Alois Baumgartner erhält Franz-Eser-Medaille

Landeskomitee der Katholiken in Bayern ehrt Sozialethiker und ehemaligen Diözesanratsvorsitzenden
Prof. Alois Baumgartner
Baumgartner
Würzburg, 19. April 2013. Der Sozialethiker Alois Baumgartner, ehemaliger Geschäftsführer des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und bis 2010 Diözesanratsvorsitzender von München und Freising, ist vom Landeskomitee mit der Franz-Eser-Medaille ausgezeichnet worden. Baumgartner habe sich „über mehrere Jahrzehnte ehren- und hauptamtlich für das katholische Laienapostolat in Bayern engagiert und markante Impulse gesetzt“, heißt es in der mit der Medaille verliehenen Urkunde, die Baumgartner im Rahmen der Vollversammlung des Landeskomitees in Würzburg am Freitagabend, 19. April, überreicht wurde.

Baumgartner sei immer darauf bedacht gewesen, „im Sinn des Zweiten Vatikanischen Konzils das Laienapostolat in enger Verbundenheit mit den Bischöfen, aber zugleich auch selbstbewusst auszuüben“, heißt es in der Urkunde weiter. Seine Positionen seien „von großer Sachkenntnis gekennzeichnet“ gewesen und „profiliert kommuniziert“ worden. Nach den Worten von Laudator Kardinal Friedrich Wetter, der vor der Verleihung mit dem Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann und den Mitgliedern des Landeskomitees in der Kirche Neumünster einen Gottesdienst feierte, hat Baumgartner „den Diözesanrat und die Gremien des Laienapostolates von der Pfarrei aufwärts immer als Teil der lebendigen Kirche gesehen“. Als Diözesanratsvorsitzender habe er „die Aufgaben dieses Gremiums mit profunder Sachkenntnis in Angriff“ genommen und sei „selbst fest in der Kirche verwurzelt“. Auch als Geschäftsführer des Landeskomitees habe er „über Bayern hinaus erfolgreich gewirkt“.

Nach einem Studium der Philosophie, Theologie und Volkswirtschaftslehre in München und Münster war der 1941 in Mühldorf am Inn geborene Baumgartner zunächst als Referent des Diözesanrats tätig, bevor er von 1970 an als Leiter des Synodenbüros der Erzdiözese München und Freising an der Vorbereitung der gemeinsamen Synode der deutschen Bistümer mitwirkte. 1976 wurde er mit einer Arbeit in christlicher Sozialethik promoviert und Assistent am Institut für Moraltheologie und Christliche Sozialethik der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Von 1982 bis 1992 war Baumgartner hauptamtlich als Geschäftsführer des Landeskomitees der Katholiken in Bayern tätig. 1992 wurde er Professor für Christliche Soziallehre an der Uni Bamberg, 1994 bis 2006 Professor für Christliche Sozialethik an der LMU. Von 1998 bis 2010 war Baumgartner Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken in der Erzdiözese München und Freising, von 2008 bis 2010 beteiligte er sich als Mitglied des Präsidiums an der Vorbereitung des Zweiten Ökumenischen Kirchentags in München. 2007 wurde Baumgartner von Papst Benedikt XVI. mit dem St.-Sylvesterorden ausgezeichnet.

Die Franz-Eser-Medaille wird von der Zeitschrift des Landeskomitees „Gemeinde creativ“ gestiftet und ehrt Personen, die sich in besonderer Weise um das Laienapostolat verdient machten. Die Auszeichnung erinnert an den 1916 geborenen Mitbegründer der Katholischen Aktion in Bayern, der Vorläuferorganisation des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. Auf Esers Bestreben geht auch die Gründung der Zeitschrift „Die lebendige Zelle“ (heute „Gemeinde creativ“) im Jahr 1958 zurück. Der 2002 verstorbene Physiker, der sich Grenzfragen zwischen Naturwissenschaften und Theologie widmete, war zudem maßgeblich an der Gründung der Katholischen Akademie in Bayern im Jahr 1957 beteiligt. Seit 2006 wurden Alois Glück, Valentin Doering, Hildegard Leonhardt, Johanna Stützle, Bernhard Sutor und Barbara Stamm mit der Franz-Eser-Medaille ausgezeichnet. (ck)


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