Zusammen mit Diakon Peter Kleinert zelebrierte Pfarrer Lucjan Banko den Festgottesdienst in St. Korbinian zur Aufnahme Mariens in den Himmel. Vor dem Gottesdienst konnten die zahlreichen Gläubigen im Atrium des Pfarrzentrums Kräuterbüschl, die von fleißigen Helferinnen der Pfarrei bereits zwei Tage vor dem Fest liebevoll gebunden wurden, gegen eine kleine Spende erwerben. Der Spendenerlös von 260 Euro kommt bedürftigen Familien in Freilassing und Umgebung zugute.
Aus Garten und Feld sammeln fleißige Helfer verschiedene Heil- und Würzkräuter, bringen sie zur Kirche, wo diese zum Kräuterbuschen gebunden werden, um sie am Festtag beim Gottesdienst weihen zu lassen. Trotz der heißen Tage konnten auch dieses Jahr die Frauen zahlreiche Kräuter finden. Als die wichtigsten Kräuter für diesen Strauß gelten: Wermut, Kamille, Johanneskraut, Salbei Spitzwegerich, Arnika und die Königskerze, sie bildet den Mittelpunkt des Büschels. Der geweihte Buschen wird als bewährtes Heilmittel zum Schutz von Menschen, Tier, Haus und Hof am Dachboden oder im Herrgottswinkel aufbewahrt.
Zum Beginn des Gottesdienstes sprach der Diakon das Segensgebet und weihte die mitgebrachten Büschel, in dem er zusammen mit dem Ministranten durch die Bankreihen ging und die Gläubigen mit Weihwasser besprengte.
Diakon Kleinert erinnerte in seiner Ansprache daran, wie Maria am Ostermorgen zum leeren Grab kam und überall bunte Blumen und wohlriechende Kräuter vorfand. Deshalb wird Maria auch heute noch mit Blumen in Verbindung gebracht und mit selbstgebundenen Kräuterbüscheln verehrt. So stellen aber nicht nur die zahlreichen Kräuter des Büschels eine Verbindung zu Maria her, sondern auch andere Gewächse, wie zum Beispiel die Akelei, die an die sieben Schmerzens Mariens erinnert. Oder auch die „Mutter-Gottes-Blume“ das Gänseblümchen, das wie Jesus immer da ist. Es ist die erste Blume im Frühjahr und die letzte Blume im Herbst. Auch die Rose, Königin der Düfte, Liebe und Schönheit, huldigt der liebevollen Gottes Mutter und steht für Glaube, Liebe und Hoffnung. All diese Blumen und Kräuterbüschel, die nach Marias Vorbild gestaltet werden sind Zeichen, dass auch heute noch die Besonderheit der Güte und des Zuhörens Mariens spürbar ist. So soll Maria uns im täglichen Leben daran erinnern, dass Gott vor allem nicht im täglichen Getöse, sondern vielmehr in der Stille zu finden ist.
Text und Bilder: Willi Götzlich