Hände waschen bei „Aschermittwoch der Künstler“

Kardinal Reinhard Marx feiert Gottesdienst mit Kulturschaffenden im Münchner Liebfrauendom
Waschende Hände
Waschende Hände, © EMPFANGSHALLE „Waschende Hände“, 2017
München, 28. Februar 2019. Das Thema Reinigung steht im Mittelpunkt des diesjährigen Gottesdienstes zum „Aschermittwoch der Künstler“, den der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am Mittwoch, 6. März, um 17.30 Uhr im Münchner Liebfrauendom feiert. Im hinteren Eingangsbereich des Doms wird die Arbeit „Waschende Hände“ des Künstlerduos „Empfangshalle“ zu sehen sein: In einer Waschstation können sich jeweils zwei Menschen gegenseitig unter fließendem Wasser die Hände waschen. Der Vorgang wird mit einer Kamera gefilmt und auf einem Bildschirm sowie zeitweise auf den Leinwänden in den Seitenschiffen des Doms gezeigt.
 
Musikalisch wird der Gottesdienst von der Capella Cathedralis und Domorganist Hans Leitner unter der Leitung von Benedikt Celler gestaltet. Zur Austeilung der Asche erklingt der Gesang mit gesprochenem Bass-Solo „Lasst uns umkehren zum Herrn“ von Wolfram Buchenberg. Zur Kommunion singt der Chor das Stück „Wash me thoroughly“ von Samuel Sebastian Wesley.
 
Zu Beginn der österlichen Bußzeit verweist die thematische Gestaltung des Gottesdienstes auf das menschliche Bedürfnis nach äußerer und innerer Reinigung. Im Kontext des sakralen Raums macht das Werk von „Empfangshalle“ deutlich, dass Reinigung und Versöhnung auch ein Beziehungsgeschehen sind. Die Waschstation wird ab 16.30 Uhr in Betrieb sein.
 
Die Künstler Corbinian Böhm und Michael Gruber arbeiten seit dem Jahr 2000 unter dem Namen „Empfangshalle“ zusammen. Ein wesentlicher Bestandteil ihres künstlerischen Schaffens ist die Partizipation von Dritten. Die Arbeit „Waschende Hände“ basiert auf der Ausstellung „Wäsche“ des Künstlerduos, die der Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising und die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst im Herbst 2017 in München gezeigt haben.
 
Traditionell nehmen an dem Gottesdienst insbesondere Künstler und Kulturschaffende teil. Thomas Holzer und Lara Hansen von einem Künstlerkollektiv um die „Empfangshalle“ tragen die Lesungen vor. Die Kollekte kommt dem Monsignore-Fellerer-Fonds zugute, der Künstlerinnen und Künstler in Notsituationen unterstützt. Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Fastenessen für geladene Künstler und Kulturschaffende statt.
 
Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit, eine Zeit der Umkehr und Buße, in der sich die Gläubigen auf das Osterfest vorbereiten. Zu den Gottesdiensten an diesem Tag gehört der Ritus der Aschenauflegung. Die Geistlichen zeichnen den Gläubigen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn und sprechen dabei einen Vers aus dem Buch Genesis: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ oder aus dem Markus-Evangelium: „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“. Der „Aschermittwoch der Künstler“ wurde von dem katholischen Schriftsteller und Diplomaten Paul Claudel nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris begründet. Er wird mittlerweile in mehr als 100 Städten weltweit gefeiert. (ct)
 
Hinweis:
Der Gottesdienst wird im Internet unter www.erzbistum-muenchen.de/stream live übertragen. Fernseh- und Hörfunkjournalisten sowie Fotografen, die über den Gottesdienst berichten wollen, werden gebeten, sich in der Pressestelle unter Telefon 089/2137-1263 oder per E-Mail an pressestelle@erzbistum-muenchen.de anzumelden.