Grüß Gott im Pfarrverband Taufkirchen bei München

St. Johannes der Täufer und St. Georg, 82024 Taufkirchen

Buße und Vergebung

Der Mensch ist von Gott in eine persönliche Beziehung gerufen. In dieser lebendigen Beziehung vollzieht sich die Heilsgeschichte, die Gott jedem einzelnen Menschen zugedacht hat. Gott kommt uns immer und überall mit seiner alles übersteigenden Liebe entgegen. Das können wir vor allem am Lebenszeugnis Jesus Christi ablesen, der sich nicht nur dem Menschen in unüberbietbarer Weise zugewandt hat, sondern seiner Sendung auch treu geblieben ist bis hinein in die äußerste Bedrohung des Kreuzes, das er für uns auf sich genommen hat. Trotz der übergroßen Liebe Gottes zu den Menschen gehört es zu unserer alltäglichen Erfahrung, dass sich die ursprünglich von Gott gedachte Geschichte des Heiles auch in eine Unheilsgeschichte verwandeln kann: Der Mensch kann sich aufgrund seiner Freiheit von Gott absondern, ja vielleicht sogar gänzlich von ihm trennen.
Wenn unsere Gottesbeziehung beeinträchtigt oder gestört ist, hat das auch weit reichende Konsequenzen für unser ganzes Leben: Auch unser Verhältnis zu anderen Menschen, zu uns selbst und zur Schöpfung gerät in eine gefährliche Schieflage. So können falsche Wege, die der Mensch einschlägt, manchmal auch zu einer ausweglos erscheinenden Sackgasse werden. „Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Spricht Jesus Christus im Johannesevangelium (Joh 10,10). Aus unserer Schuld und Sünde gibt es immer einen Weg zurück ins Heil. Gott hat nicht nur einmal etwas für den Menschen getan, sondern er tut immer wieder das Entscheidende: Er schenkt Vergebung und öffnet Türen für einen neuen Anfang.
Messgewand, Detail (Guter Hirte)
Bild des guten Hirten
(Detail aus einem Messgewand)
Die Kirche kennt verschiedene Wege, einen neuen Anfang mit Gott zu suchen. Neben der klassischen Trias von Fasten, Gebet und Almosen kennt die Kirche auch verschiedene liturgische Formen der Sündenvergebung. So bitten wir zu Beginn jeder Eucharistiefeier im so genannten allgemeinen Schulbekenntnis Gott um Vergebung unserer Schuld. Auch das Hören des Evangeliums und das Gebet des Vater unser haben nach dem Glauben der Kirche sündentilgende Kraft. Im Bußgottesdienst empfangen wir Anleitung zu einer vertieften Gewissenerforschung.
Der „Königsweg“ der Sündenvergebung aber ist die Zuwendung Gottes zum Menschen im Empfang der sakramentalen Beichte. Im Auftrag der Kirche wird dem, der umkehrt, durch den Priester in der Vollmacht Christi die Vergebung der Schuld zugesprochen und Versöhnung geschenkt. Für Gläubige, die sich in schwerer Sünde von Gott getrennt haben, ist die sakramentale Beichte die einzige ordentliche Weise, in der Kirche Versöhnung mit Gott zu finden. Aber auch denen, die sich keiner schweren Sünde bewusst sind, empfiehlt die Kirche, zumindest einmal im Jahr das Bußsakrament zu empfangen.
In den beiden Pfarreien unseres Pfarrverbandes feiern wir normalerweise zweimal im Jahr, in den geprägten Zeiten von Advent und Fastenzeit, einen Bußgottesdienst. Regelmäßige Gelegenheit zum Empfang der sakramentalen Beichte besteht zu den im Gottesdienstanzeiger ausgewiesenen Zeiten, in Abständen an Samstagen vor der Vorabendmesse und zu besonderen Zeiten vor Weihnachten und Ostern. Sehr gerne können Sie auch Kontakt mit einem der Priester aufnehmen, um einen eigenen Termin für ein Beichtgespräch zu vereinbaren.
Gebete und Hilfen zur persönlichen Vorbereitung auf die Beichte finden Sie im „Gotteslob“ (das in beiden Kirchen aufliegt) unter den Nummern 593 und 594 sowie in dem kleinen Wegweiser „Buße und Vergebung“, der ebenfalls in unseren Kirchen aufliegt.