Pfarrverband Mariahilf - St.Franziskus

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Tag 3

31.8. Etappe Etappe Scarperia - Monte Senario - Orto dell Olmo

Heute morgen sind alle etwas eher aufgestanden. Das Buffet war anders organisiert und alle konnten in Ruhe ein tolles Frühstück genießen.

Ausnahmsweise brachen wir vom Hotel aus auf. Das hat schon etwas, direkt vom Hotel aus loszustarten. Die Morgenandacht zum Thema: "Den eigenen Rhythmus zu finden aber auch zusammen mit anderen", fand in einem gemauerten Rondell am Straßenrand statt.

Anschließend gingen wir wieder in unseren Gruppen nach San Piero a Sieve bis zu einem Supermarkt. Hier versorgten wir uns mit Tagesproviant und tranken auch den ersten Caffè.

Aufgrund der noch von gestern vorhandenen Blessuren und Beschwerden entschieden einige, mit dem Bus bis zum Servitenkloster Monte Senario zu fahren und dort wieder in die beschwerliche Fußpilgerei einzusteigen. Eine weise Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte.
Nach etwa 100 Höhenmetern wurden wir aufgehalten. Wir befanden uns auf Privatbesitz, auf dem gejagt werden sollte. Klar, dass wir der freundlichen Aufforderung, uns auf die offizielle Straße nach Vaglia zu begeben , sofort Folge leisteten. Lieber Straße als Schrot.

Angeblich konnten wir mit einem Umweg von sieben bis acht Kilometer zum Kloster gelangen. Und vorher mussten wir natürlich alles wieder bergab gehen. Jeder einzelne Höhenmeter tat uns weh, weil wir wussten, dass wir noch über 600 Höhenmeter vor uns hatten.
Unsere neue Route verlief über zwei Kilometer an einer stark befahrenen Straße direkt an der Leitplanke entlang. Es war ganz schön unangenehm und so beschwerlich, dass einige auf unseren Bus umstiegen, der sich wie auch unsere Busgruppe wieder einmal als Glücksfall erwies.

Unser Umweg war dann etwa fünf Kilometer lang. Dank den Kenntnissen und der Findigkeit von Thomas gelangten wir erst in die Nähe und letztlich ganz auf die Via degli Dei, den bekannten Götterweg.

Nach einer Brotzeit im Schatten, zum Teil auch mit etwas Bier, wanderten wir gestärkt weiter. Der Weg führte erträglich und gemächlich nach oben, es gab wenige größere Steine auf vorwiegend sandigem Untergrund. Am Wegrand wuchsen wilde Alpenveilchen - wahrscheinlich eher Appeninveilchen - Steineichen, Maronen, auch Lärchen und Elsbeeren konnte ich entdecken.

Am Beginn des letzten Aufstiegs zum Kloster Monte Senario stand: "suprate purgatorio - admirate paradiso". Für mich hieß das : "Überwinde das Fegefeuer und erwarte das Paradies" - oder so ähnlich.
Ein schmaler Pfad führte weiter, beidseitig geschützt und überdacht von Bäumen und Sträuchern. Ein frischer Wind sorgte für Kühlung. Weiter oben konnten wir zum ersten Mal einen Blick auf das ferne Florenz werfen. Sogar die Kuppel des Domes meinten wir zu erkennen. Das mit dem Paradies hat auf jeden Fall gepasst, als wir das Kloster erreichten.

Die Buspilger erlebten eine ganz besondere Inspiration: Pfr. Schlosser gab berührende Impulse über die sieben Schmerzen Mariens sowohl in aktuellen Situationen als auch Vorkommnissen, die jeder im Gedächtnis hat.
Im Gottesdienst wies Pfr. Schlosser darauf hin, dass es bei einer Pilgerreise immer heißt "You never walk alone", auch wenn man streckenweise allein unterwegs ist. Unsere Gemeinschaft hat sich gut zusammengefunden, teilweise waren wir heute auch als gemischte, größere Gruppe gemeinsam unterwegs.

Am schönsten war heute der 5 km lange Abstieg nach Olmo. Vorwiegend auf Wiesenwegen wanderten wir über sanfte Hügel. Immer wieder hatten wir großartige Ausblicke nach Florenz, auf die umgebende Hügellandschaft und zurück auf das Kloster Monte Senario.

Das Abendessen war wie immer hervorragend und geeignet, auch den hungrigsten Pilger zufrieden zu stellen.

Heute heißt es noch, alle sieben Sachen einzusammeln und zu packen, da wir das gastliche Hotel dei Vicari mit dem tollen Pool inkl. Massage der strapazierten Muskeln verlassen.

Petra S.
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Unser Platz für die Andacht.
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Weiter Blick übers Land.
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Start bei gutem Wetter.
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Auf Umwegen, um nicht zum Jagdwild zu werden.
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Notgedrungen mussten wir die Straße nehmen.
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Wieder auf der Spur.
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Der letzte Anstieg zur Klosterkirche.
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Einfach nur wunderbar schön.
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Erster Blick nach Florenz.
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Wow. Morgen erreichen wir Florenz.

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