„Nichts verschweigen, nichts vertuschen, der Wahrheit ins Auge sehen“

Erzbischof Marx äußert Bestürzung und Scham über Missbrauchsfälle
München, 28. Februar 2010. Angesichts der jüngst öffentlich gewordenen Missbrauchsfälle in der Benediktinerabtei Ettal und anderen katholischen Einrichtungen hat der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, die Kirche zu Umkehr, geistlicher Erneuerung und Aufklärung der Vorfälle aufgerufen. „Mit Bestürzung und Scham müssen wir feststellen, dass in der Mitte der Kirche, in der Gemeinschaft der Gläubigen, vieles geschehen ist, was wir mit Schrecken wahrnehmen“, sagte Marx zur Eröffnung eines Gottesdienstes im überfüllten Münchner Liebfrauendom am Sonntagnachmittag, bei dem Monsignore Wolfgang Bischof zum Weihbischof der Erzdiözese geweiht wurde.

Er habe sich in den vergangenen Wochen immer wieder gefragt, was in diesen schweren Stunden der Anruf des Herrn sei. „Es ist der Aufruf zur Umkehr, zur geistlichen Erneuerung, zur Vertiefung. Aber auch dazu, nichts zu verschweigen, nichts zu vertuschen, der Wahrheit ins Auge zu sehen und dann den Weg in die Zukunft zu gehen“, so Marx weiter. Er bat die Gläubigen, „im Gebet diesen Weg zu begleiten und all denen zu helfen, besonders den Bischöfen, Priestern und Ordensleuten, die in Treue, Verantwortungsbewusstsein und mit großer Überzeugungskraft ihren Dienst tun“. (kel)

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