Sonntag – 28. Dezember
Da gehört Mut und Vertrauen dazu, auf eine Engelerscheinung im Traum hin mitten in der Nacht alles zusammenzupacken und loszugehen als kleine Familie. Das hat nichts mit bequemer Weihnachtsromantik zu tun. Mich bringt diese Bibelstelle mit meinem kleinen Vertrauen und meiner eigenen Zögerlichkeit in Berührung. Ich frage mich: Wer bist du, woher nimmst du dein Vertrauen, Hl. Josef? Dein Vertrauen, dein Glaube und dein bedingungsloses Tun auf Gottes Wort hin beschützt Leben. Du bahnst dem Leben einen Weg durch die Nacht, gemeinsam mit Maria. (Fest der Heiligen Familie - Mt 2, 13–15.19–23)
Montag – 29. Dezember
„Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.“ An seinem 99. Geburtstag im August verkündete Herr K.: Es wird sein letzter sein. Voll Demut blicke er auf ein erfülltes Leben zurück. Im September habe ich ihn beerdigt. Ich kannte ihn. Aufopfernd hat er seine Frau gepflegt. Nie hat er gejammert, immer hat er geliebt. Das hat mich tief berührt, denn es war so viel Heilvolles in seinen Blicken. Er ist in Frieden zu Gott heimgegangen, so erzählte mir seine Tochter. Mit Blick auf das ewige Heil, da bin ich mir sicher. (Lk 2, 22–35)
Dienstag – 30. Dezember
Niemand ist zu alt, um für Jesus Zeugnis zu geben. Niemand ist zu alt, als dass ihn Gott in seinen Dienst beruft. Und niemand ist zu alt, als von Gott das erste Mal berührt zu werden. Ich durfte das erleben. Die Berührung mit Jesus löste etwas aus in mir, löste in mir alles Ungelöste, meine Fragen und die Suche nach Mehr. Jesus zu verkünden, das ist das Mehr in meinem Leben. Da geht es mir bestimmt wie Hanna. (Lk 2, 36–40)
Mittwoch – 31. Dezember -Sylvester
Ich höre in der Stille der Weihnacht eine ganz berührende Botschaft: Dass im Herzen Gottes eine Sehnsucht ist – die Sehnsucht, Mensch zu sein. Gott, der für uns zunächst fern und unbegreiflich ist, der alles Denken übersteigt, dieser Gott will sich verständlich machen. Und so ist das Wort Fleisch geworden und hat Wohnung bezogen unter uns. (Joh 1, 1–18)
Donnerstag – 01. Januar - Neujahr
Mit den Hirten zusammen möchte ich nach Bethlehem gehen. Mit den Hirten zusammen möchte ich das Kind bestaunen, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt. Wie Maria aber möchte ich mich von dem Neugeborenen berühren lassen. Wie Maria das Heilige dieser Nacht in mir wirken lassen. Mit Maria möchte ich alles in meinem Herzen bewahren. (Hochfest der Gottesmutter Maria, Neujahr - Lk 2, 16–21)
Freitag – 02. Januar
„Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt.“ Dieser einprägsame Satz von Johannes über Jesus lässt mich nachdenken. Kenne ich Jesus wirklich? Erkenne ich Jesus in meiner kleinen Welt, wenn er doch mittendrin ist? Oftmals nicht, gebe ich zu. Oftmals fällt es mir schwer. Dann ist es ein täglich neues Kennenlernen, ein immer tieferes Kennenlernen, mit dem ich wohl nie aufhöre, aufhören darf. (Joh 1, 19–28)
Samstag – 03. Januar
Das Lamm ist Bild der Arglosigkeit, des Zutrauens, der Wehrlosigkeit. So ist Gott und nicht einer, der den Menschen fest im Griff haben will, der Opfer von ihm fordert und ihn stets spüren lässt, wie klein und unwürdig er ist. Im Gegenteil. Dieser Gott ist Mensch geworden, zutraulich, arglos, gewaltlos wie ein Lamm. Die Heilsbotschaft kommt in einem Kind auf die Welt. Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt. Mit ihm öffnet sich der Himmel, das Tor des Lebens, weil die Liebe stärker ist als alle Gewalt. (Joh 1, 29–34)
Text: Gemeindereferentin Mandy Adam, Pfarrbeauftragte für die Pfarrverbände Röhrmoos-Hebertshausen und Fahrenzhausen-Haimhausen