Kardinal Marx feiert mit 1000 bayerischen Pilgern Gottesdienst im Petersdom

Geistlicher Höhepunkt der Wallfahrt des Erzbistums München und Freising anlässlich des Papstgeburtstags
Rom, Ehrenabend, Messe
Festgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx im Petersdom
Rom, 4. August 2012. Besinnliche bayerische Weisen, Andachtsjodler und traditionelle Trachten im Petersdom: Rund 1000 Pilger aus der Erzdiözese München und Freising feierten an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus am Samstag, 4. August, einen Festgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx. Die Eucharistiefeier bildete den geistlichen Höhepunkt der diözesanen Wallfahrt, die das Heimatbistum von Papst Benedikt XVI. anlässlich des 85. Geburtstags des Heiligen Vaters veranstaltet hatte. Musikgruppen aus der Erzdiözese gestalteten die Feier.

Kardinal Marx erinnerte bei der Predigt daran, dass den Bischöfen in der Kirche ein Wächteramt zukomme. „Das heißt Wachmachen, aufwecken, damit die Menschen sich nicht einlullen lassen von der Botschaft, die in den Abgrund führt: Langeweile, Aggression, Selbstmitleid“, sagte der Erzbischof. Er warnte davor, dieses Wächteramt falsch zu interpretieren: „Manche missverstehen das als Aufsichtsorgan.“ Er würdigte, wie Benedikt XVI. dieses Wächteramt wahrnehme: „Wir dürfen ihm dankbar sein. Er will helfen, dass wir zum Zentrum, zu Christus vorstoßen.“ Der Heilige Vater wolle Zeuge sein, „damit das aufleuchten kann, was wahres Glück ist“.

Immer wieder müsse er sich als Bischof, müsse sich die ganze Kirche kritisch fragen: „Dient alles, was wir tun, was wir bauen, diesem letzten Ziel, dass die Menschen den Weg zu Christus finden, der die endgültige Freiheit und der Weg zur Liebe Gottes ist“, so der Kardinal.

Auftrag der Kirche sei es ganz besonders, den Blick auf die Armen, Kranken, Sünder zu richten: „Das Evangelium stellt das Bild eines Gottes in die Mitte, der mit den Menschen mitleidet, der auch ihre Not und Verwirrung sieht. Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid“, so Marx. Er sei froh darüber, dass die Kirche in ihrer Geschichte immer wieder große Initiativen gestartet habe, die auf die Schwachen gerichtet seien: „Nur so kann Evangelisierung und Weitergabe des Glaubens gelingen.“

Der Erzbischof dankte allen Mitwirkenden und Organisatoren der Pilgerfahrt und des bayerischen Ehrenabends vom Freitag, 3. August, den das Erzbistum dem Heiligen Vater zum 85. Geburtstag geschenkt hatte: „Sie haben dem Heiligen Vater wirklich eine Freude bereitet, das haben Sie alle gesehen.“ Er appelliert an die Pilger, den Papst in ihr Gebet zu schließen: „Das Beste, was wir für ihn tun können, ist für ihn zu beten.“ (kbr/kel)

Foto: Katharina Ebel/KNA

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