finanziellen Mitteln.
2015 konnten jedoch Max Mannheimer (+2016), der noch selbst im als jüdischer Häftling im Mettenheimer-Hart arbeiten musste und Hans-Jochen Vogel den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer von der Bedeutung einer solchen Gedenkstätte überzeugen und so stellte der Freistaat Bayern 2,5 Mio Euro zur verfügung.

Nach dem Krieg blieben einige Juden in der Nähe, bis sie an anderen Orten eine neue Heimat fanden. Um ihren Glauben leben zu können nutzen sie im Theresianum des Pfarrzentrums den großen Saal und gestalteten ihn zu einer Synagoge um. So fanden sich die Juden dort eine religiöse Zuflucht, wo kurz zuvor ihre Peiniger ihre menschenverachtenden Pläne schmiedeten.

Im Laufe der Jahrzehnte ist diese geschichtlich äußerst bedeutsame Tatsache ein wenig in Vergessenheit geraten.
Als das Gebäude in den Jahren 2008 bis 2010 aufwendig saniert und damit vor dem Verfall gerettet wurde, war es der Pfarrei und dem Förderverein Pfarrzentrum Ampfing ein großes Anliegen den Raum, der als Synagoge genutzt wurde, zu restaurieren. Heute ist der Saal die Heimat des Fördervereins, der immer wieder zu Veranstaltungen einlädt, die an die Geschichte erinnern.
Herausgeber Förderverein Pfarrzentrum Ampfing, Matthias Brandstetter 1. Vorsitzender