Auch in diesem Jahr feierte das Dekanat Mühldorf wieder einen gemeinsamen Dekanatsgottesdienst – diesmal in der Haager Pfarrkirche. Ursprünglich sollte er an der Pürtener Kreuzung stattfinden. Aufgrund der aktuellen Bauarbeiten war das jedoch nicht möglich.
Die Vorstandschaft des Dekanatsrats entschied sich daher für einen besonderen Ort: den Haager Schlossturm. Passend dazu wählte Dekan Klaus Vogl das Motto „Hoch hinaus“. Wegen unsicherer Wetterlage und zum Schutz der empfindlichen Instrumente des Haager Viergesangs wurde der Gottesdienst schließlich in die Pfarrkirche verlegt.
Feierlicher Gottesdienst mit musikalischer Begleitung Zelebriert wurde der Gottesdienst von Dekan Klaus Vogl und Pfarrer Pawel Idkowiak aus Haag, unterstützt von den Diakonen Alfred Stadler und Dr. Marc Stegherr aus Mühldorf. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Haager Viergesang mit bekannten Liedern von Kathi Stimmer-Salzeder.
„Hoch hinaus“ – Eine Predigt mit WeitblickIn seiner Predigt (ein Teil davon ist
hier zu hören) spannte Klaus Vogl einen Bogen vom Turmbau zu Babel bis in unsere Zeit. Der Mensch strebe danach, „hoch hinaus“ zu wollen – wolle alles erreichen, riskiere dabei aber auch, tief zu fallen. Die Geschichte vom Turmbau sei ein Symbol für Überheblichkeit: Der Mensch will sein wie Gott, sieht Kirche nur als etwas für die „minder Bemittelten“. Die vielen Sprachen stünden für das entstehende Chaos – Menschen sprechen nicht mehr
miteinander, sondern
gegeneinander.
Die Kirche gehe hier einen anderen Weg. Katholisch bedeute „allumfassend“. Kirche ist kein exklusiver Club, sondern soll ein stabiler, verlässlicher Turm inmitten der Gesellschaft sein. Vogl betonte die Bedeutung von Vernetzung und Zusammenarbeit – auch über den eigenen „Turm“ hinaus.
Mit Blick auf die Pfarrgemeinderatswahlen im nächsten Jahr rief er dazu auf, zu kandidieren: „Pfarrgemeinderäte sind Menschen, die mitdenken, anpacken und sich vernetzen.“ Die Kirchtürme prägten das Ortsbild – und ohne Kirche würde etwas fehlen.
Gemeinschaft im Anschluss Zum Abschluss bedankte sich Dekan Vogl bei den Ministranten und dem Musikensemble und lud die Besucher zum Dableiben ein. Viele folgten der Einladung – bei Getränken und Broten mit Aufstrich war noch Zeit für anregende Gespräche.
Rückblick: Dekanatsgottesdienste seit 2018Der diesjährige Gottesdienst war bereits der achte seit 2018 – und erneut an einem außergewöhnlichen Ort. In den vergangenen Jahren fand der Dekanatsgottesdienst an folgenden Orten statt:
- am Inn in Mühldorf
- auf der damals noch nicht eröffneten A94 bei Schwindegg
- auf einem Hügel oberhalb von Au am Inn
- im Wildpark Oberreith
- am neu eröffneten Innkraftwerk Töging
- in der Lagune in Ampfing
- am Diözesangrenzstein bei Roßbach
Auch während der Coronazeit wurde der Gottesdienst nicht ausgesetzt – ein Zeichen für gelebte Gemeinschaft im Dekanat.
Das Schlusslied wurde von Sabine Rückerl aufgezeichnet und ist hier zu sehen.