Tag 4

27.8. Dienstag, Etappe Spello - Trevi

Heute geht es durch die umbrisch Ebene. Eine Lange Etappe , überwiegend über Teer und durch besiedeltes Gebiet.
In der Andacht des heutigen Tages geht es um die dritte Säule der Kirche: Caritas , tätige Nächstenliebe zu der wir alle aufgerufen sind. Außerdem hören wir einen kurzen Exkurs über das Leben des Franz von Paula, seine Parallelen zu Franz von Assisi und seinen Bezug zu unserer Gemeinde.

Relativ zügig brechen wir danach mit dem Bus auf, denn die Strecke zum Ausgangsort in Spello ist doch etwas weiter. Heute formieren wir uns wieder in unseren gewohnten Gruppen mit einigen Umschichtungen durch Mitpilger, die ihre Kräfte einteilen müssen oder den gestrigen Tag nicht ganz unbeschadet überstanden haben.  Aber dafür gibt es ja heute Gott sei Dank wieder den bewährten Bustreff.

In Spello verlassen wir den Bus an der Stelle, an der wir ihn gestern bestiegen haben, am unteren Stadttor in der Nähe von römischen Relikten der frühen Besiedelung, später dann zur christlichen Stadt umgewidmet unter dem Schutz von St. Felix.

Innerhalb von 15 Minuten haben wir Spello zum Teil umrundet und nehmen Kurs auf Foligno, wie versprochen auf durchgehenden Teerstraßen mit wenig Schatten. Zügig gehen wir geradeaus, um schnell die Cafébar am Dom von Foligno zu erreichen. Gegen elf ist dieser Teil der Etappe bereits geschafft, und wir genießen den ersten Espresso dieses Wandertages.

Kurz nach elf brechen wir wieder auf durch die Straßen der Altstadt in Richtung Trevi. Die Temperatur steigt, während wir die Industriegebiete durchqueren. Pfarrer Schlosser hatte zum Ende der Andacht eine Gewitterwarnung ausgegeben. Während wir die besseren Wohngebiete passieren, sehen wir bereits links von uns die ersten Wolken über die Berge quellen. So durchqueren wir etwa auf der Hälfte der Strecke die kleine Festung Sant'Heraclion.  Danach wird die Straße  zum Feldweg und führt uns überraschend idyllisch durch Olivenhaine bergauf. Nach dem ersten kleinen Anstieg suchen wir uns einen Hübschen Platz für unsere Mittagsrast und picknicken mit leisem Donnergrollen in der Ferne. Irgendwann überholt uns Gruppe 2 ,noch etwas später naht Gruppe 3, das nehmen wir dann doch als Signal zum Aufbruch. Frisch gestärkt geht es weiter.

Es sind wunderbarerweise an jeder Ecke Wegweiser, und der Weg stimmt mit der auf den Handys hinterlegten Strecke überein, so dass wir heute alle einig sind und zügig voran kommen. Bald treffen wir so auch Grupe 45 (Anm. fusioniert aus 4 und 5) bei ihrer Mittagsrast. Die haben wieder eine echte Abkürzung gefunden. Noch 7 km nach Trevi. Das Grollen kommt etwas näher, noch aber sind wir zuversichtlich, nicht nass zu werden. Bei 3 km erwischen uns dann doch die ersten Tropfen. Die Pilgerdusche ist, wir sind in einem Bergaufstück, sehr willkommen und sorgt für angenehme Abkühlung. Es bleibt zunächst auch bei sanftem Regen, und als Trevi in Reichweite rückt, können die Schirme wieder geschlossen werden.

Etwa eineinhalb Stunden vor der avisierten Busabfahrt erreichen wir den Eingang zur Stadt und werden dort gleich von Peter, der Buscrew und der Busbar erwartet. Sogar in der Stadtinformation waren die Stempelbücher schon angekündigt, so dass die beiden älteren Herren dort ihren Stempel schon parat hatten und sogar mit Datum und Unterschrift versahen. Es blieb noch Zeit für eine kurze Besichtigung des hübschen Ortes, danach Eis und Getränke auf der Terrasse des Cafe Roma gleich am Marktplatz, bevor wir mit den ersten Regentropfen in den Bus einsteigen konnten. Der Weg nach Assisi zurück war ziemlich lang, morgen werden wir unser Hotel wechseln.

Für heute transportiert Peter den Bus und das olfaktorische Gesamtkunstwerk der Pilgergruppe mit Bravour ins Hotel zurück. Dort müssen wir uns beeilen, um etwas restauriert, pünktlich in der Andacht zu sein. 
"Nächstenliebe, Liebe, aber auch ihre Grenzen und die Wichtigkeit, nein sagen zu können", dazu hörten wir einige gute Gedanken und Anstöße bevor wir zum Abendessen gehen durften. Zur Pasta ließen wir noch unsere beiden Geburtstagskinder hoch leben.

So geht auch heute wieder ein wunderbarer Tag in unserer Pilgergemeinschaft zu Ende. Wir freuen uns auf morgen.

Christina B.