Grüß Gott im Pfarrverband Taufkirchen bei München

St. Johannes der Täufer und St. Georg, 82024 Taufkirchen

Katharina Winheim Pastoralassistentin

Hilsenbeck privat
Der Pfarrverband Taufkirchen hat seit dem 13.09.21 eine Pastoralassistentin. Das Web-Site-Team hat die Chance genutzt und sich mit ihr zusammengesetzt, um einen persönlichen Eindruck zu bekommen und hoffentlich viele Fragen, die von ihrer Seite (Pfarrverband) vorhanden sind, zu beantworten.

WEB-Team: Frau Winheim, Sie wurden…
Fr. Winheim: Bitte lieber Katharina……

Katharina, Du wurdest schon im Pfarrbrief und in der Gottesdienst-ordnung angekündigt. Das, was wir wissen, beschränkt sich aber nur auf Dein Alter, 25 Jahre, und Dein 5-jähriges Studium an der LMU.
Hast Du Geschwister, hast Du Hobbys, welche Musikrichtung bevorzugst Du, ist der Berufswunsch gewachsen, ein Herzenswunsch oder hat sich das so ergeben
.

Katharina: Normalerweise werden wir immer nach unser „Berufung“ gefragt. Ich habe keine – ich bin mir sicher, dass Gott mich schon immer wieder in diese Richtung geschubst hat, aber es gab nie diesen „Moment“ der Berufung oder den Wunsch, Pastoralreferentin zu werden. Tatsächlich war es mein Religionslehrer, – er war sehr „missionarisch“ unterwegs – der mir sagte, studiere Theologie und hier im Ausbildungszentrum für Pastoralrefent*Innen, meldest du dich auch gleich an. Zugegeben, es war alles andere als leicht, man bekommt sehr viel Gegenwind, aber der Wille Pastoralreferentin zu werden, wurde im Laufe der Zeit immer stärker. Viele sind gegangen, wir sind geblieben. Mit dem Ziel vor Augen: Für die Menschen da zu sein - mit meinem Gott.

Was ich in dieser Zeit jedoch gelernt habe, ist fern ab von Kirche einen Ausgleich zu finden. Kommen wir also zu den „Hobbys“. Mein Freund ist Schausteller – wir stehen also ab und zu v.a. auf der Wiesn mit dem Karussell „Calypso“, mit der Maronihütte auf dem Weihnachtsmarkt, etc. Es ist für mich eine Leidenschaft geworden, ohne die ich nicht mehr kann. Urlaub und freie Zeit sind hier Fehlanzeige – aber das ist genau das, was ich brauche, um den Gegenwind innerhalb der Kirche aushalten zu können und mal abzuschalten! 

Wir hatten hier noch keine Pastoralassistentin, deshalb die vielleicht etwas ungewöhnliche Frage: Wie läuft so ein Studium ab und was studiert man, Theologie, Philosophie, Pädagogik…?
Katharina: Im Prinzip ist es ganz leicht: Wir studieren parallel zu den Priesteramtskandidaten: 5 Jahre Theologie mit (mind.) drei Praktika in der Diakonie, Jugendseelsorge und in der Gemeinde. Evtl. auch in der Krankenhausseelsorge.
Nach dem Studium folgt eine gemeinsame dreijährige Berufseinführung, die sich zusammensetzt aus zwei Jahren mit einem Anleiter an der Seite. Nach einem weiteren Jahr an der Einsatzpfarrei und der offiziellen Aussendungsfeier in die Erzdiözese München und Freising wird man nun in den Kreis der Pastoralrefernt*Innen aufgenommen.

Das klingt sehr abwechslungsreich. Da hast Du ja auch schon viel an Erfahrung sammeln können. Ist der Pastoralkurs quasi der Praxisteil Deines Studiums?
Katharina: Ganz so würde ich es nicht sagen, denn das Studium richtet sich schon lange nicht mehr nach dem Gedanken, dass Priester oder Pastoralreferent*Inn das Berufsziel ist. Es ist ein wissenschaftliches Studium, in dem wir zukünftigen Seelsorger oft nicht mal 1/3 der Studierenden ausmachen. So gesehen ist der Pastoralkurs wichtig, um die „Wirklichkeit“ kennenzulernen und natürlich einiges vom Studium anwenden zu können. Darin ist das ganze Spektrum von Schule, Jugendarbeit, Beerdigungen und Wort-Gottes-Feiern, pfarrverbandsübergreifende Projekte, Predigen und vieles mehr enthalten.

Laut unseren Informationen wirst Du für folgende Aufgabenfelder zuständig sein:
- Religionsunterricht an der Grund-und Mittelschule Taufkirchen
- Ansprechpartnerin für die Grund- und Mittelschule in seelsorglichen Fragen
- seelsorgliche Begleitung der Kindertagesstätten St. Georg I und St. Georg II
- Jugendarbeit im Pfarrverband
- Begleitung der Ministranten in St. Johannes
- Beerdigungen begleiten
- Wortgottesdiensten vorstehen
- der Predigtdienst gehört von Zeit zu Zeit zu Deinen Aufgaben.
Ist da ein 40 Stunden Woche ausreichend?
Katharina: Ganz realistisch gesehen wird es mal mehr und mal weniger sein.  Dazu werde ich noch die Ehrenamtlichen kennen lernen, die zu ihrer Arbeit zusätzlich ihren Bereich in der Kirche stemmen! Ich bin also nicht alleine unterwegs!

Wirst Du bei jeder einzelnen Gruppen einen „Hallo hier bin ich Besuch“ machen?
Katharina: Ich glaube, so genau kann ich das nicht festlegen! In meinem Aufgabenbereich auf jeden Fall, aber wir werden uns auch außerhalb der Gruppen begegnen und dann werden wir spontan sehen, was alles möglich ist.

Jugendarbeit im Pfarrverband. Guter Punkt. Diese ist entweder selbstständig – Zeltlager oder auf Erstkommunion und Firmung ausgerichtet. Dann sind da noch die Minis sowie die Familien- bzw. Kindergottesdienst-Teams. Soll die Jugendarbeit auf eigene oder neue Füße gestellt werden?
Katharina: Selbstständigkeit und bestehende Teams sind das A und O in einem Pfarrverband. Wir müssen uns bewusst sein, dass Kirche gemeinsam gestaltet werden muss – Teammodus ist angesagt, also werde ich so gut ich kann die bestehenden Teams unterstützen und schauen ob etwas neues ins Leben gerufen werden kann, das Ihnen im Pfarrverband noch fehlt.

Zu Deinen Aufgaben wird es unter anderem auch gehören, dass Du Beerdigungen begleitest. Bedeutet dieses, dass es in Zukunft auch möglich sein wird, von Dir beerdigt zu werden?
Katharina: Ja, das Requiem gehört natürlich nicht zu meinem Aufgabenbereich. Aber Beerdigen ist, meiner Meinung nach, einer der schönsten Momente in der Seelsorge. Wenn der Wunsch besteht, werde ich das Trauergespräch und die Beerdigung sehr gerne übernehmen und die Angehörigen begleiten.

Dein Leitspruch ist:
„Denn mit dir erstürme ich einen Wall, und mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ 2Sam 22,30 Elberfelder Bibel
Welchen Wall möchtest Du erstürmen und welche Mauern überspringen?
Katharina: Dieser Vers ist für mich immer wieder ein Motivationsspruch. Vorhin habe ich von dem Gegenwind in der Kirche gesprochen, ein Wall den ich immer wieder erstürmen will. Die hohen Mauern stehen für mich für die Kirche, die sich in Isolation dahinter begibt. Angst hat, sich zu verändern und weiter zu entwickeln, statt wieder hinaus ZU den Menschen zu gehen. Diese Mauern würde ich gerne überspringen und durchbrechen. Ich glaube viele springen schon mit und kämpfen für eine moderne, offene Kirche! Allein schon die Website zeigt, wie Kirche auch „up to date“ sein kann für Jung und Alt.

Vielen Dank für die vielen Informationen. Wir wünschen Dir eine gute Einarbeitung. Und wenn die Mauern zu hoch oder der Wall zu breit ist, kannst Du dich der Unterstützung des WEB-Teams gewiss sein.

Katharina: Danke! Ich bin sehr gespannt Sie als Gemeinde hier im Pfarrverband Taufkirchen kennenzulernen!