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2020-1-19-zeugnis_fuer_jesus

Sich als Christ ausweisen

In unserem Land muss jeder Bürger einen Personalausweis mitführen, um sich eindeutig ausweisen zu können. Der Ausweis gibt Auskunft über wichtige äußere Merkmale, die einen Menschen eindeutig beschreiben. Verwechslungen sind damit so gut wie ausgeschlossen. Aber: Wer den Ausweis kennt, kennt nicht den Menschen. Es sind nicht nur äußerliche Merkmale, die einen Menschen einmalig und besonders machen. Das Wesentliche eines Menschen findet man nur in der Begegnung heraus: Wie ist der Charakter? Welche Leidenschaften und welche Ängste stecken in einem? Welche Sehnsucht und Hoffnung treiben ihn an? Was mag der Mensch und was kann er nicht ausstehen? Das ist in jedem Falle ein lebenslanger Vorgang und niemals abgeschlossen.

Auch Christen haben eine Art Personalausweis, nämlich den Taufschein. Alle wesentlichen Daten des christlichen Lebens werden festgehalten: Wer hat wann wo wem die Taufe gespendet, Angaben zur Firmung und Eheschließung etc. Aber das Wesentliche, was wir mit der Taufe verbinden, wird mit dem Taufschein nicht ausgesagt. Äußerlich wird der Täufling mit Wasser übergossen und ein Spendewort dazu gesagt. Das Entscheidende vollzieht sich innerlich und kann nicht mit Dokumenten festgehalten werden.
Die Erzählung von der Taufe Jesu beim Evangelisten Markus (Mk 1,9-11) gibt uns Anhaltspunkte, wie wir die christliche Taufe verstehen: Das Wasser, mit dem Johannes seine Bußtaufe spendete, war ein Wasser der Trennung: Wer sich taufen ließ, wollte sich lossagen von dem alten, schlechten Leben. Bei Jesus wird es ein Wasser der Gemeinschaft: Als er aus dem Wasser stieg, sah er wie „der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam“. In diesem Moment verbinden sich Himmel und Erde, Christus und der Vater sind eins, durch den Geist. Niemand kann es sehen, außer Jesus Christus selbst: Ausdruck der engen Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen.

Jesus hörte eine Stimme, die sprach: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ Zum ersten Mal wird Christus Sohn genannt. Auch wir wurden bei der Taufe Kinder Gottes. Wie die Verbindung zwischen Eltern und Kindern im letzten nie gelöst werden kann, so begründet die Taufe eine ewige, untrennbare Verbindung zwischen Gott und den Menschen. Selbst wenn der Mensch sich abwendet: Gott bleibt Vater und hält immer die Tür für ihn offen.

Wie kann ich mich nun als Christ ausweisen? Durch den Glauben, dass auch ich Kind Gottes ein darf, dass er in mir wohnt und durch mich in dieser Welt wirkt. Und auch durch Sie.