Bayerischer Holzbaupreis für Kirche St. Josef in Holzkirchen

Jury würdigt „außergewöhnliche Formensprache und Materialität“
Verleihung des Bayerischen Holzbaupreises 2018 an St. Josef Holzkirchen
Ministerin Kaniber verleiht den Bayerischen Holzbaupreis, © Seyfarth/StMELF
München, 28. Februar 2019. Die neuerbaute Kirche St. Josef in Holzkirchen, Landkreis Miesbach, ist mit einem Sonderpreis des Bayerischen Holzbaupreises 2018 ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte die „außergewöhnliche Formensprache und Materialität“ des Gebäudes sowie die „beeindruckende räumliche Qualität“. Vertreter der Pfarrei St. Josef und des Erzbischöflichen Ordinariats München sowie der Münchner Architekt Eberhard Wimmer, der die Kirche entworfen hat, nahmen die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung am Donnerstag, 28. Februar, in München von Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, entgegen.
 
Neben St. Josef wurde ein temporärer Pavillon an der Alten Pinakothek in München ebenfalls mit 1.000 Euro ausgezeichnet, vier Siegerprojekte erhielten jeweils 1.500 Euro. Insgesamt wurden für den Holzbaupreis 193 Projekte eingereicht, die zwischen 2014 und 2018 fertiggestellt worden waren. Beim Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2018 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hatte die Kirche bereits eine „Lobende Erwähnung“ erhalten.
 
Susanne Birk, Leiterin des Ressorts Bauwesen und Kunst im Erzbischöflichen Ordinariat München, zeigt sich erfreut über die Auszeichnung und betont, es sei der Erzdiözese wichtig, auch in Bezug auf sakrale Architektur neue Wege zu gehen. In Holzkirchen sei ein „innovativer Sakralbau“ entstanden. Er biete der jungen Gemeinde St. Josef mit vielen Familien einen einladenden Raum für Gottesdienste und sei mittlerweile zu einem neuen Zentrum der Gemeinschaft geworden.
 
Architekt Wimmer ist „stolz und glücklich“ über die Auszeichnung mit dem Sonderpreis, die zugleich „die moderne Formensprache und den spirituellen Charakter, aber auch die nachhaltige und regional verankerte Bauweise“ der Kirche St. Josef würdige. „Durch die Gemeinde und darüber hinaus wird das Gebäude sehr gut angenommen, umso mehr freuen wir uns über die zusätzliche Bestätigung durch diese Auszeichnung“, so der Architekt.
 
Die Holzkirche wird durch die ebenfalls aus Holz errichtete, benachbarte Kapelle Zur Heiligen Familie ergänzt. Die Sakralräume haben jeweils die Form eines Kegelstumpfes auf elliptischer Grundfläche mit leicht gekippter Mittelachse und leicht geneigten Oberlichtern. Die elliptische Grundfläche macht es der Gemeinde möglich, sich zum Gottesdienst rund um den Altar zu versammeln, und greift so das Gemeindeverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils auf. Durch das Oberlicht entsteht der Eindruck, ein Lichtkegel scheine von oben auf die Gemeinde. Gleichzeitig wird so der Blick des Kirchenbesuchers nach oben gelenkt. Ein flacher Zwischenbau mit Sakristei und Foyer verbindet die Kirche mit rund 400 Sitzplätzen und die Kapelle mit rund 50 Sitzplätzen.
 
Die Kirche St. Josef wurde im März 2018 durch Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, geweiht als erste Kirche im Erzbistum seit zehn Jahren. Kirche, Kapelle, Sakristei und Foyer sowie die Sanierung des bestehenden Kirchturms kosteten insgesamt 11,5 Millionen Euro. Die neue Kirche ist in der Regel täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet und kann besichtigt werden, außer während der Gottesdienstzeiten. Gruppen können zudem über das Pfarrbüro einen Termin für eine Führung vereinbaren. (gob)
 
Hinweise: Pressefotos von Kirche und Kapelle sowie weitere Informationen stehen unter www.erzbistum-muenchen.de/presse-holzkirchen, Fotos von der Preisverleihung unter www.forst.bayern.de/Holzbaupreis2018 zum Download bereit.

Foto:

Vertreter der Pfarrei St. Josef und des Erzbischöflichen Ordinariats München sowie der Münchner Architekt Eberhard Wimmer nehmen den Sonderpreis des Bayerischen Holzbaupreises 2018 von Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, entgegen.
v.l.n.r.: Johanna Gierl, Baumkönigin, Franz Anton Miller, Ressort Bauwesen und Kunst im Ordinariat München, Eberhard Wimmer, Architekt, Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Matthias Hefter, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, Hildegard Grünewald-Wahl, stv. Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Dr. Kurt Stepan, Tragwerksplanung, Prof. Lydia Haack, Jury-Vorsitzende, 1. Vorsitzende des BDA Bayern, Stefan Schmidt, Tragwerksplanung, Claudia Cholewa, Architekturbüro Eberhard Wimmer, © Seyfarth/StMELF