Sonntag – 12. Oktober
Wir neigen zu tiefem Gebet, wenn es uns schlecht geht. Wir flehen Gott an, um Hilfe und Heilung. Dabei vergessen wir manchmal, Gott zu ehren und zu danken, wenn es uns gut geht. Und vor allem vergessen wir bisweilen, aus all dem Guten auch eine Konsequenz zu ziehen. Konsequenz kommt vom lateinischen „consequere“, was „folgen“ bedeutet. Warum folgen wir ihm nicht? (Lk 17, 11–19)
Montag - 13. Oktober
Man darf und kann sich auf der Zugehörigkeit zu einer Religion nicht ausruhen, wie auf einer Mitgliedschaft. Es braucht auch immer die innere Überzeugung. Nur wer an der Freiheit der Hoffnung festhält, dass wir als Kinder Gottes Gerettete und Geliebte sind, und nur wer aus dieser Liebe dann auch das Leben wagt, der hat Jesus erkannt und vielleicht auch ein bisschen verstanden. (Lk 11, 29-32)
Dienstag - 14. Oktober
Ich lege schon viel Wert auf Äußerlichkeiten, auf Kleidung, Auftreten, Sprache, Präsentation. Das ist mir wichtig. Schließlich will ich ja auch die frohe Botschaft Jesu verkaufen in einer Zeit, in der das gar nicht mehr so leicht ist. Aber sollte ich nicht manchmal noch mehr Wert darauflegen, mein Inneres zu pflegen, meine Seele zu präsentieren und die Menschen daran teilhaben zu lassen? (Lk 11, 37-41)
Mittwoch - 15. Oktober
Immer wieder geht es Jesus um die Diskrepanz zwischen dem äußerlichen Schein und dem inneren Sein. Wasser predigen und Wein trinken, das geht für ihn nicht. In gewisser Weise fordert er also Ehrlichkeit und Authentizität von uns. Keine schlechte Forderung, aber eine Herausforderung, weil wir uns dann auch immer wieder überprüfen müssen und überprüfen lassen müssen. (Lk 11, 42-46)
Donnerstag - 16. Oktober
Jesus spricht von der Tür der Erkenntnis, die verschlossen ist. Wie bekommen wir diese auf? Ich glaube, dafür müssen wir mit offenen Augen und offenem Herzen durchs Leben gehen, die Schöpfung genießen und immer wieder versuchen, darin und in der Begegnung mit anderen Menschen Gott zu entdecken, der längst auf uns wartet. (Lk 11, 47-54)
Freitag - 17. Oktober
Jesus sagt es so oft in der Schrift: „Fürchtet euch nicht“. Wenn mein Glaube stimmt, wenn die Botschaft Jesu stimmt, wenn Gott mich so sehr liebt, dass er sich selbst in seinem Sohn für mich hingibt, dass er sogar die Haare auf meinem Kopf zählt, wovor soll ich dann Angst haben? So will ich nur Gott „fürchten“ wie einen guten Freund, nicht mit Zittern und Beben, sondern mit der Hoffnung im Herzen, diese Freundschaft nie zu verlieren. Dann bin ich gerettet! (Lk 12, 1-7)
Samstag - 18. Oktober
„Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter“. Was ist zu tun? Wie in der Kirche, in den Pfarreien damit umgehen? Es geht darum, von der versorgten Gemeinde zur selbstsorgenden Gemeinde zu finden. Es gibt unter den Getauften und Gefirmten viele begabte Menschen. Es braucht nicht für alles einen Geweihten oder einen ausgesandten Seelsorger. Wir dürfen auf den Geist vertrauen, der viel mehr möglich macht, als wir glauben. (Fest Hl. Lukas, Evangelist – LK 10, 1-9)
Text: Pfarrer Tobias Hartmann, Leiter des Pfarrverbandes PACEM in München
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