Pfarrverband Mariahilf - St.Franziskus

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Tag 3

29.8. Etappe Pieve Santo Stefano - Sansepolcro

Der zweite Wandertag bricht an. Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns auch einen wolkenverhangenen Himmel. Die Wetter App hat auch für heute Regenschauer angekündigt. Aber bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung!
Nach einem ausgiebigen Frühstück brechen wir gegen 8:00 Uhr mit dem Bus auf, um in San Stefano unsere Morgenandacht zu halten. In dieser erfahren wir wieder etwas aus dem Leben des heiligen Franziskus. Pfarrer Schlosser schlug dann den Bogen zu unserem eigenen Leben, dass auch wir immer wieder innere Kämpfe auszufechten haben, und zwar unser ganzes Leben lang, und dass jeder versuchen sollte, diese verschiedenen persönlichen inneren Kämpfe mit sich selbst zu gewinnen.

9.30 Uhr starten wir, vorläufig erfreulicherweise ohne Regen. Nach anfänglich gemütlichem Wanderweg geraten wir jedoch in den "italienischen Dschungel".
Da der ursprünglich geplante Weg wegen des erhöhten Wasserspiegels des Stausees nicht begehbar ist, muss eine andere Route genommen werden. Es stellt sich jedoch heraus, dass dieser Weg schon lange nicht mehr benutzt worden war. Er war sehr stark zugewuchert, schmal und rutschig, entlang eines Hangs mit steil abfallendem Gelände und teilweise stark ausgesetzten Stellen. Entsprechend ging es nur sehr langsam voran, denn man musste auf jeden Fußtritt achten. Schön war, wie sich alle gegenseitig geholfen und unterstützt haben. An den schwierigsten Stellen standen kräftige Männer bereit, um zu helfen. So haben wir alle diese schwierige Partie gut bewältigt. Insgesamt war es eine Strecke von etwa 1 km, für die wir jedoch eine Dreiviertelstunde brauchten.
Ab 10:30 Uhr ging es dann auf steinigem Weg bergab Richtung Tiber.
Gegen 12:00 Uhr machte unsere Gruppe bereits die Mittagspause. Da wir befürchteten, dass Regen einsetzen würde, nutzten wir die Gunst der Stunde und kampierten unter der Hochbrücke eine Schnellstraße, um vor Regen sicher zu sein. Jeder packte seine kulinarischen Schätze aus dem Rucksack und wir teilten alles miteinander. Danach ging es bergauf weiter durch den kleinen Ort San Lorenzo, in dem wir eine andere Wandergruppe aus unseren Reihen trafen, die gerade im Aufbruch war. Am Himmel waren bedrohliche Szenarien zu sehen, doch es regnete nicht oder nur kurz ein paar Tropfen.
Beim Bergabgehen glitt leider eine Mitpilgerin auf losem Schotter aus und stürzte so unglücklich, dass sie sich eine Platzwunde zuzog. Sofort waren viele Helfer bei ihr, und jeder hatte etwas nützliches in seiner Reiseapotheke oder konnte in anderer Weise Beistand leisten, so dass unsere Kameradin nach der Erstversorgung den weiteren Weg alleine bestreiten konnte.
Die Landschaft ist hier sehr schön. Rundum gibt es dicht bewaldete Hügel sowie Olivenhaine. Der Wegrand ist oft gesäumt von Zypressen oder Kiefern. Und immer mal wieder kommt man an schönen kleinen bäuerlichen Anwesen vorbei. Wir sind sehr dankbar, dass es kürzlich geregnet hat und die Temperaturen nur noch 18 bis 20 Grad betragen. Allerdings ist der Boden daher auch an manchen Stellen glitschig oder batzig. Da muss man dann aufpassen.
Pünktlich um 14:00 Uhr setzte dann der schon angekündigte Regen ein. Und es war ein richtiger Landregen! Lang und ergiebig, er dauerte fast bis zum Ende unserer Wanderung. Aber selbstverständlich hatten alle Pilger vorgesorgt und entsprechende Regenschutzutensilien dabei: Regencapes, Regenhosen, Gamaschen, Anorak etc.
Es gibt aber auch die ganz hart gesottenen, die darauf vertrauen, dass am Schluss schon alles wieder trocknen wird, und nur einen Regenschirm aufspannen. Die Schuhe, die voller Schlamm waren, wurden später in den Pfützen wieder gewaschen.
Am späten Nachmittag trudelten nach und nach alle Gruppen ein. Jeder hatte anschließend damit zu tun, sich trocken zu legen, die verdreckten Sachen zu waschen und vor allem: unter die Dusche gehen! Was für eine Wohltat!
Nach unserer Andacht um 18:00 Uhr in der gegenüberliegenden Kirche hatten wir noch ein wenig Zeit für uns, zum Aufräumen, Herrichten oder Sachen waschen, ratschen oder auch Einkaufen, denn auf unseren Strecken gibt es oftmals den ganzen Tag über keinerlei Einkehr- oder Einkaufsmöglichkeiten.
So ist immer ein bisschen Abenteuer mit dabei auf unserer Wanderung, heute ganz besonders! 

Cordelia B.
Bild für den Blog Tag 3
Morgenandacht. Eine beeindruckende Darstellung des Hl. Franziskus in der Kirche Madonna die Lumi.
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Zuerst sah der Weg noch harmlos aus.
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Im Dschungel.
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Irgendwann war es geschafft.
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Tolle Aussicht auf den Stausee.
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Natur pur am Wegesrand.
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Bitte ein Boot.
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Der Wegrand ist oft gesäumt von Zypressen oder Kiefern.
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Ohne Worte.
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Auch heute wieder sehr hilfreich.
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Die kreativen Wegmarkierungen für die folgenden Gruppen.

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