31.8. Etappe Madonna dei Fornelli - Passo della Futa
Hilfe: Unser Doggy Bag wurde im Hotel vertauscht! Da haben wir gestern beim Abendessen so viel Wurst, Schinken und Käse übrig gelassen, dass uns der Kellner anbot, dies als Wegzehrung für den letzten Tag mitzunehmen. Michael bekam in der Früh zwar eine Kühltasche überreicht, es stellte sich aber heraus, dass darin nicht unsere Brotzeit, sondern „frische Nudeln“, richtig teure, aus Bologna für einen anderen Hotelgast waren, der diese als Mitbringsel nach Lyon mitnehmen wollte. Aber keine Sorge, wir werden bestimmt nicht verhungern. In unseren Rucksäcken findet sich noch so vieles zu essen, was wir in den letzten Tagen nicht gebraucht haben! Die Nudeln schenken wir unseren beiden Fahrern, die uns in den letzten drei Tagen jeweils mit den Kleinbussen zu unseren Start- und Zielpunkten der Tagesetappen gebracht haben.
Nachdem sich die Aufregung um die Nudeln, etc. gelegt hat, halten wir im Bus Andacht zum Thema Maria, die für den Dominikanerorden eine besondere Bedeutung hat. Angeblich ist Maria Domenikus selbst im Schlaf erschienen, auf diesen Traum geht die Ordenstracht der Dominikaner zurück. Die Dominikaner und alle Priester beten abends als letztes immer zu Maria, um einen guten, behüteten Schlaf zu haben. Auch wir können bei der Gottesmutter Ruhe, Hoffnung und Zuversicht finden und dürfen in unserer Schwäche zu ihr kommen.
Die heutige gut 15 km lange Etappe ist ein abwechslungsreicher Genuss -Wanderweg und führt uns von Madonna di Fornelli über drei Bergrücken an den höchsten Punkt des Götterweges (1203 m ) und dann durch Wälder, Wiesen, bis zum Futa-Pass, dem Endpunkt des diesjährigen Pilgerweges. Dabei überschreiten wir die Grenze der Regionen Emilia-Romagna und sind nun in der Toscana angelangt. Eine letzte gemeinsame , späte Brotzeit in der Pilgergruppe bei grandiosem Ausblick und dann geht es schon rasch weiter. Diesmal entkommen wir dem Regen und Gewitter nicht, aber wir wollen dankbar sein: Die knapp zwei Stunden leichter Regen am Ende des letzten Pilgertages sind ein „Schnäppchen“ angesichts des tollen Hochsommerwetters der letzten 10 Tage.
Nass, müde und stolz kommen wir am Bustreff am Futa-Pass an. Diesmal ist Gruppe 3 zuerst am Ziel, nachdem wir in der Früh mit Kleinbussen von der Statione San Benedetto hinauf nach Madonna di Fornelli gebracht wurden, und die Gruppen in umgekehrter Reihung gestartet sind.
Oben am Futa-Pass befindet sich der größte deutsche Soldatenfriedhof in Italien mit über 30.000 Gräbern. Eine bedrückend große Anlage, die uns still und nachdenklich werden lässt.
Die Schlussandacht findet im Freien statt, nachdem der Regen aufgehört hat. Es geht um Berge und Täler, Licht und Schatten , Höhen und Tiefen, Sonne und Regen. Auch die Dominikaner haben dunkle Kapitel in ihrer Geschichte, weil sie sich vor den Karren der Inquisition spannen ließen und großes Unheil anrichteten. Es gehört zum Leben dazu, alle Seiten anzunehmen und den richtigen Weg für sich zu finden.
Peter fährt uns nach der Andacht ins neue Hotel nach Borgo San Lorenzo, wo ein leckeres Abendessen und ein bunter Abschiedsabend mit Einlagen aus verschiedenen Pilgergruppen warten . Was für Talente zeigen sich dort ! Line Dancer, ein Pantomime-Poet, ein „rennender“ Schüttel-Reimer, Sängerinnen der Pilger-Chronik 2021 und eine Laudatorin auf einen Pilgergruppen-Leiter! Großartig!!!
Christiane R.
Wir halten die Abschlussandacht im Freien.
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