6.9. Freitag, Heimreise Rieti - München
These Boots are made for Walking...
Welch eine disziplinierte Gruppe! Bereits fünf Minuten vor acht sitzen alle im Bus und wir starten unsere Heimfahrt. Man merkt, es war eine kurze Nacht, etwas Wehmut schwingt ebenfalls mit sowie Dankbarkeit und ebenso Freude auf zu Hause.
Der Blick auf die umliegenden Berge entfällt, der Bus rollt im Nebel aus Rieti heraus. Die Zeit bis zum Beginn der Morgenandacht, die wir im Bus halten, reicht für einen Kurzschlaf.
Wir hören den Schluß der Apostelgeschichte. Paulus ist in Rom in Hausarrest, Lehrt und gründet Gemeinden. Pfarrer Schlosser betont: es ist kein Abschluss, es ist ein Gedankenstrich. Die Zukunft ist offen.
Wir wissen jedoch: es erwartet uns das Himmelreich. Der ganze Bus singt zum Abschluß. Ein besonderes Gefühl der Vertrautheit und Teil der Gruppe zu sein, macht sich breit.
Meine Gedanken wandern zum gestrigen bunten Abend. Ein Feuerwerk guter Laune wurde abgebrannt. Es wurde gesungen, getanzt und sogar (Gehirn-)gejoggt.
Bereits bekannte Bühnen-Wiederholungstäter und neue Talente sorgten für ein abwechslungsreiches Programm, das im Song "These Boots are made for Walking...von Giesing bis nach Rom." endete.
Eine besondere Würdigung haben die Teamleader jeweils durch ihre Gruppen erfahren, wohl verdient. Sie übernehmen Verantwortung für den Weg, die Getränkepausen und die gute Stimmung im Team sowie, dass jeder mitkommt. Jederzeit geben Sie Auskunft zu Kilometerstand, Höhenmetern und der nächsten Café Bar.
Gegen Mittag sorgt der alljährliche Fragebogen für das Feedback und den Ausblick für Gesprächsstoff.
Wir Reflektieren die vergangenen Tage und haben Zeit, uns von unserer Pilgerfahrt zu verabschieden. Im Kopf wird bewusst: wir haben unsere vorletzte Etappe beendet. Nach meiner Meinung eine der schönsten Abschnitte durch ein wunderschönes, bergiges Umbrien bis ins Latium. Das Wetter war uns meist gesonnen, die Hitze teilweise erbarmungslos.
Mehr als in den letzten Jahren galt es, besonnen zu sein und seine Kräfte gut einzuschätzen. Hierbei zeigt sich der große Wert des Busses, denn Bustreffs gab es zahlreich.
Es bleibt Vieles in Erinnerung am Ende dieser Fahrt, das aufgeschrieben und fotografisch gespeichert ist aber auch die Gemeinschaft und das vertraute Miteinander in unserer Pilgerfamilie.
Wir sind stolz auf den Weg, den wir bisher gemeistert haben, und feiern uns selbst. Jetzt fehlt nur noch ein Schritt bzw. eine Etappe.
Nach so vielen Jahren zusammen unterwegs wollen wir kommendes Jahr mit Gottes Segen alle gemeinsam in Rom ankommen.
Wie haben wir in unserem Lied gedichtet:
Ja wir pilgern | von München bis nach Rom ...
das meiste der Strecke | das haben wir ja schon...
Bleibt's alle g'sund | und auch so fit,
dann gehn im nächsten Jahr | auch alle mit.
Hebt Euer Glas | und stimmt mit ein:
Wir woll'n auch nächstes Jahr | Rompilger sein.
These Boots are made for Walking...
Der Bus "is made for rolling" und hat noch ein gutes Stück nach München zurückzulegen. Bald wird Peter das Lenkrad an einen Kollegen weitergeben. Es fühlt sich bereits an wie das Ende der Pilgerfahrt.
Stefan R.