Marx: „Denk an deine Taufe, lebe deine Taufe“

Erzbischof ruft bei Festgottesdienst zum Bistumsjubiläum dazu auf, Evangelium präsent zu halten
München, 15. September 2024. Bei einem Festgottesdienst als Höhepunkt des diözesanen Jubiläumsjahres „1.300 Jahre Korbinian in Freising“ hat Kardinal Reinhard Marx alle Getauften dazu aufgerufen, das Evangelium im Alltag präsent zu halten. „Es geht nicht darum, ob alle getauft sind“, so Marx. Vielmehr gehe es darum, „ob die Getauften in diesem Land ein Zeugnis geben“ mit dem Ziel, „dass die Stimme des Evangeliums weiter hör- und sichtbar bleibt“, so der Erzbischof. Dies gelte in der Katechese, in der Gemeinde vor Ort sowie in der Caritas und Hinwendung zu den Schwachen. Es gehe nicht darum, „sich einfach nur zu erinnern im Sinne einer Nostalgie, sondern im Sinne einer Verlebendigung und Verheutigung“ der Inhalte des Evangeliums angesichts der Zeichen der Zeit, sagte der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am Sonntag, dem 15. September, in seiner Predigt auf dem Freisinger Domplatz.
 
„Wenn wir heute unser Jubiläum feiern, dann tun wir das, indem wir unsere Taufe erneuern und uns neu hineinstellen in diese große Bewegung“, so Marx. Durch die Verehrung von Heiligen wie Korbinian werde deutlich, dass „wir Zeuginnen und Zeugen in der Geschichte haben, die uns erinnern: Denk an deine Taufe, lebe deine Taufe“. Dies sei ganz im Sinne des Leitwortes „glauben leben“ des Bistumsjubiläums, das die Erzdiözese München und Freising in diesem Jahr begeht. Das Festjahr biete die Gelegenheit, „sich neu auf den Weg zu machen und viele Menschen in das Sakrament der Taufe und die Feier der Eucharistie hineinzuführen“. Der Erzbischof appellierte: „Lassen wir uns in diesem Jubiläumsjahr neu senden, lasst uns neu auf den Weg gehen. Erinnern wir uns: Wir sind getauft auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
 
Marx erinnerte an die Zeit vor 1.300 Jahren, als „Korbinian auf diesem Heiligen Berg ankam“. Seit dieser Zeit werde in der Region getauft und die Eucharistie gefeiert, so Marx. „Hier beginnt die Gründung der altbairischen Bistümer. Deswegen können wir sagen: Eigentlich beginnt hier, an diesem Ort, die systematische Taufe Bayerns“, so Marx. „Und so wird es weitergehen“, ist Marx sicher. „Wir werden nicht aufgeben: Warum auch? Wo sind die Alternativen zum Evangelium? Ich sehe sie nicht.“ Er sehe „keine Alternative zu der Gemeinschaft, die ein Zeichen setzen will für das unzerstörbare Leben“. Die Taufe habe seit 2.000 Jahren „eine neue Gemeinschaft auf den Weg gebracht“, die laut dem Erzbischof „durch Höhen und Tiefen, Krisen und Aufbrüche hindurch ihren Weg geht. Sich immer neu vergewissernd, woher sie kommt und welchen Auftrag sie hat“.
 
Im Rahmen der Gottesdienstfeier verlieh Kardinal Marx vier Korbiniansmedaillen an engagierte Ehrenamtliche aus allen drei Seelsorgsregionen des Erzbistums. Zum Abschluss spendete der Erzbischof den Päpstlichen Segen. Am Sonntagnachmittag zog vom Marienplatz ein Festumzug der Stadt Freising durch die Altstadt, an dem Fahnenabordnungen aus den Dekanaten des Erzbistums teilnahmen und damit das kirchliche Leben sichtbar machten. Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen, Vereinen und Verbänden, Ministrantinnen und Ministranten, Vertreterinnen und Vertreter der muttersprachlichen Gemeinden sowie zahlreiche weitere Ehren- und Hauptamtliche repräsentierten das Erzbistum in seinen vielen Facetten. (hs)