Gedanken zu den Tagesevangelien für die Woche vom 20. Juli - 26. Juli 2025

Löwenzahn mit letzten Samen
Löwenzahn
Sonntag – 20. Juli 
In Martha und Maria begegnen uns zwei Menschentypen: der eine aktiv, rastlos tätig, der andere eher verhalten und hinhörend. Jesus entscheidet hier aber nicht nach richtig oder falsch. Er hebt hervor, was für ihn wichtig ist. Ihm geht es um das Hören des Wortes. Für Jesus ist das Wort, in dem uns der Wille des Vaters im Himmel begegnet, entscheidend. An ihm hängt alles, auch das Leben in Fülle. (Lk 10, 38-42)
 
Montag - 21. Juli
Wir alle haben wie die Pharisäer unsere Überzeugungen. Damit ist oft auch eine gewisse Blindheit für die Meinung der anderen verbunden. Was uns zuwiderläuft, betrachten wir mit Skepsis oder gar Ablehnung. Jesus sagt uns: Schaut genau hin, hört genau hin. Versteht die Zeichen der Zeit. Sagen wir es mit den Worten von Antoine de Saint-Exupéry: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“.  (Mt 12, 38-42)
 
Dienstag - 22. Juli
Maria Magdalena ist die erste Zeugin der Auferstehung und trägt diese frohe Botschaft weiter. Und sie ist überzeugend. Wie gehen wir mit dieser Botschaft um? Unsere katholische Kirche befindet sich im Sturzflug. Da ist uns der Karfreitag näher als der Ostermorgen. Doch Ostern ist entscheidend. „Jesus lebt, mit ihm auch ich“, so singen wir in dem bekannten Osterlied. Aber bin ich wirklich offen für Jesus und seinen Heiligen Geist, der das Angesicht der Erde neu macht? (Fest Hl. Maria Magdalena - Joh 20, 1-2.11-18)
 
Mittwoch - 23. Juli
Die lebendige Verbindung mit Jesus ist entscheidend. Die Jünger haben es erfahren: Mit Jesus bekommt unser Leben eine ganz neue Qualität. Das weiterzugeben ist wichtiger als zu entscheiden, welcher Zweig am Weinstock nun gute Frucht bringt und welcher keine. Das dürfen wir getrost dem Winzer, nämlich dem Vater im Himmel, überlassen. So können wir vieles mit mehr Gelassenheit und Geduld angehen. (Fest Hl. Birgitta von Schweden, Schutzpatronin Europas - Joh 15,1-8)
 
Donnerstag - 24. Juli
In Jesu Gleichnissen erschließt sich uns ein Stück weit das Geheimnis des Reiches Gottes. Dazu bedarf es offener Ohren und Augen. Es ist gut, sich dafür Zeit zu nehmen. Der Mehrwert an Leben ist beachtlich. Freude und Zuversicht, Hoffnung auch in schweren Zeiten. Wir brauchen uns nicht in den Sorgen des Alltags verlieren. Am Ende steht die Verheißung des Reiches Gottes, das Leben in Fülle. (Mt 13, 10-17)
 
Freitag - 25. Juli
„Denn (…) der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen.“ Jesu Leben und Tun ist Urbild des Dienens. Darin verdichtet sich die christliche Liebe und ist unverkennbares Zeichen unseres Glaubens. Auch meines Glaubens. Wer dient, der liebt. Das heißt, meine Komfortzone zu verlassen. Die Jünger sind dazu nicht bereit. Und ich? (Fest Hl. Apostel Jakobus - Mt 20, 20–28)
 
Samstag - 26. Juli
In unserer Kirche gibt es auch Unkraut. Sollen wir uns also zum Unkrautspezialisten ausbilden lassen? Das Evangelium gibt das nicht her. Der Gutsherr, Gott, lässt alles wachsen, auch das Unkraut. Bei der Ernte wird entschieden, was Weizen, was Unkraut ist. Denn dann ist es deutlich zu erkennen. Geduld ist also angesagt, nicht jedes Pflänzchen kritisch beäugen, sondern daran freuen, dass es wächst. Die Zeit der Ernte wird kommen. (Mt 13, 24–30)

Prälat Walter Wakenhut
Text: Prälat Walter Wakenhut, Sauerlach


 

 


 
Einen ausführlichen Impuls zum jeweiligen Tagesevangelium hören Sie im Münchner Kirchenradio (MKR) montags bis freitags gegen 07:45 Uhr bzw. 21:45 Uhr sowie samstags und sonntags gegen 09:45 Uhr bzw. 23:45 in der Sendung „Innehalten“.

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