Erzbistum unterstützt Kampf gegen Frauenhandel

Finanzielle Hilfe für Beratung in Erstaufnahmeeinrichtung Fürstenfeldbruck und im Transitzentrum Manching
München, 20. Februar 2018. Das Erzbistum München und Freising unterstützt den Kampf gegen Frauenhandel: Die Fachberatungsstelle Jadwiga erhält 63.000 Euro, um in der Erstaufnahmeeinrichtung in Fürstenfeldbruck sowie im Transitzentrum Manching die Opfer von Zwangsprostitution zu beraten und zu betreuen. Jadwiga wird getragen von der Katholischen Mädchensozialarbeit IN VIA, Landesverband Bayern, und dem Verein für Internationale Jugendarbeit, Landesverein Bayern.
 
 An den beiden Standorten Fürstenfeldbruck und Manching sind laut Jadwiga 400 bis 500 Frauen untergebracht, die Beratung und Betreuung benötigten. Vor allem unter den Frauen aus Nigeria fänden sich zahlreiche Opfer von Zwangsprostitution. Ein hoher Anteil der Frauen sei schwanger und entbinde während des Aufenthalts in Fürstenfeldbruck oder Manching. Allein in Manching habe es im zweiten Halbjahr 2017 100 Geburten gegeben.
 
Mitarbeiterinnen von Jadwiga haben in Kooperation mit dem Sozialdienst der Caritas bereits in Fürstenfeldbruck wie in Manching Frauen beraten und betreut. Der Bedarf übersteigt aber die bisherigen Personalressourcen. Nach Angaben von Jadwiga drohe bei mangelnder Beratung und Betreuung vielen Opfern von Frauenhandel die Abschiebung und erneut Zwangsprostitution, da sie bei der teilweise schon 14 Tage nach Ankunft in Deutschland erfolgenden Asylanhörung die asylrelevanten Sachverhalte ihrer Biografie aus Scham und wegen ungenügender Unterstützung nicht zur Sprache bringen könnten.
 
Jadwiga berät mit Unterstützung des Erzbistums bereits Frauen, die in den Erstaufnahmestellen McGraw-Kaserne und Funkkaserne in München untergebracht sind, und unterhält dort Frauencafés zur Kontaktaufnahme und als geschützte Räume für Frauen. (ck)