Katholische Pfarreien in Bayern feiern Palmsonntag

Erzbischof Marx: Diskussion um Missbrauch von Kindern hat uns erschüttert - Nur Christus kann Heilung sein, für das, was durch Sünden geschehen ist
München, 28. März 2010. Die Gläubigen in den 4000 katholischen Pfarreien der sieben bayerischen Bistümer haben den Palmsonntag als Beginn der Karwoche gefeiert. Mit festlich geschmückten Palmbuschen nahmen die Gläubigen an den traditionellen Prozessionen zu den Kirchen teil, die an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern. Bei den anschließenden Gottesdiensten wurde die Leidensgeschichte Christi nach dem Evangelisten Markus verkündet.

Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, forderte die Gläubigen in seiner Predigt im Münchner Liebfrauendom auf, sich in diesem Jahr ganz besonders mit Christus auf seinem Leidensweg zu verbinden. „Die Fastenzeit des Jahres 2010 ist für uns als Kirche wirklich zu einer Bußzeit geworden“, sagte Marx. Die Diskussion um Missbrauch und Misshandlungen von Kindern und Jugendlichen habe alle in der Kirche erschüttert und aufgerüttelt. „Mit alledem treten wir nun ein in die Feier der Heiligen Woche, den Höhepunkt des Kirchenjahres.“

„Christus ist die Sühne für die Sünden der Welt, aber er lädt uns ein, bei ihm zu sein, auf seinem Kreuzweg sein Leid mitzutragen und ihm zu begegnen am österlichen Morgen“, sagte der Erzbischof. Nur Christus könne Heil und Heilung sein für das, was durch die Sünden der Menschen geschehen sei. „Für uns gibt es nur eine Sehnsucht: Bei Christus zu sein, im Leben, im Leiden und in der Stunde unseres Todes.“

Im Erzbistum nahmen am Palmsonntag besonders zahlreich Kinder und Jugendliche mit ihren Familien an den Prozessionen und Gottesdiensten teil. Die Kinder, die in diesem Jahr zur ersten heiligen Kommunion gehen werden, beteiligten sich in vielen Pfarreien mit selbst gefertigten und mit bunten Bändern gezierten Palmbuschen, die zuhause aufbewahrt und hinter das Kreuz in der Wohnung gesteckt werden. In München trafen sich Mitglieder der Jugend 2000 zu einem diözesanen Weltjugendtag im Kirchlichen Zentrum. Bei der Prozession um den Dom hatten die jungen Leute auch das große Weltjugendtagskreuz mitgetragen, das Kardinal Friedrich Wetter zur Erinnerung an den Weltjugendtag 2005 in Deutschland gestiftet hat. (ua)

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