Diözesanrat der Katholiken

Demokratisch gewählte Vertretung des Kirchenvolkes.
Der Diözesanrat repräsentiert mehr als 125.000 ehrenamtlich in Katholikenräten, Verbänden und Initiativen aktive katholische Frauen und Männer. Zu den Aufgaben des Diözesanrats gehört es, das wirtschaftliche, familiäre, gesellschaftliche und politische Umfeld so mitzugestalten, dass der Mensch gedeihen und sich entfalten kann.
Geistliche Impulse

Baraye برای

Shervin Hajipour شروین حاجی پور, ist ein iranischer Musiker, und Komponist. Sein Lied "Baraye", das von verschiedenen Journalisten als „Hymne der Protestwelle“ angesehen wird, wurde auf Instagram mehr als 40 Millionen Mal aufgerufen und verbreitete sich auch auf anderen Social-Media-Plattformen, bevor es im Rahmen seiner Festnahme entfernt wurde. Am 4. Oktober 2022 wurde Hajipour gegen Kaution aus der Haft entlassen

Für Frauen, Leben, Freiheit; eine deutsche Übersetzung des Liedes „Baraye برای“ in Gedichtform
Wir wollen tanzen in den Gassen, ohne Angst und unbeschwert, küssen woll’n wir frei von Furcht, noch bleibt das ganz unerhört.
Wir wollen Seit‘ an Seite mit unser aller Schwestern den Stillstand überwinden, das Denken von vorgestern.
Arm zu sein ist keine Schande, dass es Armut gibt, sehr wohl.
Reich auf Kosten Armer werden, das ist schändlich. Und obwohl wir nur einfach leben wollen, ganz bescheiden und normal, gönnt ihr uns dies Leben nicht, lasst uns keine Wahl.
Wir wollen nicht, dass Kinder auf Müllhalden versauern.
Sie soll‘n Träume leben, nicht nur darum trauern.
Sie soll‘n Kind sein dürfen. Zumindest ab und zu soll’n sie sich erinnern: Wunsch heißt „Arezu“.
Brot verdienen ist so schwer mit Regeln ohne Ende. Da, wo wir voran komm‘n woll‘n, baut ihr nichts als Wände.
Die Luft voll Dreck raubt uns den Atem, egal wohin wir blicken.
Ob Bäume, Tiere, Menschen: niemand will ersticken.
Wir wolln‘ Respekt für Mensch und Tier, für jede Kreatur.
Auch Hund‘ und Gepard sind wie wir Kinder der Natur.
Hat unser Weinen denn kein Ende? Leid und Plagen ohne Zahl?
Wir woll’n Gesichter lachen sehn, und kein Tränental.
Lasst die Bilder dieser Tage uns im Herzen ewig sehn.
Haltet fest, was uns verbindet, lasst es nicht mehr untergehn.
Raubt der Jugend nicht die Hoffnung, schenkt ein Stück Vertrauen.
Ohne Hoffnung können wir keine Zukunft bauen.
Ein Paradies nach eurem Plan habt ihr uns befohlen.
Gedankenfreiheit gibt’s dort nicht, die habt ihr gestohlen.
Wer selber denkt und wagt, die Wahrheit auszusprechen den steckt ihr ins Gefängnis für dieses Schwerverbrechen.
Die Kinder aus Afghanistan schuften ohne Lohn, und eure hohlen Phrasen sind nichts als blanker Hohn.
Ihr lockt die Menschen skrupellos in baufällige Baracken.
Für euch geht es dabei nur drum, Bakschisch einzusacken.
Wir wollen das Gefühl von Ruhe wieder spüren.
Doch werden wir’s nie haben, wenn wir uns jetzt nicht rühren.
Gibt es für uns noch Hoffnung nach diesem finst‘ren Gang?
Erwartet uns ein Morgen? Die Nacht währt schon so lang.
Wenn Menschen sich betäuben mit Pillen und Arzneien, kann unser Land nicht blühen, die Heimat nicht gedeihen.
Wir wollen gleiche Rechte, für Mädchen und für Jungen.
Nur wenn wir das erreichen, ist unser Kampf gelungen.
Für Frauen, Leben, Freiheit steh‘n wir heut‘ vereint und hoffen für die Zukunft, dass uns nichts entzweit.

Dr. Wolfgang Backes