"Seit wir aus dem Sommerurlaub zurück sind, tut sich unsere Tochter Emilia (vier Jahre) mit dem Einschlafen sehr schwer. Offenbar ist in den Ferien einiges durcheinander gekommen. Mein Mann und ich verbringen abends abwechselnd viel Zeit bei ihr am Bett, damit sie einschläft. Wir fragen uns, wie viel Schlaf Emilia eigentlich braucht und was wir tun können, um ihr das Einschlafen zu erleichtern." (Hanna, 33)
Vierjährige Kinder schlafen durchschnittlich etwa zwölf Stunden pro Nacht. Je nach Kind können es bis zu zwei Stunden mehr oder weniger sein. Außerdem macht ungefähr ein Drittel der Kinder noch gerne Mittagsschlaf. Sie merken schon: Jedes Kind hat seine eigenen Vorlieben und Zeiten. Und es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass der Schlafrhythmus während eines Urlaubs durcheinander gerät. Routinen und Rituale können auch Ihrer Tochter dabei helfen, abends entspannt einzuschlafen.
Mittagsschlaf – ja oder nein?Schläft Ihre Tochter tagsüber noch? Falls ja – probieren Sie mal aus, den Mittagsschlaf zu streichen. Das hört sich leicht an. Doch ein übermüdetes Kind am Nachmittag gut auszuhalten, kann stressig werden. Schauen Sie genau hin, wann Emilia über Tag wach bleiben kann und wann es eben nicht geht. Fällt der Mittagsschlaf weg, ist sie abends wahrscheinlich eher müde.
Schlafbereich gestaltenGuter Schlaf hängt auch von der Schlafumgebung ab. Unsere Checkliste hilft Ihnen dabei, den Schlafbereich Ihres Kindes zu optimieren:
- Steht das Bett an einem ruhigen Ort?
- Passt die Größe des Kinderbetts?
- Ist es abends dunkel und leise im Zimmer?
- Stimmt die Raumtemperatur? Am besten schläft es sich bei etwa 18 Grad in einem gut gelüfteten Raum. Gerade in heißen Sommernächten reicht eine leichte Bettdecke
- Ein Lieblingskuscheltier oder ein Schnuffeltuch beruhigt und vermittelt Geborgenheit. Allerdings: Zu viele Kuscheltiere im Kinderbett stören den Schlaf
Tagesablauf strukturierenEin geregelter Tagesablauf ist hilfreich: So weiß Ihr Kind, was wann „dran ist“ und kann sich abends aufs Einschlafen besser einstellen. Achten Sie darauf, tagsüber ausreichend Zeit zum Spielen und zum Bewegen einzuplanen – möglichst auch an der frischen Luft. Und bauen Sie zwischendurch immer mal wieder Ruhepausen ein.
Ausklang des TagesAb dem frühen Abend keine spannenden oder aufregenden Dinge mehr zu tun, hilft Ihrem Kind beim Runterkommen. Auch hier ist ein Ablauf sinnvoll, der sich regelmäßig wiederholt. Denn: Feste Zubettgeh- und Schlafenszeiten geben Struktur. Sie richten sich nach dem persönlichen Schlafbedarf und den morgendlichen Aufstehzeiten Ihres Kindes. Wichtig: Abends nicht zu viel und zu schwer essen. Zwischen Abendessen und dem Zubettgehen liegt am besten mindestens eine Stunde. In vielen Familien ist nach dem Abendbrot zunächst mal Waschen, Schlafanzug anziehen, Zähneputzen und auf Toilette gehen angesagt.
Einschlafritual pflegenGestalten Sie das Einschlafritual so, dass es gut zu Ihrem Familienalltag und zu den Bedürfnissen Ihres Kindes passt. Sie können beispielsweise:
- Vor dem Zubettgehen über den Tag sprechen: Was war blöd? Was war schön? So kann Ihre Tochter loswerden, was sie beschäftigt und ihre Erlebnisse mit Ihnen teilen
- Eine Geschichte vorlesen
- Ein Schlaflied singen
- Gemeinsam ein Abendgebet sprechen
- Kuscheln und knuddeln
- Entspannende Musik hören
Halten Sie sich möglichst jeden Abend an Ihr Einschlafritual. Je ritualisierter der Ablauf ist, umso leichter ist es für alle: So wird es ein fester Bestandteil des Tages, nicht mehr hinterfragt und erleichtert Ihrem Kind das Einschlafen.