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Kardinal Marx warnt vor Schwächung des Sozialstaats

Kardinal Reinhard Marx hat vor einer Schwächung des Sozialstaats gewarnt: „Wenn die Reform des Sozialstaats bedeutet, dass wir einige auf der Strecke liegen lassen und die Armutsrisiken erhöhen  – da bin ich nicht dabei, das ist die rote Linie, das geht nicht!“, sagte der Erzbischof im Rahmen seines traditionellen vorweihnachtlichen Besuchs, der ihn am Dienstagnachmittag, 9. Dezember, nach Vaterstetten, Landkreis Ebersberg, ins Haus Maria Linden führte, eine Einrichtung des Katholischen Jugendsozialwerks München für Menschen mit seelischer oder geistiger Beeinträchtigung. So wenig wie die Demokratie oder der Rechtsstaat dürfe der Sozialstaat zur Disposition gestellt werden, bekräftigte der Kardinal: „Ich sage ja auch nicht: Die Demokratie ist uns zu teuer oder der Rechtsstaat ist uns zu teuer. Als könnten wir da ein paar Einschränkungen machen. Der Sozialstaat gehört auf diese Ebene.“

Neue Frauenkommission im Erzbistum München und Freising

Die IX. Bischöfliche Frauenkommission der Erzdiözese München und Freising ist am Montag, 8. Dezember, unter Beisein von Kardinal Reinhard Marx zu ihrer konstituierenden Sitzung im Bischofshaus in München zusammengetroffen. Die Amtszeit der VIII. Frauenkommission, die sich im Dezember 2023 konstituiert hatte, endete vorzeitig, da ein neues Statut in Kraft gesetzt wurde, das die Rolle und die Aufgaben der Bischöflichen Frauenkommission stärkt und unter anderem eine andere Zusammensetzung vorsieht.

„Friedenslicht aus Betlehem“ kommt nach München

Das „Friedenslicht aus Betlehem“, das Pfadfinderinnen und Pfadfinder nach München bringen, wird bei einem ökumenischen Jugendgottesdienst am dritten Adventssonntag, 14. Dezember, 15.30 Uhr im Münchner Liebfrauendom feierlich ausgesandt. Dompfarrer Monsignore Klaus-Peter Franzl leitet die Feier gemeinsam mit dem Regionalbischof im Kirchenkreis Schwaben-Altbayern Thomas Prieto Peral sowie dem griechisch-orthodoxen bischöflicher Vikar Archimandrit Petros Klitsch.

„Trotzdem: Wir halten an unserer Hoffnung fest“

Kardinal Reinhard Marx hat an die Bedeutung der Gemeinschaft der Christen und deren Stärke in einer zunehmend polarisierten Welt erinnert. „Das Volk Gottes ist in der modernen Welt mit all ihren Schattenseiten ein kraftvolles Zeichen, dass wir Menschen eine Gemeinschaft sind, dass wir ohne Liebe und Hoffnung nicht leben können und dass es einen Gott gibt, der den Weg mit uns geht“, sagte der Erzbischof von München und Freising beim Gottesdienst am Samstagabend, 6. Dezember, in der Jesuitenkirche St. Michael in München, in dem er 19 Frauen und 31 Männern das Sakrament der Firmung spendete. Er hieß sie in der katholischen Kirche willkommen und erinnerte daran, dass die Kraft des Geistes Gottes die Quelle der Hoffnung sei, „die wir so sehr brauchen in dieser Zeit“.

Marx: Kirche ist nicht nur für sich selbst da, sondern für alle

Kardinal Reinhard Marx warnt vor eine Kirche, die nur auf sich selbst und nicht auf die Welt bezogen ist. Erinnernd an die vor 60 Jahren vom Zweiten Vatikanischen Konzil verabschiedete Konstitution „Gaudium et spes“ erklärt der Erzbischof von München und Freising in einem Beitrag für die Rundfunkreihe „Zum Sonntag“, der am Sonntag, 7. Dezember, gesendet wird, dass bis heute um das Verhältnis von Welt und Kirche gerungen werde, obwohl das Konzil dieses „neu und klar bestimmt hat“: Die Kirche stehe mitten in der Welt und „die Welt ist keine Gegenwelt zur Kirche“. Die Kirche müsse diese Programmatik immer wieder nach vorne stellen, so Marx. „Wir sind Kirche für alle Menschen“, sagt der Erzbischof und betont: „Wir sind nicht nur für uns selbst da als Kirche.“ Wo Menschen Leid widerfahre, sei die Kirche gefordert. „Es wäre wunderbar, wenn wir sagen könnten, dass wir diesen Auftrag schon erfüllen. Das tun wir nicht“, bilanziert Marx.