Solidarpfarreien Scheyern
Gerolsbach Niederscheyern Scheyern

Ins Kripperl schauen

Herbergssuche

Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.                            LK 2,1-5
 
Es ist wieder Advent. Die Vorweihnachtszeit ist wieder eingeläutet. Eine Zeit der Vorfreude auf Weihnachten.
 
Auch Maria und Josef waren voller Vorfreude. Das Kind, dass ihnen der Engel verkündet hat, das Kind zu dem sie ja gesagt haben, ist unterwegs. Gerade da kommt die Nachricht, dass sie ihr Zuhause verlassen müssen, weil sie sich in eine Steuerliste in Betlehem eintragen lassen müssen. Viele Menschen sind da unterwegs, weil sie alle dem Befehl des Augustus folgen müssen. Betlehem ist voller Menschen und dann kommt da noch Paar daher, wo die Frau hochschwanger ist. Niemand in der Stadt will sich das antun. Deswegen werden sie einfach weitergeschickt. Sie wissen nicht wohin.
 
Wie ich auch letzte Jahr an dieser Stelle schon geschrieben habe, aktueller könnte die Stelle aus dem Lukasevangelium nicht sein. In der Ukraine ist seit über 1.000 Tage Krieg. Die Zerstörung geht immer weiter. Menschen haben keine Häuser mehr, sie wissen nicht wohin. Genauso schaut es im Gazastreifen oder auch in Teilen in Libanon aus. Auch in Afrika oder an vielen anderen Orten unserer Erde gibt es kriegerische Auseinandersetzungen. Die Verlierer dabei sind die Menschen, die alles verloren haben und so wie Maria und Josef nicht wissen, wohin sie gehen sollen.
 
Auch im Jahr 2024 sind schwangere Frauen dabei oder Familien mit kleinen Kindern. Wohin sollen sie nur gehen? Damit sie wenigstens ein Dach über den Kopf haben, schlägt Josef mit Maria den Weg zu einem Stall ein. Maria ist traurig, aber Josef nimmt sie liebevoll in den Arm.
 
Beachten Sie beim Schauen in die Krippe unbedingt die wunderschöne Kulisse, die von Sebastian Osterrieder gestaltet wurde. Es sind viele Elemente zu sehen, die in der letzten Szene noch nicht zu sehen waren. Wir haben viele Tore und Türen eingebaut, die aber alle für Maria und Josef nicht zugänglich sind. Sogar mit Besen oder großen Schöpflöffeln werden sie vertrieben. Aus vielen Fenstern schauen Männer, Frauen und Kinder raus, aber niemand hat Mitleid mit dem Paar.
 
Als Hinweis auf die die Hirten, die als erstes zu dem neugeborenen Kind an die Krippe kommen werden, sind schon viele Schafe und auch eine Kuh zu sehen. Die Tiere wurden ebenfalls vom bekannten Krippenbauer Osterrieder gestaltet.
 
Liebe Krippenschauer, wir wünschen Ihnen eine friedvolle Adventszeit. Wichtiger als die Jagd nach Geschenken ist die Zeit, die wir anderen Menschen schenken. Schenken wir unsere Zeit im Advent unseren Mitmenschen!
 
Ihre Krippenbauer
Fr. Joachim Zierer OSB, Leni und Judith Gruber
Liebe Kinder!
Für euch gibt es jetzt auch einen Kinderkrippenführer mit der Krippenmaus "Keksi". Ihr findet ihn beim Kripperl oder beim Schriftenstand in der Basilika.