Max Eham mit Neffe Markus Eham (r.). Hier vor dem Altenheim St. Michael in München-Berg am Laim, ca. 2007.
Damals war die Liturgie noch in Latein gehalten, musikalisch dominierten der gregorianische Choral und die klassische Mehrstimmigkeit. In dieser Tradition verwurzelt, orientierte sich Eham an der Tonsprache der Wiener Klassik und Spätromantik. So entstand 1949 zum Korbiniansfest seine große Messe
Haec Dies – eine Komposition im Stil Anton Bruckners, die bei ihrer Uraufführung wegen ihres klanglichen Reichtums große Anerkennung fand. 1957 komponierte Eham die Korbiniansvesper, die seither, ab 1975 liturgisch erneuert, in fast jedem Jahr beim Fest des Diözesanpatrons St. Korbinian im Freisinger Mariendom gesungen wird.
Neue Wege für eine neue Liturgie
In der aufstrebenden Demokratie der Nachkriegszeit wuchs in der deutschen katholischen Kirche der Wunsch nach mehr Mitgestaltung der Gläubigen. Die Kirchenmusiker mussten umdenken. Max Eham war für solche Entwicklungen früh sensibilisiert und hat mit großer Offenheit darauf reagiert.
Sein Neffe, Professor Markus Eham, Leiter des
Max-Eham-Archivs, hat mit Unterstützung von Dr. Florian Mayr zahlreiche Dokumente und Notenblätter aus dieser Zeit zusammengetragen. „Mein Onkel war ziemlich erfinderisch darin, die Gemeinde im Singen aktiv in den Gottesdienst einzubinden“, berichtet Markus Eham. Es entstanden zahlreiche Liedsätze, bei denen Chor und Gemeinde, oft begleitet von Bläsern, im strophenweisen Wechsel singen. Auch seine Vesper-Kompositionen gelten als bedeutend. „Damit leistete er für die Anforderungen der Zeit als Domkapellmeister in Freising echte Pionierarbeit“, so Markus Eham.