Urkunde von 1052
    
Über das Alter unserer Pfarrkirche gab es viele Vermutungen, aber keine  gesicherten Beweise. Neuere geschichtliche Nachforschungen in den  Bayerischen Staatsarchiven brachten überraschende Erkenntnisse zu Tage.  Der Anlass für diese Nachforschungen war die 1250-Jahrfeier von   Oberhaching.
   
In dem Buch "Lebendige Heimat - Oberhaching", das zur 1250-Jahrfeier von  Oberhaching 1999 erschien, wird das Alter von Oberhaching nicht in  Frage gestellt. Es wird jedoch in Frage gestellt, ob in diesem Ort die  erste Kirche oder die Urpfarrei, gleichsam der Mittelpunkt des Hachinger  Tals, lag. Bis 1999 herrschte die Meinung, dass sich die bedeutsame  Urkunde, welche Kaiser Heinrich III. im Jahr 1052 bestätigt hatte, nur  auf die Kirche in Oberhaching beziehen kann (Karl Hobmair, Hachinger  Heimatbuch S. 84-85), jedenfalls nicht auf die Taufkirche St. Johannes  d. T. zu Taufkirchen.
     
Prof. Dr. Hermann Rumschöttl, der Herausgeber des Buches "Lebendige  Heimat - Oberhaching" und Dr. Gertrud Diepolder, Verfasserin des  Artikels "Die Anfänge von Haching im Licht der modernen Forschung" (ebd.  S. 209), fanden den Beweis, dass sich diese Urkunde nicht auf  Oberhaching, sondern auf die Kirche in Taufkirchen bezieht. Als Beweis  dienen Flurnummern in alten Karten, die sich im Lauf der Geschichte  wenig änderten. Große Flurbereinigungen begannen erst in jüngerer Zeit.
    
In besagter Urkunde wurde die Inkorporation (Einverleibung) von 4  Pfarreien in das Kloster St. Veit bestätigt. Das Kloster lag auf halber  Höhe am Weihenstephaner Berg in Freising. Eine Kirche der vier  inkorporierten Kirchen lag in Hachingen. Mit dieser Übertragung kamen  auch drei Höfe in unmittelbarer Nähe  der Kirche in den Besitz des  Klosters St. Veit. Diese Höfe liegen nicht in Oberhaching, sondern im  heutigen Taufkirchen. Die drei Höfe waren der Bachmüller (Bachmühle),  der Markl (Wagmüller) und der Kanzler in Taufkirchen. Als Beweis dienen  die Flurkarten bis 1812. (Hobmair, Heimatbuch S. 502 und S. 505). Darin  wird das Kloster St. Veit noch 1812 als Obereigentümer  bestätigt. Die  drei Höfe in Taufkirchen wurden nach der vollzogenen Säkularisation  Privatbesitz. Der Kanzler Hof wurde verkauft. Auf seiner ehemaligen  Hofstelle steht heute noch ein Stadel.
    
Warum unsere Pfarrkirche ihre Stellung als Pfarrkirche verlor und 1315  Filialkirche von Oberhaching wurde, ist bis heute nicht näher untersucht  worden. Sicher ist die Erkenntnis, dass die Pfarrei im Jahr 2052 die  1000-Jahrfeier ihrer Kirche begehen kann.
    
	
	 
		
	
	
	
	Urkunde von 1148
    
Juditha von Taufkirchen übergibt ihre noch junge Tochter dem Kloster  Weihenstephan. Zu deren Versorgung übergibt sie ein Gut in dem Orte, der  Taufkirchen genannt wird (Karl Hobmair, Hachinger Heimatbuch S. 48).
    
	
	 
		
	
	
	
	Der Kirchturm
In baulicher Hinsicht erinnert unser Kirchturm  ebenfalls an diese Zeit und zählt zu den schönsten, romanischen  Kirchtürmen Oberbayerns. 
    
Der untere Teil, verziert mit den Zahnschnitt-  und Rundbogenfenster-Blenden, wird auf die Zeit um 1150 datiert. Im 18.  Jahrhundert wurde der Turm von den Jesuiten auf 42 Meter erhöht.