Erzbistum wertet Bildungszentrum in Haidhausen auf

Neubau für Stiftungsfachhochschule / Generalsanierung für Gymnasium / Neue Grundschule
Generalvikar Beer: „Dieser Bildungsstandort ist der Erzdiözese außerordentlich wichtig“
München, 9. Dezember 2015. Mit einem neuen Gebäude für die Katholische Stiftungsfachhochschule, einer Generalsanierung des Edith-Stein-Gymnasiums und dem Bau einer neuen Grundschule erweitert und verbessert das Erzbistum München und Freising das Bildungsangebot im Kirchlichen Zentrum an der Preysingstraße in München-Haidhausen. „Dieser Bildungsstandort ist der Erzdiözese außerordentlich wichtig“, betonte Peter Beer, der Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, 9. Dezember, im Kirchlichen Zentrum. Am selben Tag wurden auch die Mitarbeiter der betroffenen Einrichtungen und die Anwohner des Kirchlichen Zentrums über die Bauvorhaben informiert.
 
Die Erzdiözese wolle im Kirchlichen Zentrum „die besten Voraussetzungen“ für die jungen Leute bieten, sagte Beer: „Die Gebäude sollen eine gute Atmosphäre für das Lernen schaffen, aber auch für das Zusammenleben, für Begegnung und Austausch.“ Dafür wird die Erzdiözese hohe Summen in die Stiftungsfachhochschule und die beiden Schulen investieren. „Wir verdanken es den Kirchensteuerzahlern, dass wir dieses Geld in das Wertvollste investieren können, was wir haben: in junge Menschen, in ihre Bildung und Entwicklung“, so der Generalvikar: „Die Männer und Frauen, die hier leben und lernen, sind unsere Zukunft.“
 
Beer betonte, dass das Engagement in der Bildung zu den „kirchlichen Kernaufgaben“ gehöre: „Menschen in jedem Alter bieten wir Persönlichkeitsbildung, neue Erfahrungen, neues Wissen, besonders wichtig sind uns dabei Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.“ Das Kirchliche Zentrum sei ein Ort, „an dem dieser ganzheitliche Bildungsansatz exemplarisch deutlich wird“, sagte der Generalvikar. Neben Katholischer Stiftungsfachhochschule, Romano-Guardini-Fachoberschule und Edith-Stein-Gymnasium sind dort die Jugendkirche Zum Guten Hirten und das KorbiniansHaus der Kirchlichen Jugendarbeit vertreten, die das Spektrum mit spirituellen Angeboten und klassischer außerschulischer Jugendarbeit ergänzen.
 
Für die Katholische Stiftungsfachhochschule wird ab 2017 ein neues Gebäude mit zeitgemäßen Hörsälen und Lehrräumen errichtet. Das Erzbistum wird dafür rund 30 Millionen Euro investieren. Das bisherige Gebäude ist nicht mehr wirtschaftlich sanierbar, zudem sind durch die stetig steigende Zahl der Studenten die Lehrflächen knapp geworden. Der Neubau wird im Nordosten des Geländes entstehen, erst danach wird das bisherige Gebäude im Westen abgerissen. Gleichzeitig wird die Raumnutzung der Katholischen Stiftungsfachhochschule neu strukturiert: Während die Verwaltung im Marienhaus konzentriert wird, wird der Neubau als reines Lehr- und Hörsaalgebäude dienen. Nach einem Architektenwettbewerb wurde das Büro Ferdinand Heide aus Frankfurt am Main mit der Planung des Neubaus beauftragt. Der Entwurf des Büros sieht einen Lichthof im Zentrum des offenen, hellen Gebäudes vor, um den sich rund 30 flexibel nutzbare Seminarräume und Hörsäle sowie eine Cafeteria gruppieren. Die breite Eingangshalle öffnet sich zur Campuswiese, als Übergänge zum Nachbargebäude mit der Aula dienen auf zwei Ebenen ein geschlossener Gang sowie ein offener Steg.
 
Die Generalsanierung des Edith-Stein-Gymnasiums soll 2016 beginnen und wird nach einer ersten Schätzung rund 12 Millionen Euro kosten. Während der voraussichtlich einjährigen Bauzeit wird der Unterricht in ein Ausweichquartier ausgelagert, das auf den Sportflächen errichtet wird. Die Schaffung eines Atriums ab dem ersten Obergeschoss soll mehr Licht in das Gebäude lassen und so die Flurzonen aufwerten. Die Fachklassenzimmer und Werkräume werden modernisiert und für neue Unterrichtsformen nutzbar gemacht. Der Raumknappheit soll auch begegnet werden, indem das Gymnasium künftig dreizügig statt vierzügig geführt wird.
 
Eine neue zweizügige Grundschule soll das Angebot des Kirchlichen Zentrums erweitern. Der Bau soll nicht vor 2019 beginnen, so dass eine Kostenschätzung noch nicht vorliegt. Zwei Standortvarianten im Südosten und im Süden des Geländes sind für die Grundschule derzeit im Gespräch. Im Zuge der Planungen wurde auch ein Baumgutachten in Auftrag gegeben. Bäume, die aufgrund des Neubaus gefällt werden müssen, werden an anderer Stelle ersetzt. Die Klassen der neuen Grundschule sollen dann Baumpatenschaften für die neu gepflanzten Bäume übernehmen.
 
Mehr als 2000 Studierende bereiten sich an der Katholischen Stiftungsfachhochschule auf soziale Berufe vor, etwa drei Viertel von ihnen München, der Rest an der Abteilung Benediktbeuern. Die beliebtesten Studiengänge sind Soziale Arbeit sowie Pflegemanagement, Pflegepädagogik und ein duales Pflegestudium. Am Edith-Stein-Gymnasium lernen rund 700 Schülerinnen. Zum Kirchlichen Zentrum gehören außerdem die Jugendkirche Zum Guten Hirten, das KorbiniansHaus der Kirchlichen Jugendarbeit mit der Zentrale des Erzbischöflichen Jugendamtes sowie den Diözesanstellen der katholischen Jugendverbände des Erzbistums, die Romano-Guardini-Fachoberschule sowie Räumlichkeiten weiterer kirchlicher Einrichtungen.
 
Von 1841 bis 1965 wirkte auf dem Gelände des heutigen Kirchlichen Zentrums der Orden der Frauen vom Guten Hirten, der sich besonders der Erziehung und Bildung junger Mädchen und Frauen widmete. 1965 übernahm das Erzbistum München und Freising das Gelände, um dort die Tradition der Bildung und Ausbildung junger Menschen fortzusetzen. (gob)
   
Hinweis:
Unterlagen und Materialien zur Pressekonferenz können unter www.erzbistum-muenchen.de/kirchliches-zentrum-bau abgerufen werden.