Die regelmäßigen Spielzeiten sind:
- Mittwochs, 11:00 Uhr bis 11:10 Uhr
- Samstags, 11:00 Uhr bis 11:15 Uhr
Jeden 1. und 3. Samstag im Monat wird das Carillon durch die Carilloneure live bespielt.
Dabei haben bis zu 8 Menschen die Möglichkeit, den Carilloneur in den Turm zu begleiten und das einzigartige Instrument aus der Nähe zu bewundern. Da der Turm aktuell eingerüstet ist, können wir Ihnen den grandiosen Ausblick über München jedoch aktuell leider nicht bieten.
In Zeiten ohne Telefon, Internet oder gar Elektrizität waren Glocken ein wichtiges Kommunikationsmittel. Man konnte mit ihnen schnell und einfach viele Menschen in weitem Umkreis erreichen. Hier einige Beispiele:
Feuerglocke: Warnung bei Brandgefahr
Marktglocke: kündigt Beginn und Ende des Markts an
Messglocke: Ruf zum Gottesdienst
Ratsherrenglocke: Ruf zur Ratsherrenversammlung
Schiedglocke: verkündete den Tod eines Gemeindemitglieds
Schulglocke: verkündete Beginn und Ende des Unterrichts
Sturmglocke: Warnung vor Unwettern
Jede Glocke hatte einen bestimmten Ton und war somit leicht zu erkennen. Auf eine harmonische oder melodische Abstimmung wurde bis ins Spätmittelalter nicht geachtet, da die Glocken nur solistisch zum Einsatz kamen. Das änderte sich in der Spätgotik, als man begann die Glocken aufeinander abzustimmen, indem man die drei oder vier Töne so stimmte, dass sie den Anfangstönen bekannter Kirchenlieder nachempfunden waren. Die Töne F – G – A ergeben z.B. den Beginn des Pater noster.
Neben dem akustischen Anzeigen verschiedener Anlässe dienten die Glocken seit jeher aber auch als Zeit-Anzeiger. Sie waren an die Turmuhr gekoppelt und ließen so jede Viertelstunde ihre Stimme erklingen.
Über weite Entfernungen war es allerdings nicht immer einfach, die genaue Anzahl der Schläge mitzuzählen. So überlegte man, ein "Signal" vor den Stundenschlag zu schalten, mit dem man die Aufmerksamket der Bevölkerung wecken konnte. Dies wurde in Form einer Melodie, die auf einigen Glocken gespielt wurde, bewerkstelligt. Über eine Walze, die verstellbare Auslöser besaß, wurden Hämmer bewegt, die auf die Glocken schlugen. Dieses System einer übergroßen Spieldose gibt es bis heute noch in den meisten Türmen in Holland und Belgien.
Über die Jahrzehnte und Jahrhunderte wurden diese Automaten immer größer und konnten auf mehr Glocken spielen. Vor gut 500 Jahren kam man dann auf die Idee, dies auch von Hand zu tun und erfand eine Spieleinrichtung: das Carillon war geboren!
Der Carillonneur drückt den Spielstock (S) nach unten und setzt über Zugdrähte (Z) und Kipphebel (K) den Klöppel innerhalb der Glocke in Bewegung, sodass er am Schlagring (dickster Teil der Glocke weit unten am Körper) anstößt. Sobald der Spielstock losgelassen wird, bringt eine Feder (F) den Klöppel wieder in die Ausgangsposition zurück.
Gespielt wird meist mit der leicht geöffneten Faust
Das Buch ist im Pfarrbüro oder zu den Dulten zu 5,00 € zu kaufen.
Die CD ist im Pfarrbüro oder zu den Dulten für 10,00 € zu erwerben.