Generalvikar Klingan bekundet Missbrauchsbetroffenen bei Auftakt zu Radtour in München „großen Respekt“
München, 16. Juni 2024. Seinen „großen Respekt“ hat Christoph Klingan, Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der zweiten Radreise von Missbrauchsbetroffenen aus dem Erzbistum München und Freising entgegengebracht. „Sie bleiben mit der Tour selbst in Bewegung und bringen ganz sicher auch wieder Bewegung in die Orte, zu denen Sie sich jetzt aufmachen. Gerade da, wo sexueller Missbrauch stattgefunden hat durch Mitarbeiter der Kirche, sind zuerst und besonders natürlich die Betroffenen in den Blick zu nehmen“, so Generalvikar Klingan am Sonntagvormittag, 16. Juni, auf dem Münchner Domplatz bei der Verabschiedung der Gruppe, an der auch die Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats, Stephanie Herrmann, und Dompfarrer Klaus Peter Franzl teilnahmen.
„Das Thema Aufarbeitung ist und bleibt wichtig“, betonte Klingan. Deshalb sei die Erzdiözese „dem Betroffenenbeirat als Initiator und Planer der Tour sehr dankbar“ für sein Engagement. Man sei in einem „natürlich kritischen Austausch, der aber auch konstruktiv ist im Sinne der Sache“, erklärte der Generalvikar. So sei die Erzdiözese bemüht um eine möglichst breite Unterstützung der Betroffenen, „eben jetzt auch bei der Realisierung dieser Tour organisatorisch und finanziell“. Abschließend und vor dem Reisesegen wünschte Klingan den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine „sichere, unfallfreie Fahrt, ein wohlbehaltenes Ankommen an den Zielorten, gute Gottesdienste und Veranstaltungen und nicht zuletzt auch ein gedeihliches Miteinander in der Gruppe. So möge Ihre klare Botschaft ,Here we are‘ auch in den Pfarreien vor Ort ankommen.“
Die Fahrt knüpft an die Radpilgerfahrt nach Rom mit einer Audienz bei Papst Franziskus im Vorjahr an und führt unter anderem an Orte im Erzbistum, wo Missbrauch geschehen ist. Organisator ist der Betroffenenbeirat der Erzdiözese München und Freising, die Tour wird von der Erzdiözese finanziell und organisatorisch maßgeblich unterstützt. Pro Tag werden zwischen 25 und 65 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt. Vor Ort wollen die Radfahrer sich mit Betroffenen und Mitgliedern der Pfarreien austauschen. Am Sonntag, 16. Juni, geht es über Poing zunächst nach Maitenbeth, wo Generalvikar Klingan zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tour am Nachmittag eine Gedenkstele für Missbrauchsbetroffene einweiht, dann weiter über Edling zum Tagesziel Wasserburg am Inn. Am folgenden Montag führt die Tour über Babensham, Schnaitsee und Engelsberg nach Garching an der Alz. Dort sind nach einer kurzen Andacht Gespräche mit Mitgliedern der Pfarrei geplant. Am Dienstag, 18. Juni, ist das Ziel Unterwössen, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Pfarrkirche St. Martin mit ihrem Andachtsraum zur Erinnerung und zum Gebet für Missbrauchsbetroffene besuchen. Am darauffolgenden Mittwoch ist der Pfarrverband westliches Chiemseeufer ein Ziel der Tour, bevor es am Donnerstag von Rosenheim schließlich an den Schliersee geht, wo die Radreise mit einem Gottesdienst und einer Begegnung mit dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, endet. (ck)