Auftakt-Gottesdienst zur Interkulturellen Woche 2022

Interkulturelle Woche
Zum Beginn der Interkulturellen Woche feierten am Samstag, 24. September, Gläubige aus verschiedenen Kulturen in der Kirche Herz Jesu in München Neuhausen einen gemeinsamen Gottesdienst. Im Anschluss an die Messe präsentierten Kostiantyn und Vlada Liberov ihr Kunstprojekts „On the ruins with hope“. Die Organisation entstand durch die Zusammenarbeit der Abteilung Flucht, Asyl, Migration und Integration (FAMI) der Erzdiözese München und Freising und der äthiopisch-katholischen Gemeinde.

In seiner Predigt erinnerte der Flüchtlingsbeauftrage des Erzbistums, Monsignore Rainer Boeck, zunächst an den Gottesdienst vor einem Jahr. Die große Hoffnung damals, so Boeck, „dass die Menschen, die bei uns eine neue Heimat suchen, eine neue Heimat suchen müssen, nicht als Gefährdung gesehen werden, die es abzuhalten gilt. Dass nun endlich Barrieren abgebaut würden; dass die Geflüchteten bei uns nun rasch in Ausbildung und Beruf, zu Wohnungen kommen könnten.“ Pflanzen der Hoffnung hätten begonnen zu blühen. Doch durch den grauenvolle Überfall Putins auf die Ukraine sei vieles wieder zunichte gemacht worden.

Fast eine Million UkrainerInnen mit ihren Kindern seien inzwischen zu uns geflohen. Die Gastfreundschaft in diesen Fällen sei großartig, so Boeck. Aber die Politik lege beim Thema Flüchtlinge immer noch zweierlei Maß an, so Boeck. Er forderte in seiner Predigt eine Gleichbehandlung aller Schutzsuchenden, egal ob aus der Ukraine, aus Syrien, dem Irak und der Türkei. Auch diese Flüchtenden seien in einer bedrängten Situation - vergleichbar der in der Ukraine. Und die Hilfskräfte in Afghanistan und in Mali würden nach wie vor um ihr Leben bangen.

Boeck rief dazu auf, nicht nachzulassen und sich mit Herzblut weiter ehren- und hauptamtlich in der Migrationsarbeit zu engagieren. Denn, so der Flüchtingsbeauftragte wörtlich: „Gott ist kein Gott der ausschließt. Unser Gott holt zusammen. Migranten, Flüchtende und uns alle.“

Die Messfeier wurde umrahmt vom Kunstprojekt On the ruins with hope” von Kostiantyn & Vlada Liberov. Seit Kriegsbeginn reisen diese durch ihr Land, um authentisch und künstlerisch zugleich „den Schmerz und die Hoffnung eines gewöhnlichen Menschen, der in Kontakt mit dem Krieg gekommen ist“, abzubilden. Mehr Informationen zu dem Kunstprojekt finden Sie hier.