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PFARRVERBAND TITTMONING

Papst-Benedikt XVI.-Weg 1, 84529 Tittmoning, Telefon: 08683-263, Email: pv-tittmoning@ebmuc.de

Altenheimkapelle Herz-Jesu

Frühere Krankenhauskapelle
Altenheimkapelle
Altarbild der Altenheimkapelle
Im Protokoll der Tittmoninger Krankenhausverwaltung vom 21. Mai 1865 steht geschrieben: „Unter den vorgeschlagenen Orden wird im Anbetrachte längeren Bestandes und deshalb gemachter größerer Erfahrung der Orden der Barmherzigen Schwestern in Bayern, in unserem Falle die Niederbronner Schwesternschaft gewählt.“ Am 07. August 1865 kamen die Schwestern in das neu errichtete Krankenhaus nach Tittmoning und am 13. November wurden alle Verträge unterzeichnet.Die Schwestern bewohnten einen Stock des Krankenhauses, wo auch eine kleine Hauskapelle eingerichtet worden ist.Dank dem segensreichen Wirken der Niederbronner Schwestern hat sich das Tittmoninger Krankenhaus bald einen sehr guten Namen gemacht und auch viele Österreicher kamen um sich behandeln zu lassen. Bald entstand der Wunsch der Schwestern nach einer richtigen Kapelle für sich und die Kranken. Viele herzensgute Tittmoninger Bürgerinnen und Bürger spendeten großherzig für dieses Projekt. Schließlich war genügend Geld zusammen gekommen und über dem Waschhaus wurde mit dem Bau der Krankenhauskapelle begonnen. Die Schwestern haben beim Bau viel selbst gemacht, u. a. Mörtl angerührt, Ziegelsteine geschleppt, gemauert und vieles mehr.1928 konnte schließlich die Krankenhauskapelle eingeweiht werden. Zum Patrozinium hat man sich das Heiligste Herz Jesu erwählt. Die Kuratie Asten stiftete einen nicht mehr benötigten Seitenaltar, der nun als Altar für die Kapelle genutzt wird. Die Pfarrei St. Radegund spendete einen nicht mehr benötigten Tabernakel für die Krankenhauskapelle. Das Altarbild wurde von Schwestern selbst angeschafft und zeigt die Heilige Margareta Maria Alacoque in Paray-le-Monial wie sie vor dem Tabernakel kniet. Jesus zeigte ihr sein Herz und sagt: "Sieh hier das Herz, das die Menschen so sehr liebt, dass es nichts gespart hat, um sich zu opfern, und zu erschöpfen in Liebesbeweisen; und als Dank empfange ich von den meisten Menschen nur Kälte, Unehrerbietigkeit, Verachtung und Sakrilegien in diesem Sakrament der Liebe. Was mich aber am meisten schmerzt, ist, dass Herzen, die Mir besonders geweiht sind, Mir auf diese Weise begegnen. Darum verlange Ich von dir, dass der erste Freitag nach der Fronleichnamsoktav ein besonderer Festtag zur Verehrung Meines Herzens werde; dass man an dem Tage sich dem heiligen Tische nahe und einen Ehrenersatz leiste zur Sühnung all der Beleidigungen, welche Meinem Herzen, seit es auf den Altären weilt, zugefügt wurden; und ich verspreche Dir, dass mein Herz diejenigen im reichsten Maße den Einfluss seiner Liebe fühlen lassen wird, die es verehren und die sorgen, dass es auch von andern verehrt werde." Ein passenderes Patrozinium hätten die Schwestern für eine Krankenhauskapelle nicht wählen können.Regelmäßig fanden nun Gottesdienste für die Schwestern und die Kranken statt. Die Kranken konnten zu jederzeit zum Beten in die Kapelle kommen. Ab 1945 wurden alle Kinder, welche im Krankenhaus das Licht der Welt erblickten, noch am gleichen Tag der Geburt in der Krankenhauskapelle getauft. Über 1500 Kinder empfingen das Sakrament der Taufe in der Krankenhauskapelle. Am 15. Juli 1981 verließen die Niederbronner Schwestern, wegen Nachwuchsmangel, das Tittmoninger Krankenhaus. Für ein Jahr kamen anschließend indische Missionsschwestern. Schließlich schloss das Tittmoninger Krankenhaus nach über 100jähriger Geschichte seine Pforten. Die Stadt eröffnete ein Altenheim, das später an einen privaten Heimbetreiber verkauft worden ist. Nach der Vergrößerung des Altenheimes liegt die Kapelle etwas abseits und ist leider auch nicht mehr öffentlich zugänglich. Regelmäßig finden noch Wortgottesdienste mit Diakon Hinterstocker statt. An jedem Donnerstag wird um 15:00 Uhr mit den Bewohnern des Altenheimes der Rosenkranz gebetet. Hierzu sind alle Gläubigen sehr herzlich eingeladen. Treffpunkt ist um 14:45 Uhr im Speisesaal. Eine Möglichkeit für viele, wieder einmal wieder in „IHRE“ Taufkirche zu schauen.Die Krankenhausschwestern haben die älteren Tittmoninger bis heute in sehr guter Erinnerung. Ihr ganzes Leben und Wirken galt der Betreuung und Pflege von Kranken. Im Tittmoninger Friedhof besteht bis heute die Grabstätte der Niederbronner Schwestern.
Text: Rainer Zimmermann