Kardinal Marx spricht bei Tagung zu Prävention von Missbrauch

Kardinal Marx spricht bei Tagung zu Prävention von Missbrauch
Münchner Erzbischof nimmt an Kongress „Auf dem Weg zu Heilung und Erneuerung“ in Rom teil
München, 3. Februar 2012. Bei einem internationalen Kongress über Prävention sexuellen Missbrauchs Minderjähriger an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom wird Kardinal Reinhard Marx am Donnerstag, 9. Februar, 12.15 Uhr einen Vortrag mit dem Thema „Kirche, Missbrauch und pastorale Führungsverantwortung“ halten. Am selben Tag wird er um 16 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz über das in München angesiedelte Zentrum für Kinderschutz informieren, das der Prävention dienen soll. Die Erzdiözese München und Freising unterstützt sowohl den Kongress „Auf dem Weg zu Heilung und Erneuerung“ als auch das Zentrum für Jugendschutz finanziell.

Bei dem Kongress, den die Gregoriana vom 6. bis 9. Februar veranstaltet, referieren neben Kardinal Marx Fachleute aus aller Welt sowie der Präfekt der für die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zuständigen vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal William Joseph Levada. An dem Symposium werden Delegierte aus nahezu allen Bischofskonferenzen der Welt sowie Ordensobere, Psychologen und Kirchenrechtler teilnehmen.

Das Münchner Zentrum für Jugendschutz wird vom Institut für Psychologie der Gregoriana in Kooperation mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm aufgebaut. Neben der Erzdiözese München und Freising fördern die Diözesen Augsburg und Osnabrück, die Barmherzigen Schwestern (Mutterhaus München) sowie private Sponsoren das Zentrum mit einer Gesamtsumme von knapp 1,2 Millionen Euro für drei Jahre. Die Einrichtung wurde bereits am 20. Januar dieses Jahres eröffnet. Ziel des Zentrums für Kinderschutz ist es, durch internetgestützte Qualifizierungsangebote Priester, Diakone, pastorale Mitarbeiter, Religionslehrer sowie Ehrenamtliche und Katecheten weltweit für die Problematik des sexuellen Kindesmissbrauchs und sexualisierter Gewalt zu sensibilisieren und in ihrer Handlungskompetenz zu stärken.

Das Zentrum wird Online-Schulungen in mehreren Sprachen in Kooperationsprojekten mit Diözesen und Ordensgemeinschaften in Argentinien, Ecuador, Deutschland, Ghana, Indien, Indonesien, Italien und Kenia entwickeln, erproben und wissenschaftlich auswerten. In jedem der Partnerländer nehmen jeweils 100 kirchliche Mitarbeiter an dem Projekt teil. Das Konzept orientiert sich an dem E-Learning-Projekt, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung an der Universität Ulm zur Qualifizierung von pädagogischen und medizinisch-therapeutischen Berufen im Umgang mit sexuellem Kindesmissbrauch fördert. (kel)

Hinweis:
Weitere Informationen zum E-Learning-Projekt des Universitätsklinikums Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, im Internet unter www.elearning-childprotection.com. Informationen zum internationalen Symposium „Auf dem Weg zu Heilung und Erneuerung“ an der Päpstlichen Universität Gregoriana unter www.thr.unigre.it.