7.9. Etappe Camoldoli - Badia Patraglia - Rimbocchi
Also lautet der Beschluss, dass der Blogger pilgern muss.
Und zwar die Etappe 048, ab unione condita, also gerechnet ab der Gründung des Pfarrverbandes.
Die Strecke wird uns von Camaldoli über die Dreifaltigkeit des Monte Penna, des Poggio della Cesta und des Poggio della Forca nach Rimbocchi führen. Wir packen ein Geduld, Lächeln, Toleranz und auch die eigenen Ticks und Unzulänglichkeiten; dazu Brotzeit und ausreichend Wasser.
Zunächst schiebt unser Bus-Fahrer unseren Reisebus vorsichtig wie ein Chirurg seinen Katheter durch die engen Straßen nach Camaldoli Monastero, wo wir in der Klosterkirche unser Morgenlob halten, direkt unter einer Weihnachtsdarstellung von Giorgio Vasari. Wir mögen immer, gibt uns Michael mit auf den Weg, die richtigen Entscheidungen treffen. What would Jesus do?
Dann werden wir in zwei Gruppen per Shuttlebus hinauf zur Eremo gekarrt, wir, die langsameren zuerst. Erstmals durchschreiten wir aufsteigend einen richtigen Nadelhochwald, Waldbaden im Föhrenduft. Da und dort tuschelt eine Gruppe Pilze am Wegrand, bestimmt nur Gutes. Bald überholen uns die schnelleren Gruppen, Foto hin und Foto her. Dann überschreiten wir das Tagesmaximum von 1300m ungrad. In einem lichten Buchenwald hängt eine Fotoausstellung, kurz bevor wir Badia Patraglia erreichen, unseren Bustreff.
Hier machen wir Mittag. Die uralte Kirche daneben hat in ihrer Krypta wunderschöne Kapitelle, sec. VIII, wenn‘s stimmt. Viele Pilger steigen heute zur Knieschonung hier in den Bus. Die letzten drei Gruppen fusionieren zur Gruppe 345. Der Poggio della Cesta testet nochmal unsere Kondition, muss sich aber geschlagen geben.
„Domani piove“ meint ein kreuzender Einheimischer noch kurz vor unserem letzten steilen Abstieg und weist mit der Hand zum sich eindunkelnden Himmel. Wir werden es sehen.
Johannes R.
Verirrt - Die PilgerInnen wähnen sich bereits in Rom.
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