Um das Jahr 724 kam der Heilige Korbinian aus Arpajon bei Paris als Wanderbischof nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising.
739 wurde das Bistum Freising errichtet und entwickelte sich in der Folge zum kulturellen Zentrums Altbayerns. In der Säkularisation von 1802 wurde das Bistum Freising aufgehoben, Papst Pius VII. legte 1821 das Gebiet des Erzbistums München und Freising fest. Von 1977 bis 1982 wurde es von Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., geleitet. Seit 2008 leitet Kardinal Reinhard Marx das Erzbistum.
Etwas mehr als 1,56 Millionen Katholikinnen und Katholiken gehören zum Erzbistum, das sind etwa 40 Prozent der rund 3,8 Millionen Menschen in seinem Gebiet. Es gibt 750 Pfarreien, 699 von ihnen arbeiten in 221 Pfarrverbänden zusammen, 51 arbeiten selbständig. Die Pfarreien sind in 40 Dekanaten zusammengefasst, diese wiederum in drei Seelsorgsregionen. Für die Pastoral in der Seelsorgsregion Nord ist Weihbischof Wolfgang Bischof zuständig, in der Seelsorgsregion München Generalvikar Christoph Klingan zu Stolberg und in der Seelsorgsregion Süd Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg. 749 Pfarrkirchen, 1.138 Filialkirchen und Nebenkirchen sowie 1.512 Kapellen stehen den Gläubigen im Erzbistum für Gottesdienst, Gebet und persönliche Andacht zur Verfügung.
Hauptamtliche Mitarbeitende
Männer und Frauen in verschiedenen Berufen prägen das kirchliche Leben im Erzbistum. 564 Priester arbeiten in der Seelsorge, hinzu kommen 245 Ruhestandspriester, die häufig noch in den Pfarreien mitwirken. Es gibt 164 Diakone im Hauptberuf und 37 Diakone mit Zivilberuf. 320 Pastoralreferenten und -referentinnen sowie 263 Gemeindereferenten und -referentinnen wirken in der Seelsorge mit. 512 Männer und Frauen im Kirchendienst geben Religionsunterricht. Hinzu kommen Mitarbeitende in den Pfarreien, den Kindertageseinrichtungen und Schulen, kirchlichen Einrichtungen sowie Tagungs- und Bildungshäusern.
Insgesamt stehen rund 16.000 Männer und Frauen im Bereich der Erzdiözese im kirchlichen Dienst. Weitere rund 30.000 Mitarbeiter sind beim Caritasverband und den angeschlossenen Fachverbänden und Einrichtungen tätig.
Ehrenamtliche Mitarbeitende
Das kirchliche Leben in der Erzdiözese wird wesentlich von den Ehrenamtlichen getragen. Beispielsweise wirken fast 5.050 gewählte Frauen und Männer in den Pfarrgemeinderäten, rund 4.500 in den Kirchenverwaltungen mit. Große Verbände sind die DJK (Deutsche Jugendkraft), der katholische Sportverband, mit mehr als 25.000 Mitgliedern, der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) mit mehr als 13.600 Mitgliedern, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) mit rund 7.690 Mitgliedern und der Diözesanverband des Kolpingwerks mit rund 9.200 Mitgliedern. In der kirchlichen Jugendarbeit, unter anderem in den Mitgliedsverbänden des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), engagieren sich rund 15.000 Ehrenamtliche.
In Kirchen-, Jugend- und Kinderchören sowie weiteren kirchenmusikalischen Ensembles engagieren sich etwa 27.500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es gibt 22.200 Ministrantinnen und Ministranten, rund 10.000 Frauen und Männer wirken als Lektoren und Kommunionspendern mit. Weitere mindestens 15.000 Ehrenamtliche engagieren sich im Bereich des Caritasverbandes sowie der Fachverbände und der angeschlossenen Organisationen in vielfältigen sozialen Aufgaben. Insgesamt sind in der Erzdiözese München und Freising mehr als 200.000 Menschen ehrenamtlich tätig.
Es gibt im Erzbistum ein reiches und vielfältiges Ordensleben: 1.437 Ordensfrauen in 112 Niederlassungen und 461 Ordensmänner in 42 Niederlassungen wirken in der Seelsorge, der sozialen Arbeit, in Schule und Bildung sowie vielfältigen anderen Diensten.
In der Liturgie (griech. leiturgia), dem gemeinsamen Gottesdienst und dem gemeinsamen Gebet, kommen Menschen unmittelbar in Berührung mit der Gegenwart Gottes und erfahren im Empfang der Sakramente seine Zuneigung. Rund 1.300 Gottesdienste werden an einem durchschnittlichen Sonntag in der Erzdiözese gefeiert und von rund 75.000 Gläubigen besucht. Etwa 12.500 Menschen empfangen jährlich die Taufe, die Erstkommunion 13.950 Kinder und fast alle die Firmung mit etwas mehr als 11.200 Jugendlichen. Rund 1.550 Paare werden kirchlich getraut.
Durch das Zeugnis (griech. martyria) wird das Evangelium verkündet und verbreitet. Hierzu zählt die Glaubensweitergabe in Familie und Gemeinde, in der Öffentlichkeit und in den Medien, vor allem aber auch der Bereich Bildung. Im Mittelpunkt stehen dabei Persönlichkeitsentwicklung, die Förderung von Begabungen und die Begleitung zu einem gelingenden Leben. Im Zuständigkeitsbereich der Erzdiözese und ihrer kirchlichen Stiftungen befinden sich 24 Schulen und 418 Kindertageseinrichtungen, in denen insgesamt ca. 43.510 Kinder lernen und leben, davon etwas mehr als 32.100 im Krippen- und Kindergartenalter. Dazu kommen noch 159 weitere Kindertageseinrichtungen in katholischer Trägerschaft. Vor der Pandemie wurden jährlich etwa 21.000 Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung mit knapp 430.000 Teilnehmenden angeboten. Die Präsenz-Angebote gingen pandemiebedingt zwar um knapp zwei Drittel zurück. Viele dieser Veranstaltungen wurden in der Corona-Zeit jedoch durch digitale oder hybride Angebote ersetzt. Die jährlich rund 2.500 Angebote der Jugendarbeit erreichen mehr als 100.000 Teilnehmende.
In der Diakonie (griech. diakonia), dem Dienst am Nächsten, wird die Caritas, die christliche Nächstenliebe, verwirklicht. Das geschieht durch soziales Engagement von einzelnen Gläubigen oder Gruppen, aber auch in den mehr als 1.500 sozialen Einrichtungen und Diensten, die oft vom Caritasverband, von weiteren katholischen Verbänden oder Ordensgemeinschaften betrieben werden. Dazu gehören 80 Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Behinderung, rund 120 Einrichtungen für alte Menschen wie Altenheime und Beratungsstellen sowie rund 50 Heime und stationäre Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. In rund 60 Kliniken und einer Vielzahl von Altenheimen kümmern sich Seelsorger um kranke und alte Menschen. Ein wichtiges Arbeitsfeld ist die Flüchtlingshilfe: in der Erzdiözese sind im Bereich Migration, Flucht und Integration über 400 Personen tätig, darunter Ehrenamtskoordinatorinnen und -koordinatoren in fast allen Landkreisen. Insgesamt 3.200 Ehrenamtliche engagieren sich in der kirchlichen Flüchtlingshilfe der Erzdiözese. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Beratung: 31.000 Beratungsstunden leistet die Ehe-, Familien- und Lebensberatung jährlich, 21.000 Gespräche führt die Telefonseelsorge, 10.100 die ökumenische „Münchner Insel sowie 700 Beratungsstunden in der bäuerlichen Familienberatung“.