Das Erzbistum München und Freising trauert um Papst Franziskus, der am 21. April 2025 im Alter von 88 Jahren gestorben ist. Er hatte über zwölf Jahre das höchste Amt in der katholischen Kirche inne und prägte in dieser Zeit mit seinem Denken und Handeln die Kirche nachhaltig. Sein Wort fand weit über ihre Grenzen hinaus Anerkennung. Am Sonntag feierte Kardinal Reinhard Marx in München einen Gedenkgottesdienst.
Nach dem Tod von Papst Franziskus ist im Münchner Liebfrauendom ein Gedenkort mit einem Kondolenzbuch eingerichtet worden. Auch in den Pfarreien der Erzdiözese wird des verstorbenen Papstes gedacht. Dort wurden am Freitag, 25. April, dem Vortag der Beisetzung in Rom, Requien für den Verstorbenen gefeiert.
Am Samstag, 26. April, dem Tag der Beisetzung, fanden in vielen Kirchen der Erzdiözese Rosenkranzgebete statt. Bis zur Beisetzung wurde des Verstorbenen außerdem in allen Gottesdiensten gedacht, die im Erzbistum stattfanden.
Als Zeichen der Trauer erklang von allen Kirchtürmen der Erzdiözese am Montag, 21. April, ein 15-minütiges Trauergeläut zur nächstmöglichen vollen Stunde nach der Todesnachricht. An den drei Folgetagen und damit bis zum Donnerstag einschließlich wurde das Trauergeläut, sofern nicht gerade ein Gottesdienst stattfand, jeweils um 16 Uhr wiederholt. Ebenso wurden die Kirchenglocken im Erzbistum am Tag der Trauerfeierlichkeiten in Rom mit Ende des Requiems und zu Beginn der Beisetzung 15 Minuten lang geläutet. Von Mittwoch, 23. April, bis Samstag, 26. April, waren alle Kirchen und kircheneigenen Gebäude zudem auf halbmast oder mit Trauerflor beflaggt.
Gedenkgottesdienst im Münchner Liebfrauendom
Einen Gottesdienst im Gedenken an den verstorbenen Papst Franziskus feierte der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am Sonntag, 27. April 2025, um 17 Uhr im Münchner Liebfrauendom.
Abnahme der Tiara in Sankt Peter
Zum Tod von Papst Franziskus hat der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx diesen als "wegweisenden Papst, mutigen Denker und einen überzeugenden Botschafter der Barmherzigkeit Gottes" bezeichnet. In den Jahren seines Pontifikats habe Papst Franziskus sehr wichtige Impulse für einen lebendigen Glauben in unserer Zeit und ebenso zur Erneuerung der Kirche gegeben. Mahnend und ermutigend zugleich habe er Stellung genommen zu zentralen Fragen von Theologie, Kirche und Gesellschaft. "Seine Ideen, seine klare Sicht der Dinge und seine herzliche Offenheit werden nicht nur mir fehlen", so der Kardinal. "Dieser Papst war ein großes Geschenk für die Kirche und die Welt. Wir dürfen in Dankbarkeit auf sein Pontifikat blicken. Sein Vermächtnis wird bleiben und uns weiter herausfordern."
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Das Leben von Papst Franziskus
Der am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires in Argentinien als Sohn italienischer Einwanderer geborene Jorge Mario Bergoglio trat nach einem Abschluss als Chemietechniker in den Jesuitenorden ein. Er studierte Geisteswissenschaften, Theologie und Philosophie und wurde am 13. Dezember 1969 zum Priester geweiht. Er war Provinzial der argentinischen Provinz der Jesuiten und lehrte Theologie an der Hochschule des Ordens in San Miguel. 1986 forschte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen der Jesuiten in Frankfurt am Main zu dem deutschen Theologen Romano Guardini. Eine geplante Dissertation zu Guardini blieb unvollendet.
1992 wurde er Weihbischof des Erzbistums Buenos Aires. 1997 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Koadjutorerzbischof der Erzdiözese, 1998 zum Erzbischof. 2001 folgte die Aufnahme in das Kardinalskollegium. Von 2005 bis 2011 war Bergoglio Vorsitzender der argentinischen Bischofskonferenz. Nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. vom Papstamt im Februar 2013 wurde er am 13. März zu dessen Nachfolger gewählt und gab sich den Namen des heiligen Franz von Assisi.
Franziskus blieb regelmäßig mit seinem Vorgänger im Gespräch und Austausch und feierte auch das Requiem für den emeritierten Papst Benedikt XVI. am Beginn des Jahres 2023 – ein für die katholische Kirche einzigartiger Moment.