Sonntag, 28. Mai Pfingsten
„Die Sache Jesu braucht Begeisterte“, so wurden unsere neu Gefirmten musikalisch entlassen. Doch in welche Kirche hinein entlassen, in eine von Begeisterten? Da macht sich bei mir eher ein mulmiges Gefühl breit. Wird sich nicht eher hinter verschlossenen Türen zurückgezogen, verängstigt vor einer Gesellschaft, die Erneuerung fordert? Es braucht unseren Mut und mutige Bischöfe, um Schritte zu wagen hin zu einer Kirche, die vielleicht auf neue Art und Weise wieder mehr Begeisterung ausstrahlt, anstatt Entgeisterung hinterlässt. Jesus hätte es sicher so gewollt. (Ev.: Joh 20,19-23)
Montag, 29. Mai Pfingstmontag
Heiliger Geist, du wirkst hinter den Kulissen meines Lebens. Du stärkst, ermutigst, tröstest mich, betest, wenn mir Worte fehlen. Du berührst meine Zweifel. Mit dir kann ich schier Unmögliches erreichen. Du machst alles neu. Niemals zwingst du dich mir auf. Du wartest geduldig hinter den Kulissen meines Lebens, damit ich dich einlasse. (Ev.: Joh 15,26-16,3.12-15)
Dienstag, 30. Mai
Ein Speed-Dating mit Gott? Das wäre es doch! All unsere Fragen an Gott würden dann beantwortet werden. Wir wissen: So einfach ist es leider nicht. Wenn wir uns aber auf die Suche machen und Gott in unserem Leben bewusst zulassen: Dann verspricht uns Jesus heute, dass wir mehr über ihn erfahren. Er verspricht uns sogar das ewige Leben. Ein Leben, das alle Grenzen sprengt. So kann auch heute schon unser Leben zu einem Leben in Fülle werden. (Ev.: Joh 17,1–11a)
Mittwoch, 31. Mai
„Wir gehen nach Jerusalem hinauf.“ Die Jünger sind entsetzt. Sie sehen Jesus voranschreiten, sehenden Auges in die Katastrophe. Es gibt kein Zurück. Mich berührt das „wir“ in diesem Satz. Damit verspricht Jesus seinen Jüngern: „Wir gehen gemeinsam, ich nicht ohne euch, ihr nicht ohne mich.“ Es ist auch sein Versprechen an mich. „Nicht ohne dich, Jesus!“ in den Erschütterungen meines Lebens. (Ev.: Mk 10,32-45)
Donnerstag, 01. Juni
Bartimäus kommt sicherlich noch einmal ins Wanken, denn viele befahlen ihm zu schweigen. Der Blinde passt nicht in ihr Bild vom Gott-Gerufenen. Leider begegne ich diesen „vielen“ auch heute noch, denn berufene Frauen und Männer, die nicht der Lehre entsprechen, scheinen eher lästig. Zum Glück sind da noch die Stimmen der anderen: „Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.“ Zum Glück gibt es sie auch heute noch. (Ev.: Mk 10,46-52)
Freitag, 02. Juni
Es gibt viel äußerliche Frömmigkeit, auch in unserer Zeit. Doch Jesus sucht nach Frucht. Einen Feigenbaum, der die schönsten Blätter hervorbringt, aber keine Frucht, kann er in seinem Reich nicht gebrauchen. Gott sucht auch bei mir danach. Unter meinem Blattwerk, im Geäst meines Lebens sucht er nach Frucht. Ich hoffe, dass Jesus fündig wird. Ich versuche jedenfalls mein Bestes. (Ev.: Mk 11,11-25)
Samstag, 03. Juni
Den oft gesagten Satz „Dafür kenne ich dich zu gut“ habe ich mir mittlerweile abgewöhnt, schließlich kann ich nie ganz wissen, mit welchen Gedanken und Gefühlen andere durchs Leben gehen. Dieses Unwissen lässt immer einen Spalt offen zwischen meinem Gegenüber und mir. Die Schriftgelehrten und Ältesten haben, wenn auch unfreiwillig, schließlich zugegeben, dass sie Gottes Willen nicht kennen. Mit ihrem Geständnis bleibt Raum für das göttliche Wirken offen. Es ist genau der Spalt, der auch mir ermöglicht, meinem Gott zu begegnen.
( Ev.: Mk 11,27-33)
Text: Mandy Adam, Gemeindereferentin, Pfarrverband Röhrmoos-Hebertshausen und Fahrenzhausen-Haimhausen, entnommen aus Münchner Kirchenzeitung vom 28. Mai 2023, Nr. 22
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