Gedanken zu den Tagesevangelien für die Woche vom 26. März bis 01. April 2023

Wiese im Sonnenlicht
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Sonntag, 26. März

Eine Geschichte von Freundschaft, Tod und Liebe. Ganz großes Kino. „Der, den du liebst, er ist krank.“ Der Schmerz des anderen ist auch Jesu Schmerz, die Trauer ist auch seine Trauer. Wer liebt, sorgt sich um andere, fühlt mit und weint mit. Liebe ruft heraus, löst, befreit. Miteinander Angst und Sorgen teilen und der Dunkelheit nicht das letzte Wort geben, auch darin ist Liebe spürbar. Einander von Verwirrung und Zwang lösen, einander herausrufen aus Verzweiflung und Bitterkeit, lässt wahr werden, dass Liebe stärker ist als der Tod. 
(Ev.: Joh 11,1–45 )
 

Montag, 27. März

Ich wüsste gerne, was er geschrieben hat. Es geht um die Frage von Ehebruch. Jesus lässt sich nicht vereinnahmen von denen, die selbstgerecht den Zeigefinger auf andere richten. Anstatt sich als Richter und Gesetzesvertreter aufzuspielen, beugt er sich hinunter und schreibt auf die Erde. Er nimmt sich Zeit und fordert die Ankläger zur Selbstreflexion auf. Was ich daraus lerne? Zunächst innehalten und reflektieren und erst dann entscheiden und urteilen. (Ev.: Joh 8,1–11 )
 

Dienstag, 28. März

„Warum rede ich überhaupt noch mit euch?“ Ich mag diese Worte Jesu. Es reicht ihm. Er stellt sich Diskussionen und Debatten, doch die anderen verstehen ihn nicht. Kein Wunder, dass er zwischendurch einfach keine Lust mehr hat zu sprechen. Und dann tut er es doch, weil er überzeugen will. Die Verbundenheit mit Gott ist seine Kraft- quelle und seine Autorität. Nichts anderes. Wer so verbunden lebt, hält stand, weil Gott zu ihm hält. (Ev.: Joh 8,21–30)
 

Mittwoch, 29. März

Hat Jesus das nötig? Wozu gibt er so viele Erklärungen ab? An diesen Stellen im Johannesevangelium wird deutlich, dass der Autor die johanneische Gemeinde mit ihren harten Auseinandersetzungen im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung im Blick hat. Zwei Gedanken Jesu sprechen mich besonders an. Der erste: In Gottes Wort bleiben, in der Beziehung zu Gott bleiben verleiht Kraft. Der zweite: in Verbindung bleiben mit anderen Menschen, mit allen, die auf Unterstützung angewiesen sind, und mit der ganzen Schöpfung. 
(Ev.: Joh 8,31–42 )
 

Donnerstag, 30. März

„Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen.“  Das ist schon ein merkwürdiger Satz. Jeder und jede von uns wird einen persönlichen Tod sterben. Das ist todsicher. Das weiß Jesus auch. Er nimmt einen anderen Gedankenbogen auf. Gottes Bund mit uns Menschen ist generationsübergreifend wirksam. Seine Zuneigung zu uns macht an der Todesgrenze nicht halt. 
(Ev.: Joh 8,51–59 )
 

Freitag, 31. März

Mobbing ist der Bibel nicht fremd. Da wird jemand verbal attackiert und als Außenseiter hin gestellt. Oftmals nur, weil jemand anders ist, anders  aussieht, sich anders verhält, anders glaubt. Das erlebt auch Jesus. Manchmal hilft in solch einer Situation das bittende Gebet des Propheten Jeremia: „Gib du, HERR, Acht auf mich und höre das Gerede meiner Widersacher!“ (Ev.: Joh 10,31–42 )
 

Samstag, 01. April

Die Passion rückt näher. Die Verfolgung wird realer. Jesus spricht im heutigen Evangelium kein Wort. Er wird nicht gefragt. Es wird über ihn entschieden. Warum empört sich keiner? Wo sind die Jünger Jesu? An wessen Seite stehe ich heute am Übergang zur Karwoche? (Ev.: Joh 11,45–57 )
 

Gabriela Grunden
Text: Gabriela Grunden , Mitglied der Communität IHS Leitung der Abteilung Spiritualität im Erzbischöflichen Ordinariat München, entnommen aus Münchner Kirchenzeitung vom 26. März 2023, Nr. 13

 
Einen ausführlichen Impuls zum jeweiligen Tagesevangelium hören Sie im Münchner Kirchenradio (MKR) montags bis freitags gegen 12.50 Uhr in der Sendung „München am Mittag“, samstags und sonntags zwischen 12 und 15 Uhr sowie zwischen 19 und 22 Uhr in der Sendung „MKR am Wochenende“.

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