Tag 8

3.9. Ruhetag in Gubbio
 
Sonntag Morgen in Gubbio: Die Pilgerwecker dürfen schweigen und wir werden von den Morgenglocken der Stadt geweckt. 
Unser Hotel der nächsten Tage ist ein rustikales, mehrflügeliges Gebäude aus rohem Stein, mit Balkonen,Terrassen und einem einladenden Innenhof. 
Die Morgenandacht halten wir in der Kirche San Francesco. Wir hören, dass Franziskus in den Wäldern um Gubbio einem Wolf begegnet sei und ihn mit seiner Güte gezähmt hätte. Unser Umgang mit dem "Ungezähmten, Bösen und Wilden " in der Welt und in uns sei jedoch komplizierter. Es gilt das Böse zu integrieren und immer wieder versöhnungsbereit zu sein. 

In der Gestaltung dieses freien Tages ergeben sich nun zahlreiche Möglichkeiten:
Am Höchsten hinaus geht es für Einige mit der "Stehseilbahn für Zwei ". Oben am Berg bietet sich mit der Kirche des Stadtpatrons San Ubaldo ein weiter Ausblick über die umbrische Landschaft. 
Die "Mittellage" kann man flanierend über die Kurven der Altstadt oder mit dem öffentlichen Aufzug erreichen. Die Besichtigung des atmosphärisch abgedunkelten Doms mit Renaissance-Fresken und Loreto-Kapelle bietet Stille und Betrachtung. 
Last not least kann man am Fuße der Altstadt in einen "Western Zug" einsteigen und eine Rundfahrt machen. In Gubbio wurden einige der Wildwest-Parodien mit Bud Spencer und Terence Hill gedreht. Beim diesjährigen "Spencerhill"-Festival traf sich eine große Fangemeinde. 
Der Raum um Gubbio ist seit der Bronzezeit besiedelt. Ab dem 3. Jahrhundert mit Rom verbunden, gab sich die Stadt im 11. Jahrhundert eine kommunale Selbstregierung.
Zu Lebzeiten von Franziskus unterliegt Gubbio dem Nachbarn Perugia. Mit der Vorherrschaft der Guelfen 1262 beginnt für Gubbio eine hundertjährige Zeit des Friedens und Wohlstandes.

In der abendlichen Eucharistiefeier kommen wieder alle Pilger*innen zusammen. Pfarrer Schlosser segnet die 40jährige Ehe von Alfred und Maria, beim Abendessen stossen wir auf das Jubelpaar an.
Wir freuen uns, wenn wir Morgen gut ausgeruht unseren Weg in Richtung Assisi fortsetzen. 

Elisabeth W.