Tag 1

27.8. Anreise nach Sansepolcro

Die gute Nachricht zuerst – es geht wieder los. Wir versammeln uns zum Pilgern. Die Wiedersehensfreude ist groß. Die schlechte Nachricht: Es schüttet wie aus Eimern. Schnell flüchten wir, nachdem unser altbewährter Busfahrer Peter unsere Koffer eingeladen hat, in die Kirche. Dort hält Michael einen Gottesdienst. Das Thema: Schlüssel. Schlüsselpositionen, Schlüsselfiguren; Schlüssel sperren auf und zu. Es gibt den realen Schlüssel und den Schlüssel zum Herzen. Dabei müssen wir besonders aufpassen, dass wir Gott hören und hereinlassen. Gleichzeitig sollen wir uns den Mitmenschen öffnen, müssen aber auch anerkennen, wenn jemand „zumacht“ und seine Ruhe braucht. In den nächsten zwölf Tagen haben wir genug Gelegenheit, dem anderen zuzuhören beziehungsweise ihm seine Ruhe zu lassen.
Nach der Messe und dem obligatorischen Klogang starten wir pünktlich, immer noch bei Regen und 16 Grad. Es ist das erste Mal, dass wir bei unseren Touren bei so schlechtem Wetter losfahren. Erst kurz vorm Brenner hört es auf und so können wir im Trockenen die erste Rast in Gries am Brenner machen. Richtung Gardasee gibt es – wie schon vor zwei Jahren – Stau. An einem überfüllten Rastplatz die große Pause, danach wieder Stau, gefühlte 100 km. So gibt es schon die erste Programmänderung: statt Abendandacht in der Kirche Andacht im Bus.
Je weiter wir Richtung Süden kommen, desto besser wird das Wetter. Das Thermometer klettert auf 34 Grad.
Die Andachten haben in diesem Jahr die Biografie von Franziskus zum Thema.
Heute geht es um die Herkunft von Franziskus, dem Erstgeborenen eines reichen Tuchhändlers aus Assisi. Aus der Heiligen Schrift wird der Stammbaum Jesu vorgetragen. Die Herkunft bestimmt zwar unser Leben, aber man kann auch einen neuen Weg einschlagen. Das haben sowohl Jesus als auch Franziskus getan, das können auch wir.
Mit einem vielversprechenden Drei – Gänge – Menü endet der heutige Tag. Wir freuen uns schon auf morgen, wenn es dann richtig losgeht.

Maria H.