Ein „Denkmal“ für Theresia Gerhardinger

Mädchenklasse Theresia Gerhardinger Realschule Oktober 2018
Stolze Romanschreiberinnen der 8a (Foto: Kiderle)
Der Bildung und Erziehung junger Frauen widmete sie ihr Leben – aus diesem Grund wollen 24 Mädchen der Münchner Theresia-Gerhardinger-Realschule des Erzbistums der prominenten Namenspatronin ihrer Schule ein Buch widmen.

Die Gründerin der Armen Schulschwestern, die selige Maria Theresia von Jesu Gerhardinger (1797 – 1897), besitzt bis heute eine große Strahlkraft – war „Mutter Theresia“ doch für die damaligen Zeit eine erstaunlich emanzipierte und starke Frau. Vor allem diesen Aspekt wollen die Mädchen in ihrem Buch aufgreifen. Dabei handelt es sich um ein Projekt im Deutschunterricht, das sie mithilfe der Regensburger Autorin Carola Kupfer verwirklichen. „Es wird ein bisschen um Liebe gehen, ein bisschen Krimi ist auch mit dabei“, erklärt die 54-jährige Schriftstellerin, die innerhalb der Projektreihe „Buch macht Schule“ bereits zum 26. Mal eine Schulklasse betreut; zum ersten Mal nimmt heuer eine Münchner Schule teil.

Wovon das Buch genau handelt, ist noch streng geheim. „Es geht um ein 13-jähriges Mädchen, das in die Vergangenheit reist und Theresia Gerhardingers Geschichte erfährt“, verrät zumindest die Schülerin Emma Fenninger. Der Standort ihrer Schule, die Au – hier kam Mutter Theresia im Jahr 1839 in München an – soll sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart der zentrale Ort der Handlung sein. Die Mädchen betonen, dass sie keine Biografie schreiben wollen und die Ordensfrau Gerhardinger eine eher untergeordnete Rolle spielt: In erster Linie stünden ihre soziale wie pädagogische Arbeit und Werte im Vordergrund. So sei vor allem die Nächstenliebe, die Theresia Gerhardinger zu ihrem Handeln anspornte, ein roter Faden innerhalb des Romans. Um die historischen Gegebenheiten korrekt abzubilden, sichten die Schülerinnen auch alte Dokumente und Archivalien.

Bis Ende Dezember erarbeiten die Schülerinnen parallel in Dreiergruppen insgesamt acht Roman-Kapitel, dann folgt das Lektorat durch Carola Kupfer. Genaue Absprachen zwischen den Schülerinnen sind dabei unbedingt notwendig, damit Details wie beispielsweise die Augenfarbe einer Figur nicht von Kapitel zu Kapitel wechselt, betont die Autorin. Die Realschülerinnen sind schon jetzt stolz auf ihre Arbeit: „Wer kann schon behaupten, an einem Buch mitzuarbeiten, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu kaufen sein wird?“, stellt Helen Lang fest.

Die betreuenden Lehrerinnen Julia Maisch und Esther Bernhard sind mehr als zufrieden mit dem Arbeitsablauf und den bisherigen Ergebnissen: „Jede hatte eigene Ideen zu der Geschichte, wodurch es zunächst schwierig war, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Jedoch fanden wir schnell Kompromisse. Das Projekt wird die Klasse zusammenschweißen.“ Ende Februar soll das 150- bis 200-seitige Buch im Verlag Edition Schröck-Schmidt, der mit dem Projekt kooperiert, erhältlich sein.

Céline Kuklik, die Autorin ist Volontärin der Münchner Kirchenzeitung.