Mehr als 100 Kirchen im Erzbistum München und Freising feiern Patrozinium
München, 8. August 2025. Mit feierlichen Gottesdiensten und Kräutersegnungen begehen Katholikinnen und Katholiken am Freitag, 15. August, das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel. Traditionell werden zu Sträußen gebundene Kräuter gesegnet, die Gläubige zu den Gottesdiensten mitbringen. Der Feiertag wird auch „Hoher Frauentag“ genannt und gilt als wichtigstes unter den Marienfesten.
Mehr als 100 Kirchen im Erzbistum München und Freising begehen an Mariä Himmelfahrt ihr Patrozinium, darunter die beiden Münchner Marien-Wallfahrtskirchen, in denen es auch der Auftakt für den traditionellen Frauendreißiger ist. 30 Tage lang bis zum Fest Kreuzerhöhung am 14. September finden in den Kirchen täglich Gottesdienste, Andachten und Rosenkranzgebete statt. In der Pfarrkirche Maria Ramersdorf feiert Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg den Festgottesdienst zum Patrozinium um 10 Uhr. Die Chorgemeinschaft Maria Ramersdorf, Solisten und Orchester bringen die Missa Beatissimae Virginis Mariae und Ah, Jesu recipe von Michael Haydn (1737-1806) zu Gehör. In St. Maria Thalkirchen wird am Freitag, 15. August, ab 14 Uhr zu jeder vollen Stunde der Rosenkranz gebetet in Vorbereitung auf die Feier des Patroziniums und der Eröffnung des Frauendreißigers beim Festgottesdienst um 19 Uhr, zu dem die Missa Criolla von Ariel Ramírez (1921-2010) erklingt.
Eine Lichterprozession am Vorabend des Hochfestes ist der Auftakt zu den Patroziniumsfeierlichkeiten in Maria Eich in Planegg (Landkreis München). Sie beginnt am Donnerstag, 14. August, um 20.30 Uhr, sollte es regnen, wird eine Andacht in der Wallfahrtskirche gefeiert. Der Festgottesdient an Mariä Himmelfahrt beginnt am Freitag um 11 Uhr. In der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Riedering (Landkreis Rosenheim) beginnt der Festgottesdienst mit Kräuterweihe um 10.15 Uhr und wird musikalisch mit der Missa Festiva von Lorenz Maierhofer (geb. 1956) gestaltet. Im Anschluss feiert die Gemeinde das Patrozinium mit ihrem Pfarrfest, das auch ein eigenes Kinderprogramm bietet.
Kardinal Reinhard Marx feiert an Mariä Himmelfahrt zum 250. Weihetag der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Mühldorf am Inn ein Pontifikalamt. Der Gottesdienst mit dem Erzbischof von München und Freising beginnt um 10 Uhr, die musikalische Gestaltung übernehmen Kirchenchor und Orchester mit der Missa Sancti Nicolai in G von Joseph Haydn (1732-1809). Zwei Festgottesdienste werden im Mariendom in Freising gefeiert. Um 8.30 Uhr steht Weihbischof emeritus Bernhard Haßlberger der Messe vor, um 10.30 Uhr Weihbischof Wolfgang Bischof. Die Eucharistiefeier um 10.30 Uhr wird von Domchor und Domorchester mit der Orgelsolomesse von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) gestaltet. Im Münchner Liebfrauendom feiert Dompfarrer Klaus Peter Franzl den Festgottesdienst um 10 Uhr. Vokalensemble der Dommusik, Solisten und Domorchester bringen dabei unter der musikalischen Leitung von Domkantor Benedikt Celler unter anderem Mozarts Piccolomini-Messe zu Gehör.
Der Brauch, zu Mariä Himmelfahrt Kräuter zusammenzubinden und segnen zu lassen, nimmt Bezug auf eine Erzählung, dass „wundersamer Kräuterduft“ das Grab Mariens erfüllt habe. Bei der Kräuterweihe wird über die Fürsprache Mariens Gottes Heil erbeten; die Sträuße sind Ausdruck der Achtung vor der Schöpfung und Symbol für die liebende Zuwendung Gottes zu den Menschen. Traditionell werden Getreide, Heil- und Gewürzpflanzen eingebunden. Vor allem im Oberland wird in der Mitte eine Königskerze eingefügt. Rohrkolben und Rainfarn sowie die Heilkräuter Johanniskraut, Salbei, Schafgarbe und Kamille sind üblich. Als Gewürzpflanzen gehören Majoran, Thymian, Bohnenkraut, Minze und Liebstöckl in den Strauß, daneben Hafer, Gerste, Weizen und Roggen. Oft wird der Kräuterbuschen auch mit Gartenblumen und einer Rose, einem Mariensymbol, geschmückt. Insbesondere in bäuerlichen Familien ist es üblich, mit den getrockneten Kräuterbuschen den Herrgottswinkel zu zieren. (glx)