2.9. Montag, Etappe Piediluco - Poggio Bustone
Fast wia im richtigen Leben.
Nachdem wir die Leistungskraft des Frühstückspersonal auch am zweiten Tag herausgefordert und an die Grenzen gebracht hatten, konnten wir ein letztes Mal die Aussicht über den Lago vom Hoteldach während der Andacht genießen.
In der Andacht ging es um die Ehe, das einzige Sakrament, das nicht vom Priester gespendet wird, sondern vom Ehepaar selbst. Der Pfarrer bietet nur Assistenz.
Der folgende Weg vom Hotel bis zum Kloster Poggio Bustone wurde wieder von den Gruppen auf etwas abweichenden Wegen zurückgelegt, spiegelt aber auch das Eheleben wieder.
Auf und Abs, breite ausgetretenen Straßen, schmale Trampelpfade durch Dickicht und dornige Ranken, zwischendurch eine Rast und Verschnaufpause, dann rinnt wieder von der Stirne heiß der Schweiß und die Orientierung fällt schwer…
Im Vergleich zum Leben hilft aber die Karte mit GPS-Daten beim Wandern sehr viel weiter.
Nach einer kurzen Strecke an der Straße nach Piediluco ging es durch den Ort am See entlang.
Da wir den einzigen kleinen Alimentari bereits am freien Sonntag erkundet hatten, begann die Wanderung nach Füllen der Rucksäcke zügig.
Die ersten Kilometer auf flachem Gelände waren angenehm. jedoch bald steil ging es viele Höhenmeter zum Bergdorf Labro hinauf. Sehr gepflegt, fast wie ein Museumsdorf ging es durch die schmalen Gässchen, bei denen man sich immer wieder fragte: bin ich noch auf allgemein zugänglichem Pfad oder schon auf Privatgrund? Aber egal – Hauptsache die Bar ist nah!
Aus der Höhe konnte man sehr schön den Lago Piediluco mit dem Hotel sehen…fast wie der Tegernsee von Spitzlng aus.
Der weitere Weg führte uns auf und ab auf halber Höhe am Hang das Rieti-Tal entlang.
Auffällig ist hier, dass die kleinen Ortschaften oft im Tal selbst sind und weniger auf den Hügeln wie noch im Umbro-Tal.
Nach Bustreff und Mittagspause auf einem Spielplatz ging es weiter…nach sehr kurzem Überlegen haben wir auf den Schlenker zur Franziskus-Buche verzichtet. 400 zusätzliche Höhenmeter konnten wir leider nicht in die enge Zeitplanung einfügen…sehr bedauerlich, von den Füßen ganz abgesehen.
Nach einigen Straßen-Kilometern waren wir wirklich froh über diesen „Verzicht“ – denn es ging auf Trampelpfaden über Geröll, Brombeerranken, Kräuterwiesen erneut sehr lange nach oben. Leider hat sich gerade da auch die Sonne wieder deutlich bemerkbar gemacht, die uns heute sonst eher geschont hat.
Man merkt es immer wieder: wenn man das Ziel vor Augen hat wie z.B. bei Labro ist es viel einfacher, als ins Nichts zu stapfen.
Auf Feldwegen ging es dann noch gut 2 km am Hang entlang, bis wir endlich nach gut 20 Kilometern den Bus am Franziskus-Gedenkort Poggio Bustone erreichten.
Dort fand auch die Andacht in der Kirche statt, in der Pfarrer Schlosser Werbung für die Beichte machte (nächstes Sakrament).
Leider war es für eine Gehgruppe nach einigen Irrungen und Wirrungen etwas hektisch, die Andacht zu erreichen.
Kaum waren wir für die Fahrt zum Hotel im Bus, hat es sauber geregnet- Glück gehabt, oder Petrus hat auf uns aufgepasst.
Martin R.
Regenschauer auf der Heimfahrt ins Hotel.
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