Die Elternbriefe der katholischen Kirche geben Tipps für den Familienalltag Das aktuelle Thema: Sollen Vorschulkinder Tablets nutzen?

Digitale Medien sind fest in unserem Alltag verankert. Doch wie sinnvoll ist ein Tablet für Kindergartenkinder? Welche Vorteile birgt ein frühes Heranführen der Kinder an die digitale Welt? Und wie können Eltern steuern, dass digitale Medien im Leben ihrer Kinder nicht zu viel Raum einnehmen? 5 Tipps zur Medienerziehung im Vorschulalter
 
Auf dem Foto ist ein Mädchen im Vorschulalter zu sehen, das auf einem Tablet liest.
Alles im Blick: Beobachten Sie, was Ihr Kind mit dem Tablet tut - und vereinbaren Sie gemeinsam Regeln, wie oft und wie lange Ihr Kind digitale Medien nutzen darf.
 
Mein Bruder möchte unserer Tochter Emma zu ihrem 5. Geburtstag ein Tablet schenken. Sein fünfjähriger Sohn hat schon lange eins und mein Bruder ist total begeistert davon. Ich finde aber, dass mein Neffe zu viel Zeit damit verbringt und befürchte, dass das bei Emma dann zukünftig auch so sein wird. Andererseits will ich ihr nicht total verbieten, ein Tablet zu nutzen. (Sarah, 35 Jahre)

In diesem Spagat befinden sich viele Eltern: Einerseits gehören digitale Medien zu unserem Alltag. Andererseits sollen sie das Leben unserer Kinder nicht bestimmen. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre Tochter lernt, verantwortungsvoll mit Tablet, Smartphone & Co. umzugehen. Und dabei spielen Sie eine wichtige Rolle!

Lernen am Vorbild

Kinder in Emmas Alter gucken sich noch sehr viel von ihren Eltern ab. Vor allem bei Dingen, die sie toll finden oder auch selbst können wollen. Sie als Mutter und Vater, ebenso wie das nähere Umfeld, sind große Vorbilder für Ihre Tochter. Konkret bedeutet das: Ihr eigener Umgang mit digitalen Medien spielt eine wichtige Rolle. Ist Ihr Alltag davon bestimmt? Oder stehen bei Ihnen soziale Kontakte, gemeinsame Unternehmungen und anderes im Vordergrund? Emma wird all das wahrnehmen und sich mehr oder weniger bewusst danach richten.

Klare Regeln aufstellen

Informieren Sie sich am besten schon jetzt, welche Inhalte für Kinder im Alter Ihrer Tochter geeignet sind. Außerdem spielt es eine Rolle, wo das Tablet aufbewahrt wird und wie oft Emma es benutzen darf: Liegt es in ihrem Kinderzimmer, so dass sie jederzeit darauf Zugriff hat? Oder platzieren Sie es im Wohnzimmer, wo Sie mitbekommen, wenn Ihre Tochter es nutzen möchte? Auch so bestimmen Sie mit, welche Bedeutung das Tablet für Emma bekommt. Digitale Medien sollten weder ein Lückenfüller bei Langeweile sein, noch einen überhöhten Status bekommen – und deshalb nicht als Belohnung eingesetzt werden.

Mediennutzung im Blick behalten

Auch bei den Zeiten wird Emma Ihre Unterstützung benötigen. Besprechen Sie mit ihr, wann, wie oft und wie lange sie das Tablet nutzen darf. Sicherlich ist es hilfreich, wenn dies nur ab und zu geschieht und noch keine tägliche Routine wird. Und natürlich ist es wichtig, den Überblick zu behalten, was Emma mit dem Tablet tut: Welche Filme guckt sie? Welche Spiele spielt sie? Welche Apps nutzt sie? Die sollten sie kennen und bestimmen, welche auf Emmas Tablet sind und welche eben nicht.

Damit alles im grünen Bereich bleibt

Um immer mal wieder zu checken, welche Rolle das Tablet in Emmas Leben spielt, sind folgende Fragen geeignet:
  • Spielt sie mit anderen Kindern?
  • Hat sie andere Interessen?
  • Bewegt sie sich regelmäßig draußen?
  • Hat sie Freundschaften und ist aktiv?
All diese Punkte werden auch künftig wichtig bleiben, um einzuschätzen, ob Ihr Kind zu viel Zeit mit digitalen Medien verbringt oder nicht.


Text: Sabine Maria Schäfer, Erziehungsberaterin und systemische Familientherapeutin 

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Hilfreiche Links zur Medienerziehung und Medienkompetenz von Kindern

 

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