Das Vermächtnis von Papst Franziskus: Zehn Jahre "Laudato Si'"

Abschlussdiskussion zu "Zehn Jahre 'Laudato si'" am 6. Dezember 2025 im Amerikahaus
Abschlussdiskussion zu "Zehn Jahre 'Laudato Si''" im Amerikahaus
Logo der Deutschen Bischofskonferenz zu "Zehn Jahre Laudato si'"
Am Nikolaustag, den 6. Dezember 2025 kamen über 100 Gäste zur diözesanen Abschlussveranstaltung des Aktionszeitraums „Zehn Jahre Laudato Si“ ins Amerikahaus nach München. Bischof Vicente de Paula Ferreira brachte als Gast der Adveniat-Weihnachtsaktion 2025 direkt aus dem brasilianischen Amazonas-Gebiet die Stimme des Globalen Südens ein, indem er von den Folgen der UN-Klimakonferenz in Belém bis hin zu den verheerenden Auswirkungen des Dammbruchs von Brumadinho berichtete. Durch seinen emotionalen Bericht über die Folgen dieses Unglück, die bis heute die Menschen belasten, wurden die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels für die Anwesenden spürbar.

Im Austausch mit dem Publikum ging es auch darum, welche Rolle die Enzyklika "Laudato Si'" für die Kirche und Menschen im brasilianischen Amazonasgebiet spielte und nach wie vor spielt und welche Brücken zum Engagement in unserem Bistum geschlagen werden können. Die Enzyklika von Papst Franziskus bestärke ihn darin, dass die revolutionäre Veränderung von unten kommen müsse und sie gebe ihm Kraft nicht die Hoffnung zu verlieren, so der Bischof.

Eingebunden in ein buntes Kulturprogramm mit einer Lesung mit Zitaten aus "Laudato Si'" und Klängen aus Lateinamerika, war es ein Nachmittag, der im Zeichen der Hoffnung stand und trotz aller sozial-ökologischen und globalen Herausforderungen erahnen ließ, warum Papst Franziskus seine Enzyklika mit dem Satz beschließt: „Gehen wir singend voran! Mögen unsere Kämpfe und unsere Sorgen um diesen Planeten uns nicht die Freude und die Hoffnung nehmen.“

Eröffnung von innovativem Bildungscampus St. Michael in Traunstein Erster freitragender Lehmbau Deutschlands

Draufsicht auf die Dachterrassen des Lehmbaus auf dem Campus Traunstein
Lehmbau mit Dachterrassen auf dem Campus Traunstein
Startschuss für einen neu gestalteten innovativen Bildungsstandort im Erzbistum München und Freising: Mit der Fertigstellung zweier in Lehm- und Holzbauweise errichteter Gebäude steht die Weiterentwicklung des katholischen Studienseminars Traunstein zu einem offenen, in ökologischer wie sozialer Hinsicht wegweisenden Bildungscampus vor dem Abschluss.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, segnet das von der Architektin Anna Heringer entworfene zentrale Campusgebäude aus Lehm sowie das in Holzbauweise errichtete Internatsgebäude im Rahmen der offiziellen Campuseröffnung am Montag, 17. November, um 14 Uhr. Rund um den ersten freitragenden Lehmbau Deutschlands findet sich ein vielfältiges und ganzheitliches Bildungs- und Beratungsangebot vom Kindergarten über das Jungeninternat bis zur Erwachsenenbildung.

Blühender Friedhof statt Steinwüste Projekt "Gottesacker für die Schöpfung" bietet einen Kompromiss aus gepflegt und naturnah

Freifläche mit Blumenwiese auf einem Friedhof
Ungenutzte Friedhofsflächen bieten eine Chance für Blühwiesen
Immer mehr Friedhöfe sind im Wandel. Wenn Angehörigen die Zeit für die traditionelle Grabpflege fehlt, sie zu weit entfernt leben oder sich aus gesundheitlichen Gründen nicht um die letzte Ruhestätte ihrer Lieben kümmern können, fällt die Entscheidung immer häufiger auf eine Urnenbeisetzung. Die Folge: Die Anzahl freier, ungenutzter Friedhofsflächen steigt, die Einnahmen für den Friedhofsbetreiber sinken.

„In den Pfarreien wird oft diskutiert, wie man den Wunsch nach einem ‚ordentlichen‘ Friedhof mit einem verantwortungsbewussten Umgang mit Gottes Schöpfung in Einklang bringen kann“, erzählt Judith Eiwan, Fachreferentin Umwelt im Erzbischöflichen Ordinariat der Erzdiözese München und Freising. „Mit dem Projekt ‚Gottesacker für die Schöpfung‘ bieten wir einen Kompromiss aus gepflegt und naturnah, der den Arbeitsaufwand niedrig hält. Nistplätze, Wildsträucher und Blumenwiesen erhalten bewusst dort einen Platz, wo es sinnvoll ist und praktikabel umgesetzt werden kann.“

Die Schöpfung bewahren 45 Wildpflanzenarten haben bei Maria Schutz in Pasing ein neues Zuhause gefunden

Blühwiese an der Kirchenmauer von Maria Schutz in München-Pasing
Die Blühwiese an der Kirchenmauer von Maria Schutz
An der Südseite der Kirche Maria Schutz in München-Pasing blüht nun schon im dritten Jahr eine wunderbare artenreiche Wiese, inspiriert durch die Enzyklika "Laudato si'". Bis 2022 stand an dieser Stelle nur ein kurzgeschorener Rasen. Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat beschlossen, dies zu ändern. Am 10. September 2022 kamen 35 Gemeindemitglieder zusammen, um mit Schaufeln und Schubkarren einen Beitrag zur Bewahrung zur Schöpfung zu leisten.

Sie entfernten die Grassoden und füllten die Fläche mit angelieferten 3 Tonnen Sand und Kies auf. Auf dem Magerboden pflanzten sie Blütenpflanzen an, die in der kleinen Wildstaudengärtnerei des BUND Naturschutz im nahen Magdalenenpark, dem ehemaligen Klostergarten, gezogen worden waren, darunter selten gewordene Arten wie Sonnenröschen, Kugelblümchen, Ästige Graslilie, Gekielter Lauch oder Knolliges Mädesüß. Am Ende der gemeinsamen Aktion hatten an die 45 Wildpflanzenarten bei Maria Schutz ein neues Zuhause gefunden.

Im April 2023 kamen bei einer zweiten Aktion zu den 45 m² nochmal 20 m² Blühfläche hinzu und die Fläche wächst weiter durch Aktionen mit Kindern der benachbarten Schule. Im Jahr 2024 und zuletzt im Juni 2025 gestalteten Viertklässler der Religionsklasse die Blumenwiese weiter. Die ersten 100 m² sind inzwischen angelegt. Das blühende kleine Paradies ist die Antwort des PV Pasing auf die Frage von Franziskus: „Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?“

Die Kraft des Gemeinsamen! Schöpfungsbild beim Bennofest entstanden

Das auf dem Bennofest 2025 entstandene Gemeinschaftsbild Mural Comunitario
Das auf dem Bennofest entstandene Gemeinschaftsbild Mural Comunitario
Der heuer verstorbene Papst Franziskus spricht in seiner Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato Si'“ davon, dass „alles auf der Erde und der gesamte Kosmos geschaffen ist; alles hat seinen Wert in sich und deswegen hängt alles mit allem zusammen.“ (LS138f)

In diesem Geist entstand gemeinsam mit dem kolumbianischen Künstlerpaar Anne Stickel und Warner Benitez und den Besucher:innen des Bennofests zum Auftakt des Aktionszeitraums „10 Jahre Laudato Si'“ ein interaktives Schöpfungsbild nach dem Vorbild eines „Mural Comunitario“. Zwei Tage lang wurde partizipativ an dem Bild gemalt. So wurde die Verbindung spürbar und sichtbar, die Papst Franziskus in seiner Enzyklika für die Erde und die Menschen fordert.

Das Bild zeigt symbolisch Mutter Erde, wie sie im Sonnengesang des Heiligen Franziskus betitelt wird. Sie steht in enger Verbundenheit und gegenseitiger Verwiesenheit mit allen Geschöpfen Gottes – Mensch, Tier und der gesamten Mitwelt.

Das Wandbild der Größe 5 x 1,9 m kann im Aktionszeitraum und darüber hinaus ausgeliehen und ausgestellt werden. Wenden Sie sich dazu bitte an laudatosi10@eomuc.de
 
In diesem Video des Künstlers Waren Benitez ist der Entstehungsprozess des Bildes zu sehen.

Impressionen von der Entstehung des Mural Comunitario


Wimpelketten gestalten zu 10 Jahre „Laudato si'“ Mitmach-Aktion von missio und Domberg Akademie

Werbung für den Wimpelaufruf
Ein ganzes Jahr lang können die Wimpelketten und Einzelwimpel zum Selbstgestalten bei missio München kostenfrei bestellt werden. Dabei regen Aussagen von Papst Franziskus dazu an, sich über „heilsame Veränderungen“ für eine sozialere und klimafreundlichere Welt Gedanken zu machen, bevor der leere Wimpel gestaltet wird. Die Kette kann dann in der Schule, Pfarrei usw. ausgestellt und anschließend an missio zurückgeschickt werden. Am Katholikentag 2026 in Würzburg werden alle Wimpel zu einem großen gemeinsamen Haus verbunden und ein Zeichen für Sozial- und Umweltgerechtigkeit setzen.
 
Info: Jede Kette besteht aus 20 Wimpeln (4 Zitate und 16 Freie); Rücksendeschluss: 31.März 2026
 
Kostenfrei bestellen: bildung-muenchen@missio.de
 
Weitere Infos: www.missio.com/Klimawimpel

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Logo von Der Petersberg
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