Pfarrverband Mariahilf - St.Franziskus

Jakobsweg-Pilgern 2020

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### Der Pilger Blog ###

unser Pilgertagebuch

Tag 4

Dinkelsbühl – Feuchtwangen

Der Himmel ist stahlblau und am Horizont erkennen wir einige beeindruckende Wolkenschiffe, die Lateiner-Segel vom Wind  gebläht, voran die Santa Maria auf dem Westweg nach Indien. Unser Weg aber führt nach der Morgen-Andacht an der Pier von Dinkelsbühl durch das mittelalterliche Städtchen, alle Inschriften in Fraktur, Food Point und Pitta King eingeschlossen. Bei der Zunft Bäckerey decken wir uns kohlenhydratisch ein und verlassen den Ort durch das Rothenburgertor  Richtung Nord Nord Ost, der Richtung, die auf uns Wandernden lastet. Wir queren die Wörnitz und der Wind bläst mächtig, Hüte und manches andere fliegen, Jacken knattern wie Segel  im Sturm, obwohl der Großteil des Weges durch dichten Wald führt. Über uns dreht sich was: ein Windrad turnt vor, andere machen beim Zirkeltraining mit. Nach Köhlau biegt der Weg scharf links. Ein Harvester steht mitten am Weg. Sein Führer kommt gerade von der Mittagspause, den Coffee-to-Go noch in der Hand. Die Bäume müssen weg, weil der Käfer drin ist, nur Brennholz, nur mindere Qualität.  Wir stürmen weiter, der Wind tut es uns nach. Unsere Mittagsrast halten wir auf einer kleinen Lichtung, entstanden durch jüngste Fällarbeiten, jeder bekommt seinen eigenen Baumstumpf wie einen Thron. Über uns drehen sich auch hier drei mächtige Rotorblätter, eine eigene Dreifaltigkeit oder wenigsten ein starker Hinweis darauf. Dann geht es weiter, der Wald endet und auf der Erhebung vor uns kann man die ersten Häuser von Feuchtwangen erkennen. Die ersten Gruppen sind schon dort. Uns stoppt aber vorerst der Biergarten der Walkmühle. Sein Slogan sehr passend: "Gott schütz uns vor Sturm und Wind und Bratwürsten, die nicht aus Franken sind." Jeder trinkt, wonach ihm ist. Der Stammtischkauz bevorzugt Killepitsch und bevor wir wissen, was das ist, bestellen wir eine Runde: es ist ein Gräuderlikör, mit hadden D. Dann brechen wir auf, zum Bus, zur Abend-Andacht, die steifen Passatwinde bleiben uns treu bis zuletzt, bis wir, als letzte Gruppe auf der kleinen Pinta, glücklich im Hafen von Palos beziehungsweise in Feuchtwangen einlaufen.

Johannes

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Nachdem wir uns nach Dinkelsbühl baustellenbedingt etwas verlaufen hatten, waren wir bald auf dem richtigen Weg.
Tag04_02_Karin
Nicht nur eine Pilgerfrge: Sind wir auf dem rechten Weg?
Tag04_03_Karin
Häufig verlief der richtige Weg heute durch Wälder.
Tag04_04_Karin
Der richtige Waldweg.
Tag04_05_Karin
Leider kein Hinweis auf eine Eisdiele.
Tag04_06_Karin
Als wir den Schutz des Waldes verlassen hatten, blies uns der Wind fast weg.
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Am Ende fanden wir aber eine Bestätigung, dass wir wirklich in Franken sind.

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