München, 12. September 2024. Der irisch-amerikanische Künstler Sean Scully hat unentgeltlich vier neue Kirchenfenster für die Altdorferkapelle der Stiftsbasilika St. Martin in Landshut gestaltet. Stiftspropst Franz Joseph Baur wird die Fenster am
Sonntag, 29. September, um
11 Uhr, im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes segnen. Journalistinnen und Journalisten sind schon vorab eingeladen zu einem
Pressetermin am Dienstag, 17. September, um 11 Uhr, in der Stiftsbasilika St. Martin, Martinsfriedhof 2019 in Landshut. Es informieren Stiftspropst Franz Joseph Baur; Kirchenpfleger Hubert Gruber; die Stifter Bernhard Schaub, Feline und Georg Laue; George Resenberg, Vorstand des Vereins Ausstellungshaus für Christliche Kunst; Alexander Heisig, Fachreferent in der Hauptabteilung Kunst des Ordinariats München und Freising; Walter Storms, Galerist des Künstlers Sean Scully in München; Michael C. Mayer von der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München; Benedikt Schramm, Leiter der Kulturabteilung der Stadt Landshut; Daniel Schreiber, Leiter der Städtischen Museen Landshut.
Die nach Norden ausgerichtete Altdorferkapelle in der Stiftsbasilika in Landshut ist ein Raum mit vier Maßwerkfenstern und einem Netzrippengewölbe. Als Blickfang dienen der Silberkruzifixus und die Mater Dolorosa von Christian Jorhan. Bislang war die Kapelle als Grablege der Landshuter Stiftspröpste nicht zugänglich. Auf Initiative von Stifter Bernhard Schaub aus Landshut hatte der irisch-amerikanische Maler Sean Scully, weltweit bekannt für seine Gemälde mit abstrahierten geometrischen Formen, nach einem Besuch der Martinskirche vor 16 Jahren angeboten, kostenfrei einen Entwurf für die künstlerische Gestaltung der Glasfenster in der Kapelle zu entwerfen. Vor rund zwei Jahren erneuerte der unter anderem in Mooseurach (Landkreis Bad Tölz) lebende Scully, der früher als Professor an der Kunstakademie München wirkte und dessen Werke im Rahmen von Einzelausstellungen unter anderem in New York und London zu sehen waren, sein Angebot, das Stiftspropst Baur annahm.
Die Umsetzung und der Einbau der Fenster werden rund 160.000 Euro kosten. Den Hauptanteil von 100.000 Euro tragen die privaten Stifter, der Verein Ausstellungshaus für Christliche Kunst übernimmt 40.000 Euro, die Kirchenstiftung St. Martin rund 20.000 Euro.
Scullys Entwürfe, plastisch anmutende Bilder mit dünnen, sich rechtwinklig oder diagonal kreuzenden Farblinien, stellen zeitgenössische Neuinterpretationen mittelalterlicher Fenster dar. Die von der Mayer’schen Hofkunstanstalt realisierten Vorlagen sehen eine gerasterte, abstrakte Bildstruktur für die drei großen, dreibahnigen Fenster der Kapelle vor, die einerseits die Kleinteiligkeit gotischer Fenster aufgreift und zugleich die Glasfläche über das teilende Maßwerk hinaus als Gesamtbild betrachtet. Bei der Umsetzung wurde auf traditionelle Weise durchgefärbtes Glas mittels Bleiruten zu einem vielteiligen Bleinetz gefügt. Gegenüber der kleinteiligen, mehrfarbigen Rasterung der drei Hauptfenster setzt das schmale, am Eingang zur Kapelle liegende Fenster einen eher nüchternen Kontrapunkt in Blau. Die Besucherinnen und Besucher treten wie durch eine Schleuse in den Raum der Kapelle und werden von dem behutsamen Farblicht an das silberne, das Licht reflektierende Kruzifix geführt. (hor)
Hinweise: Journalistinnen und Journalisten werden gebeten, sich zu dem Pressetermin vorab per E-Mail unter
pressestelle@erzbistum-muenchen.de oder telefonisch unter 089 / 2137-1263 anzumelden.