Kardinal Marx: „Wir gehen in ein Jahr voller Fragezeichen“

Erzbischof ruft bei Andacht zu Silvester dazu auf, Herausforderungen an der Seite Jesu anzunehmen
München, 31. Dezember 2025. Bei Kardinal Reinhard Marx überwiegt zum Jahreswechsel trotz aller Sorgen um die Zukunft die Zuversicht. „Wir gehen in ein Jahr voller Fragezeichen, aber an der Seite Jesu“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Mittwoch, 31. Dezember, bei einer feierlichen Andacht in der Jesuitenkirche St. Michael in der Münchner Altstadt. „Niemand kann die Hoffnung zerstören, dass am Ende er bestimmt: Jesus Christus.“
 
„Ich gehe mit großen Sorgen in die Zukunft, vielleicht mit größeren, als ich je gehabt habe“, bekannte Marx zum Ende eines „turbulenten, aufregenden“ Jahres. „Wir erleben heute wahrscheinlich einen Epochenwandel, der tiefer geht, als wir heute sehen.“ Gleichzeitig sei seine „Hoffnung ungebrochen“, dass die Kirche etwas erreichen und etwas tun könne. „Ich glaube an den Weg der Erneuerung, wir können eine missionarische Kirche sein, weil die Welt dieses Zeugnis braucht.“ Der Erzbischof versicherte: „Was immer an der Seite Jesu geschehen kann, das bringen wir als Kirche ein.“ An die Gläubigen appellierte er: „Seid sicher, er, Jesus Christus, geht mit euch: alle Tage.“
 
Denn anhaltenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verurteilte Marx scharf. „Was für eine Schande, was für eine Blasphemie, dass sich getaufte Christen gegenseitig umbringen“, sagte er. Ein anderes trauriges Ereignis des zu Ende gehenden Jahres, der Tod von Papst Franziskus, habe dagegen die Welt geeint. Ebenso habe er beim Konklave zur Wahl eines Nachfolgers für den verstorbenen Pontifex „die Hoffnung gespürt, dass es eine Stimme gibt“. (uq)