Diakonenweihe 2025 Fünf Männer werden am 27. September 2025 zu Ständigen Diakonen geweiht

„Diakonos“ ist das griechische Wort für „der Dienende“. Diakone widmen sich insbesondere dem Dienst am Menschen und der Sorge für in Not geratene, kranke und alte Menschen. Insbesondere Diakone mit Zivilberuf sind auch in ihrer Arbeitsumgebung als Seelsorger präsent. Im Nachfolgenden stellen sich die Kandidaten vor.
 
Prostration 2023
Ein zentrales Element im Weihegottesdienst ist die Prostratio, das Hinlegen während der Allerheiligenlitanei.
Mit der Einladung zum Weihegottesdienst unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ drücken die fünf Kandidaten für den Ständigen Diakonat ihre Hoffnung aus, das Licht des Glaubens in einer vertieften Form der individuellen Berufung neu zu spüren und für das Leben und die Verkündigung des Glaubens neu zu entbrennen. Als Pilger der Hoffnung auch anderen Menschen vom Grund ihrer Hoffnung zu erzählen und so das innere Feuer weiterzugeben. Mit dem Motto des Heiligen Jahres 2025, "Pilger der Hoffnung" setzen die fünf Kandidaten ein Signal wider alle Hoffnungslosigkeit, die sich breit gemacht hat.

Thomas Kirchmeier Freising - St. Peter und Paul

Thomas Kirchmeier

Diakon im Zivilberuf in der Stadtkirche Freising

geboren in Freising,

verheiratet, 45 Jahre, 2 Kinder

Lehrer (Studienrat) an der Realschule Oberding
für die Fächer Deutsch und Kath. Religion

Diakon mit Zivilberuf in der Stadtkirche Freising


Seine Weihespruch stellt seine Erfahrung in den Mittelpunkt. Wenn ich auf mein Leben blicke, so spüre ich immer wieder diese Weite, die sich plötzlich aufgetan hat. Mit Gott unterwegs zu sein bedeutet für mich, dass da einer da ist, der mit uns geht, mit beiden Füßen auf den Boden bleiben, Stehenbleiben, dort wo ich gebraucht werde, da sein – nahe an den Menschen und für die Menschen. Mit dem christlichen Glauben kann das Leben gelingen, wird das Leben weit, im Vertrauen darauf, dass der sich immer weiter auftuende Raum immer mehr trägt.
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Du stellst meine Füße auf weiten Raum
Weihespruch aus Psalm 31,9b

Marcus Lehmann München - Herz Jesu

Marcus Lehmann
geboren in Osterhofen
ledig

Wohnort München

Hauptberuflicher Diakon im Pfarrverband Erdinger Moos

Marcus Lehmann aus München hat

„Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz“ (1 Kön 3,9) hat er als seinen Weihespruch gewählt.
 
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Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz.
Weihespruch aus 1 Kön 3,9

Andreas Pitz Freising - St. Georg

Peter Palmer
geboren in Detmold
verheiratet, ein Kind
Referent EASA Compliance

Wohnort München

Diakon mit Zivilberuf in der Pfarrei München-St. Gertrud

Peter Palmer aus St. Gertrud, München ist verheiratet und das Paar hat einen Sohn. Der heutige Referent EASA Compliance arbeitet am Flughafen und findet auch dort immer wieder Gelegenheiten, seine Berufung zugunsten von Menschen einzusetzen, die Unterstützung brauchen. Er hat auch eine Ausbildung als Verkehrsflugzeugführer (inaktiv) und kennt die Branche gut.

Der 46-Jährige hat als Weihespruch gewählt: „Wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht“ (1 Petr 4,11). Ausgedrückt wird damit auch die Quelle, aus der ein Diakon inmitten des quirligen Lebens – am Flughafen und mit den Anforderungen aus Familie und Beruf und seinem gemeindlichem Engagement – immer wieder Kraft, Zuversicht und Hoffnung schöpft.
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Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.
Weihespruch aus Markus 10,49
Mein Beweggrund, Diakon zu werden: 

Ich empfange die Weihe zum Diakon mit dem Auftrag unseres Bischofs: "Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben; Was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben."
 
Mit Dankbarkeit und Demut stehe ich vor Gott und der Kirche Jesu Christi. Was ergriff mich, dass ich meinen Weg zum Diakon begonnen habe? Mit einem Alter von 30 wurde ich im Hohen Dom zu Paderborn durch den Initiationsritus in die Gemeinschaft der Katholischen Kirche aufgenommen. Durch die späte Glaubenserfahrung begann ich daraufhin das Theologiestudium im Fernkurs an der Domschule Würzburg. Ich wollte tiefer verstehen, was der Geist Gottes in mir entzündet hatte. Stets war es mir ein persönliches Anliegen, mit meinen Fähigkeiten, die ich durch Gottes Gnade erhalten durfte, andere Menschen zu unterstützen. Mit dem Studium habe ich auch den Dienst des Diakons kennen gelernt, ein Dienst, der mein Interesse geweckt hat und mit dem ich mich identifizieren konnte.
 
Durch meine Ehefrau bin ich auch in Kontakt mit der Schönstatt-Bewegung und der Caritas gekommen. Ich durfte sie unterstützen, ob organisatorisch oder auch im Einsatz vor Ort bei den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen. Meine Ehefrau unterstützte mich auf dem Weg zum ständigen Diakon und ermutigte mich, besonders in zeitintensiven Phasen der Ausbildung, an dem Weg festzuhalten.
 
Die Ausbildung zum Diakon besteht nicht nur aus dem Fernstudium der Theologie, sondern unter anderem auch regelmäßige Treffen im Diakonatskreis, Studienwochen(-enden), Seminar-Wochenenden, Werkwochen und ein 18-monatiges Praktikum im Pfarrverband Karlsfeld. Besonders in den zahlreichen Begegnungen im Praktikum konnte ich meine Berufung bestätigen. Die Erfahrung, nicht nur Gott selbst zu spüren, sondern auch die Botschaft mutmachend weiterzugeben, hat mein Leben reich gemacht und ist wie ein Geschenk. Die frohe Botschaft, das Evangelium Christi, darf ich als lebenslangen Auftrag mit der sakramentalen Weihe annehmen. Weiterhin dienend Füreinander Da-zu-sein, die Liebe Gottes zu teilen, ohne aufdringlich zu wirken.
 
Mein Weihespruch habe ich bewusst aus dem Petrusbrief entnommen (1. Petr 4, 11): "Wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht."
 
Ohne die Kraft, die mir Gott verleiht, könnte ich den Dienst nicht selber verrichten. Denn als Ehemann und Vater bleibe ich ein Mensch, mit Schwächen und Defiziten. Doch darf ich immer wieder darauf hoffen, dass mir Gott stets die nötige Kraft gibt, die ich benötige, wenn andere mich brauchen.
Deshalb sage ich nun bewusst: "Hier bin ich!" Ich freue mich, meinen Dienst und die Liebe Gottes spürbar werden zu lassen und ich vertraue darauf, dass Gott mir hierzu die notwendige Kraft und den Geist sendet.

Andreas Poschinger Wolfratshausen - St. Andreas

Matthias Schmidt
geboren in Neustadt an der Aisch
verheiratet, zwei Kinder
Polizist

Wohnort Unterschleißheim

Diakon mit Zivilberuf im Pfarrverband Unterschleißheim-St. Ulrich und St. Korbinian


Matthias Schmidt aus St. Ulrich, Unterschleißheim, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der 50-jährige Polizist hat seinen Weihespruch aus den Psalmen gewählt. „In deine Hand lege ich voll Vertrauen meinen Geist; du hast mich erlöst, Herr, du Gott der Treue“ (Ps 31,6).

Ohne das eigene Vertrauen in die Hand Gottes, die uns hält und aus der wir nicht fallen können, könnte kaum ein Diakon glaubwürdig von der Zuversicht und dem Grundvertrauen ins Leben sprechen, das anderen Menschen Licht und Weg sein kann.
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Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn vertraut.
Weihespruch aus Jeremia 17,7
Mein Beweggrund, Diakon zu werden:

In den vergangenen fünf Jahren auf dem Weg zum Diakon im Zivilberuf habe ich viele Erfahrungen gemacht. Rückblickend muss ich zugeben, dass man auch als 50-Jähriger noch vieles lernen kann und auch unbedingt sollte. Meine über 30-jährige Berufserfahrung als Mitarbeiter in den verschiedensten Sparten der Bayerischen Polizei hat mir Facetten des menschlichen Lebens in Situationen gezeigt, die von grausam über außergewöhnlich, anspruchsvoll oder überwältigend bis hin zu hocherfreulich gewesen sind.

Sogar den ehemaligen Papst Benedikt XVI. durfte ich 2011 im Dom zu unserer Lieben Frau höchstpersönlich kennenlernen und für einen kurzen Moment sprechen. Ich muss zugeben, dass mich diese fast flüchtige Begegnung sehr beeindruckt hat. Josef Ratzinger hatte eine sehr starke Ausstrahlung, die mir das Gefühl von Herzlichkeit und verbindlicher Zugewandtheit vermittelte.

Wenn ich heute so darüber nachdenke, ist es wahrscheinlich einer der Gründe, die mich sieben Jahre später in dem Entschluss bestärkte, ein Theologiestudium zu machen und bei unserem Erzbischof Reinhard Kardinal Marx den Wunsch vorzubringen, Diakon zu werden.

Aus dieser und zahlreichen anderen Begegnungen mit der christlichen Spiritualität berufen, durfte ich mich auf diesen Weg machen. Es ist für mich sehr bereichernd gewesen, meine Reise durch die Welt des Alltäglichen und Außergewöhnlichen im Leben der Menschen hat mir viel Neues gezeigt. Plötzlich waren es nicht mehr nur Auseinandersetzungen und Gefahren, zumeist in Extremsituationen wie im Beruf. Kleine, große und riesengroße Sorgen, Ablehnung und tiefe „Lebensbeichten“ werden an einen Seelsorger getragen. Die großen Freuden müssen genauso begleitet sein wie Schmerz und Trauer. Für jemanden, der darauf geschult ist, zu retten, zu schützen und zu unterbinden, eine vollkommen neue Erfahrung. Es war zuhören, da sein, mitgehen gefragt, nicht mehr eingreifen, stoppen, aufschreiben oder gar anordnen.

Das alles möchte ich unter dem Begriff Demut stellen. Es war sie, die mich immer und immer wieder einholte. Diese Eigenschaft, welche meiner Meinung für einen guten Seelsorger unumgänglich ist. Sie forderte meine Seele und meinen Verstand heraus. Es geht nicht um einen selbst, nicht „ich“, sondern Jesus Christus, seine Botschaft und die Menschen, sollen im Vordergrund stehen. Sie ist die Gabe, darauf vertrauen zu können, dass Gott da ist, mitanfasst, mitgeht und bedingungslos hilft. So leicht, aber keinesfalls simpel, ist die „große“ Lehre meines Weges bis hierher.