Nachhaltig und schöpfungsbewusst Konkrete Beispiele für nachhaltiges Denken und Handeln vor Ort

In seiner Enzyklika "Laudato si`" nimmt Papst Franziskus Bezug auf die Verantwortung eines jeden Christen im Umgang mit der Schöpfung. Er spricht von einem "gemeinsamen Haus", das wir mit unseren Mitmenschen der gegenwärtigen aber auch der kommenden Generationen teilen. Niemals dürften wir die Schöpfung als unser Eigentum betrachten. In den vergangenen Jahren haben sich viele Pfarreien auf den Weg gemacht, um vor Ort Schöpfungsverantwortung zu übernehmen und achtsam mit den Ressourcen umzugehen. Hier stellen wir exemplarisch einige Projekte und Aktionen vor.
 
Auf dem Foto ist ein Schnetterling auf einer Blume zu sehen
In der Kirchenverwaltung und in den Pfarrgemeinderäten wird viel Energie in die Bewahrung der Schöpfung gesteckt.

Beispiele konkreter Maßnahmen und Projekte im Erzbistum

Förster Martin Laußer

Wiederaufforstungsprojekt in Fürstenfeldbruck

Ungewöhnliches Projekt auf dem Nikolausberg in Fürstenfeldbruck: Revierleiter Martin Laußer von der Abteilung Forst der Erzdiözese will durch die Pflanzung bestimmter Baumarten den Grundriss der einstigen Festungsanlage Burgstall nachzeichnen. Im Interview berichtet er über sein Vorhaben.
Zum Beitrag "Eine positive Erwartung an die Zukunft"
Grafik eines kühlen Kirchenraums in warmer Umgebung

Heizen und Lüften in Kirchengebäuden

Wie kann eine Kirche sinnvoll temperiert und zugleich den vielfältigen Ansprüchen an ihre Nutzung gerecht werden? In Zusammenarbeit mit weiteren (Erz-)Bistümern und einer Landeskirche stellt die Abteilung Umwelt im Erzbischöflichen Ordinariat eine Video-Reihe zum Thema „Heizen und Lüften in Kirchengebäuden“ zur Verfügung.
Zum Beitrag "Neue Videoreihe: Heizen und Lüften in Kirchengebäuden"
Dach der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Brannenburg

Erzdiözese baut nachhaltig

Mit Blick auf nachfolgende Generationen errichtet und renoviert die Erzdiözese kirchliche Gebäude umweltfreundlich, findet Lösungen für leerstehende Gebäude und sucht sich dafür Partner.
Zum Beitrag "Behutsamer Umgang mit der Schöpfung"
Edith-Stein-Gymnasium in München-Haidhausen

Auf dem Weg zur Klimaschule

Das Erzbischöfliche Edith-Stein-Gymnasium in München-Haidhausen will Klimaschule werden, hierfür hat die Schule ihren CO₂-Fußabdruck vorgestellt. Die Initiative könnte Vorbild für andere Schulen im Erzbistum werden. Noch fehlen aber ein paar Schritte bis zum Ziel.
Zum Beitrag "Das Edith-Stein-Gymnasium auf dem Weg zur Klimaschule"
Aufforstungsprojekt mit Studenten der Forstwirtschaft

Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

Mit Studentinnen und Studenten in den Wäldern unterwegs, gemeinsam für einen Waldbesinnungspfad oder mit Freiwilligen und in Firmen-Events Wald aufforsten und das Bewusstsein für den Umgang mit dem Wald schulen – genau hierfür stellt das Erzbistum München und Freising seien Wald zur Verfügung und setzt gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Schöpfungsbewahrung in den Wäldern um.
Zum Beitrag "Hand in Hand für die Bewahrung des Waldes"
Weltkugel mit Kinder- und Erwachsenenhänden

Interview zu Papst-Schreiben "Laudate Deum"

Papst Franziskus hat sich in seinem Apostolischen Mahnschreiben "Laudate Deum" mit deutlichen Worten gegen Klimaleugner und für einen stärkeren Einsatz gegen die Klimakatastrophe zu Wort gemeldet. Mattias Kiefer, Umweltbeauftragter der Erzdiözese München und Freising, ordnet das Dokument im Interview ein.
Zum Beitrag "Laudate Deum: "Ein echtes Zeichen der Unterstützung"
Landschaft auf Campus Traunstein

Ausbildung zu Umweltmanagement-Beauftragten

In vielen Pfarreien sorgen Haupt- und Ehrenamtliche dafür, dass ein nachhaltiger Umweltgedanke gelebt wird. Wenn man allerdings wirklich etwas bewegen will, sollte man das Handeln koordinieren und auf eine fundierte Grundlage stellen. Genau dafür bietet das Erzbistum München und Freising Schulungen zu Umweltmanagement-Beauftragten an.
Zum Beitrag "Richtig sparen mit dem Grünen Gockel"
Caritas Energieberatung

Caritas-Energieberatung

Energieberater der Caritas helfen finanziell gefährdeten Menschen im Erzbistum, im Haushalt Energie und Kosten zu reduzieren. Häufig lassen sich so hunderte Euro jährlich einsparen – ohne Komfortverlust.
Zum Beitrag "Strom sparen kann man immer"
Christian Sachs, ehemaliger Technischer Leiter der Katholischen Akademie in Bayern, neben dem Blockheizkraftwerk der Akademie

Nachhaltigkeitspionier Christian Sachs

Fast vier Jahrzehnte war er „der Zauberer hinter den Kulissen“ der Katholischen Akademie in Bayern. Ob Ton und Licht für Veranstaltungen, Heizungstechnik oder Photovoltaik - der technische Leiter Christian Sachs hat dafür gesorgt, dass Nachhaltigkeit in der Akademie nicht nur ein Schlagwort ist.
Zum Beitrag "Wenn Nachhaltigkeit zur Berufung wird"
Blätter, denen Zettel mit Baumarten zugeordnet sind

Schöpfungspädagogik an Erzbischöflichen Schulen

Seit Kurzem lassen sich Lehrerinnen und Lehrer zu Schöpfungspädagogen und Schöpfungspädagoginnen weiterbilden. Bereits nach den ersten Modulen zeigt sich: Das Konzept kommt an.
Zum Beitrag "Schöpfungspädagogik an Erzbischöflichen Schulen"

Erntedank - herbstliches Obst und Gemüse aus der Region

Erntedank im Sinne der Regionalität feiern

In der Broschüre „Kurze Wege – Große Wirkung“ finden sich zahlreiche Gestaltungsvorschläge für das Erntedankfest vor Ort in den Pfarreien des Erzbistums. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Regionalitätsbewegung, die auch eine Antwort auf aktuelle Herausforderungen sein kann.
Zum Beitrag "Erntedank im Sinne der Regionalität feiern"
Umweltbeauftragte Andrea Wittmann im Pfarrverband Seeon-Seebruck-Truchtlaching

Die Klima-Kümmerer

Mit viel Engagement und Herzblut widmen sich rund 750 Frauen und Männer als ehrenamtliche Umweltbeauftragte in ihren Pfarreien dem Natur- und Klimaschutz. Sie sorgen für die Bewusstseinsbildung unter den Gläubigen und bringen auch den ganz praktischen Umweltschutz voran.
Zum Beitrag "Die Klima-Kümmerer"
Die Absolventen des Kurses „Klimafreundlich leben“ im Pfarrheim Degerndorf/Pfarrverband Brannenburg-Flintsbach, mit Spieleleiterin Martina Parzinger vom Katholischen Bildungswerk Traunstein

Spielerisch das Klima schützen

Im Kurs „Klimafreundlich leben“ des Katholischen Bildungswerks Traunstein erforschen Teilnehmende aus den Pfarrverbänden und Pfarreien im Erzbistum ihr ganz persönliches Klimaverhalten und lernen, den eigenen CO2-Abdruck zu verringern.
Zum Beitrag "Spielerisch das Klima schützen"
Nachhaltiges Bauen - Modulschule Ursulinen Landshut
Energie, Entsorgung, Emissionen: Gebäude, die saniert oder neu errichtet werden, können entscheidend zum Klimaschutz beitragen, wenn die Bauherren und Planer dieses Anliegen entschlossen angehen. Die Erzdiözese München und Freising will hier Zeichen und Impulse setzen, wie etwa mit einem Materialkatalog, den sich sogar der Bezirk Oberbayern zu eigen gemacht hat.
Zum Beitrag "Schöpfungsverantwortung im Schulcontainer"
Symbolbild Wald

"Wir müssen die Wälder klimafit machen!"

Die Kirche ist einer der größten Waldbesitzer in Bayern. Allein das Forstamt im erzbischöflichen Ordinariat München bewirtschaftet eine Waldfläche so groß wie rund 7.000 Fußballfelder. Immer im Blick der Förster: Die Bewahrung der Schöpfung. Keine leichte Aufgabe, gerade bei sommerlich hohen Temperaturen, lang andauernder Trockenheit und erhöhter Waldbrandgefahr.
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Insektengarten auf dem Gelände des Campus St. Michael in Traunstein
Der Campus Traunstein erfindet sich neu als Ort der Nachhaltigkeit
Der Campus St. Michael in Traunstein will ein Ort sein, an dem Menschen zusammen Modelle zukunftsfähigen Lebens entwickeln. Zahlreiche Partner realisieren zusammen mit dem Stiftungsmanagement Veranstaltungen und Angebote in den Bereichen Nachhaltigkeit, Persönlichkeitsbildung und Schöpfungsspiritualität.
Zum Beitrag "Der Campus Traunstein erfindet sich neu"
 
mehrere Bienen am Eingang zu Bienenstock

Komforthotels für geflügelte Königinnen

Die Abteilung Umwelt hat zusammen mit engagierten Kindern Insektenhotels gebaut. Die nützlichen Wildbienen und Schmetterlinge helfen nicht nur in der freien Natur, sondern auch in Gärten, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Zum Glück ist das Bewusstsein, wie wichtig Insekten sind, heute sehr verbreitet.
Zum Beitrag "Insektenhotels" 
St. Bonifatius

Schöpfung bewahren mit Sonnenenergie

Die Gemeinde St. Bonifatius in Haar hat gute Erfahrungen mit ihrer Photovoltaikanlage gemacht. Pro Jahr werden dort circa 80 Prozent des Strombedarfs selbst gedeckt und der Umwelt einen Kohlendioxidausstoß von rund 20 Tonnen pro Jahr erspart. An sonnigen Tagen erzeugt die Solaranlage mehr Elektrizität, als die Pfarrei verbrauchen kann. 
Zum Beitrag "Sonnenenergie in St. Bonifatius, Haar" 
sonnenblumen

Gärten der Vielfalt

Die beiden Beispiele für Schöpfungsgärten aus Traunstein - in Heilig Kreuz und auf dem Gelände des Campus St. Michel -  zeigen, wie sich Christinnen und Christen für die Artenvielfalt einsetzen. Sie belegen, wie die Liebe zur Schöpfung weitergegeben werden kann und wie beliebte Wohlfühlorte entstehen können.
Zum Beitrag "Schöpfungsgärten"
Malawi

Pfarrverband Seeon finanziert Schulen in Malawi

An der Kanyanyata Primary School in Malawi werden rund 700 Kinder unterrichtet. Die Einrichtung liegt in einer sehr ländlichen Region Malawis im Dorf Mkhukhi, wo es erst seit 2012 überhaupt eine Schule gibt. Das nötige Geld für den Bau sammelten engagierte Frauen und Männer aus dem Pfarrverband Seeon. 
Zum Beitrag "PV Seeon engagiert sich in Malawi" 
LED-Lichtkränze in Kirche Leiden Christi

Strom und Geld sparen

Moderne LEDs tauchen die Kirche Leiden Christi in Untermenzing in warmes und helles Licht. Die aufwändige technische Umrüstung wurde im Jahr 2016 umgesetzt, nach intensiver Beratung durch das Projekt Schöpfungsverantwortung. Dadurch können allein im Chorraum rund 250 Euro pro Jahr eingespart werden - bei gleicher Einschaltdauer!  
Zum Beitrag "Strom und Geld sparen"  
Fahrradreparatur

Für eine enkeltaugliche Welt

Die Pfarrei St. Emmeram engagiert sich mit einem Umsonstmarkt und einem Repaircafé für den schonenden Umgang mit den Ressourcen der Erde. Sie will mit diesen Aktionen ein Zeichen gegen den übertriebenen Konsum in der Gesellschaft mit seinen vielen negativen Auswirkungen setzen. Die Erlöse gingen bisher dreimal an die Organisation Plant for the Planet.
Zum Beitrag "Für eine enkeltaugliche Welt" 
 
 
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Pfarrflächen blühen auf

Im Kreis Fürstenfeldbruck haben sich die Solidargemeinschaft Brucker Land und das Brucker Forum als Kooperationspartner vereint, um etwas gegen das Insektensterben zu tun. Lange bevor allerorten das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ gestartet war, hatte sie schon ihr Projekt "Brucker Land blüht auf" in die Tat umgesetzt. Mit (farben-)prächtigen Ergebnissen. 
Zum Beitrag "Pfarrflächen blühen auf" 
grabkreuz auf friedhof

Nachhaltig über den Tod hinaus

Christliche Schöpfungsverantwortung und Nachhaltigkeit können auch in die Grabgestaltung einfließen. Eine Broschüre des Landeskomitees der Katholiken in Bayern über nachhaltige Grabgestaltung enthält nützliche Informationen darüber, unter anderem zur naturnahen Bepflanzung von Gräbern. 
Zum Beitrag "Nachhaltig über den Tod hinaus" 

Glaubwürdig - nachhaltig

Die Abteilung Umwelt des Erzbistums begleitet und steuert die Umsetzung der diözesanen Nachhaltigkeitsleitlinien im Erzbischöflichen Ordinariat und den diözesanen Einrichtungen. In den Leitlinien zur Nachhaltigkeit bekennt sich die katholische Kirche von München und Freising ihrer Verantwortung für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Im Folgenden finden Sie einen Auszug aus den Nachhaltigkeitsleitlinien der Erzdiözese München und Freising:

Als Ebenbild Gottes hat jeder Mensch eine unantastbare Würde. Alles von Gott Geschaffene besitzt einen Eigenwert. Die biblische Verheißung von gleichen Lebenschancen gilt allen Menschen, heute und morgen. Daraus folgt für uns: 

Gerechtigkeit gegenüber allen Mitbewohnern der Erde
Wir entscheiden und handeln in Solidarität mit den Menschen anderer Regionen. Wir sorgen dafür, dass unser Lebensstil die globalen Lebensgrundlagen nicht gefährdet oder zerstört. 

Gerechtigkeit gegenüber den uns folgenden Generationen
Wir richten unser Handeln nicht nur an uns heute Lebenden aus, sondern auch an den Bedürfnissen und Rechten unserer Kinder, Enkelinnen und Enkel, und weiterer Generationen. Wir verringern deshalb den Verbrauch von natürlichen Ressourcen und die Belastung der globalen Ökosysteme durch Abfall und Emissionen. 

Nachhaltigkeit als leitende Perspektive
Die Nachhaltigkeitsleitlinien finden ihre Bewährung in der eigenen Praxis. Unser konkretes Tun als Erzdiözese erfolgt deshalb aus einer Perspektive der Nachhaltigkeit.
Das bedeutet: In unseren Entscheidungen nehmen wir eine Perspektive ein, die soziale Fairness, ökologische Tragfähigkeit und ökonomische Effizienz als sich wechselseitig bedingende Größen versteht. 

Aktiv werden in die Kirche und in die Gesellschaft
Es ist uns wichtig, dass unser Handeln als Erzdiözese sowohl in die Kirche hineinwirkt als auch von der Gesellschaft wahrgenommen wird. Die eigene Praxis verstehen wir als Teil der kirchlichen Verkündigung und kommunizieren sie daher offensiv.
 
Felder nachhaltigen kirchlichen Handelns:
Für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsleitlinien empfehlen wir, dass sich alle Ebenen und Einrichtungen der Erzdiözese verbindliche und nachprüfbare Ziele innerhalb festgelegter Handlungsfelder setzen. Diese Handlungsfelder sind vor allem:
  • Liturgie, Verkündigung und geistliches Leben
  • Bildung
  • Diakonisches Handeln
  • Umgang mit kirchlichem Grundeigentum
  • Bauen
  • Nutzung von Rohstoffen und Energie
  • Einkaufen und Beschaffen
  • Abfall, Emissionen, Abwasser
  • Mobilität
  • Umgang mit Geldanlagen
  • Mitarbeitende
  • Schöpfungsverantwortung in Politik und Gesellschaft 
Das Maß, in dem bereits heute die Nachhaltigkeitsleitlinien in den benannten Handlungsfeldern umgesetzt werden, ist unterschiedlich, ebenso wie die zukünftige Umsetzung nur in unterschiedlichen Geschwindigkeiten geleistet werden kann. Ihre möglichst umfassende Benennung ist dennoch wichtig, um zu einem in sich stimmigen systematischen Gesamtvorgehen zu kommen.

Videos

Kräutergarten Beuerberg
 
Schlossbienen in Fürstenried

Umwelt
Kapellenstr. 4
80333 München
Telefon: 089 2137-1251, 089 2137-1602
nachhaltig(at)eomuc.de
http://www.erzbistum-muenchen.de/umwelt
Abteilungsleiter und Diözesaner Umweltbeauftragter:
Mattias Kiefer
umweltbeauftragter(at)eomuc.de
Telefon: 089 2137-1514

Umweltmanagementbeauftragter des
Erzbischöflichen Ordinariats München:
Hermann Hofstetter
HHofstetter(at)eomuc.de
Telefon: 089 2137-1601