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Ins Kripperl schauen

Am Ölberg

Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch hier, während ich bete! Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst. Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten. Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kam zum dritten Mal und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; siehe, jetzt wird der Menschensohn in die Hände der Sünder ausgeliefert. Steht auf, wir wollen gehen! Siehe, der mich ausliefert, ist da.
Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohepriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten geschickt worden.                                                                                  MK 14,32-43
Ölberg – Verzweiflung, Angst, Einsamkeit und Verrat!

Die Jünger sind verzweifelt. Das letzte Abendmahl hat stattgefunden. Jesus hat seine Auslieferung angekündigt. Wie soll es weitergehen? Die Jünger haben Angst, sie sind erschöpft und sie schlafen ein.

Jesus hat auch Angst. Er hat so viel Angst, dass er seinen Vater darum bittet, den Kelch von ihm zu nehmen. Aber er weiß auch, dass der Wille des Vaters über seinen Willen steht. Einsam, von seinen Jüngern verlassen, betet er zu seinem Vater. In dieser schweren Stunde seines Lebens ist er ganz allein.

Und dann ist da noch Judas, einer seiner Jünger. Er kommt mit einer Schar Männer, die bewaffnet sind, als ob sie einen Schwerverbrecher jagen würden. Judas verrät Jesus – für 30 Silberlinge! War es das wert?

Ich finde es ist eine sehr nachdenkliche Szene. Geht es uns nicht auch oft so, dass wir alleine sind, wenn schwere Entscheidungen anstehen? Wenn schwierige Situationen in unserem Leben sind? Plötzlich hat niemand mehr Zeit. Man ist alleine mit seiner Angst und Verzweiflung. Vielleicht hilft uns in unserer Not dann auch die Zwiesprache mit Gott. Er ist für uns ein gütiger Vater, der da ist, wenn sonst niemand mehr zuhört.

Und dann ist da noch Judas. Leicht zeigt man mit dem Finger auf den Verräter und verurteil ihn für seine Tat. Aber ganz ehrlich, was wird heute oft für Geld getan! Da bleibt die Moral oder die Umwelt oder der Mitmensch ganz oft auf der Strecke. Und genauso wie Judas, muss man sich dann fragen: War es das wert?

Wir wünschen Ihnen beim Betrachten der Krippenszene am Ölberg viele gute Gedanken auf den Weg in Richtung Ostern.

Ihre Krippenbauer
fr. Joachim Zierer OSB, Leni und Judith Gruber
Liebe Kinder!
Für euch gibt es jetzt auch einen Kinderkrippenführer mit der Krippenmaus "Keksi". Ihr findet ihn beim Kripperl oder beim Schriftenstand in der Basilika.