Grüß Gott im Pfarrverband Taufkirchen bei München

St. Johannes der Täufer und St. Georg, 82024 Taufkirchen

Darstellung des Herrn Auch Mariä Lichtmess oder Mariä Reinigung

Der 2. Februar heute . . .

Am 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten, feiert die Katholische Kirche die „Darstellung des Herrn“. An diesem Tag werden Lichterprozessionen abgehalten und die Kerzen geweiht, die für ein Jahr benötigt werden.
Da am 3. Februar St. Blasius gefeiert wird, ist es vielerorts, auch bei uns, üblich den Blasius Segen bereits am 2. Februar zu spenden.
Darstelung des Herrn (Han Holbein d. Ä.)
Darstellung des Herrn
(Hans Holbein der Ältere,
Hamburger Kusthalle)

. . . und früher

Seit dem 4. Jahrhundert feierte man in Jerusalem dieses Fest. Anfangs am 14. Februar, 40 Tage nach der "Erscheinung des Herrn", später dann 40 Tage nach Weihnachten, der Geburt Jesu.
Im 5. Jahrhundert fanden dazu auch Lichterprozessionen statt, um so den ersten Einzug Jesu in Jerusalem zu feiern. Deshalb auch „Mariä Lichtmess“. Die Kerzen, mit denen die Gläubigen das Kommen Jesu in die Welt nun symbolisch begleiteten, wurden eigens zu diesem Fest geweiht.
Da die westliche Kirche eher die Reinigung Marias als Festinhalt betonte, wurde der 2. Februar als „Mariä Reinigung" gefeiert. Auch war dieser Tag das Ende der Weihnachtszeit. Allerdings wurden die Sonntage zwischen „Erscheinung des Herrn“ und „Mariä Reinigung“ als Sonntage nach der „Erscheinung des Herrn“ bezeichnet und auch die liturgische Farbe wechselte von weiß nach grün.
Mit dem 2. Vatikanischen Konzil in den 60er Jahren wurde daraus die „Darstellung des Herrn“ und das Ende der Weihnachtszeit wurde auf die „Taufe des Herrn“ vorverlegt.
Darstelung des Herrn (Hans Memmling)
Darstellung des Herrn
(Hans Memling um 1463)

Biblischer Ursprung

In der Bibel ist die „Darstellung des Herrn“ bei Lukas im 2. Kapitel in den Versen 22-40 dokumentiert.
Der Hintergrund, warum Maria und Josef sich mit Jesus überhaupt in den Tempel begeben haben, resultiert aus der Tradition der Juden. So mussten sie ein Opfer für Maria und ein weiteres für Jesus darbringen.
Eine Frau galt für 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes (für 80 Tage nach der Geburt einer Tochter) als unrein.
„Wenn die Tage ihres Reinigungszustandes für einen Sohn ebenso wie für eine Tochter vorüber sind, soll sie ein einjähriges Schaf als Brandopfer und eine Felsentaube oder eine Turteltaube als Sündopfer zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes bringen.“ Lev 12,6

Dieses ist auch der Grund warum der Festtag „Mariä Reinigung“ genannt wurde.

Da Jesus der erstgeborene Sohn war, wurde er als Eigentum Gottes angesehen. Er sollte, so die Schrift, im Tempel Gott übergeben/dargestellt werden. Durch ein Geldopfer konnte er jedoch ausgelöst werden.
„Du musst aber den Erstgeborenen bei den Menschen auslösen.“ Num 18,15b

In dieser Situation erscheinen nun Simeon und Hanna.
Simeon ist ein in Jerusalem lebender Mann. Ihm wurde vom Heiligen Geist offenbart:
„…er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen hat.“ Lk 2,26b

Als Maria und Josef mit Jesus das tun wollten, was die Schrift vorgab, erschien Simeon. Er nahm Jesus in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht,
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.

Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,

ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Lk 2,29-32

Dieses Nunc dimittis ist als Lobgesang heute Bestandteil des Stundengebetes. Es wird immer im Abendgebet der Komplet gesungen.

Auch Hanna, eine 84-jährige Prophetin, die im Tempel lebt, seit sie Witwe ist, kam zu jener Stunde hinzu. In der Bibel steht von ihr, dass sie vom Stamm Ascher  (zu deutsch Glücklich) stamme und die Tochter Penuels (Gottesgesicht) sei. Auch sie pries Gott und sprach zu allen über Jesus, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
Buchbinder um 1568
Buchbinder 1568

Brauchtum

Mit dem 2. Februar sind auch viele Fristen und Termine verbunden.
So beginnt an diesem Tag das Bauernjahr. Dieses bedeutet, dass je nach Wetter Feldarbeit wieder aufgenommen werden darf.

Ein weiterer wichtiger Zeitpunkt war der Tag auch für das Personal.
An diesem Tag endete das Dienstbotenjahr. Das Gesinde bekam das letzte Gehalt und konnte oder musste sich eine neue Arbeitsstelle suchen. Wer beim alten Dienstherrn bleiben wollte, besiegelte dieses durch Handschlag und das Dienstverhältnis verlängerte sich um ein weiteres Jahr.
Ein etwaiger Umzug musste bis zum 5. Februar abgeschlossen sein.

Für die Handwerker bedeutete dieser Tag, dass sie nicht mehr im Kerzenschein zu arbeiten brauchten. Zur Feier des Tages gaben die Meister ihren Gesellen und Lehrlingen den Nachmittag frei.
Bis 1912 war der 2. Februar gesetzlicher Feiertag in Bayern.

G. Vogel
webmaster@pv-taufkirchen.de

Darstellung des Herrn in der Gemeinde

St. Johannes der Täufer:
Freitag 02.02.2024   18:00 Uhr

St. Georg:
Freitag 02.02.2024   19:00 Uhr