Kardinal Marx feiert „Aschermittwoch der Künstler“

Gottesdienst mit Kulturschaffenden im Freisinger Dom / Installation „Schwarzbild“ von Susanne Wagner
München/Freising, 26. Februar 2025. Der diesjährige Gottesdienst zum „Aschermittwoch der Künstlerinnen und Künstler“ steht unter dem Leitthema Zusammenhalt. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, feiert ihn am Mittwoch, 5. März, um 17 Uhr im Freisinger Dom.
 
Einen künstlerischen Akzent setzt die Bodenskulptur „Schwarzbild“ der Münchner Künstlerin Susanne Wagner. Das raumgreifende Kunstwerk besteht aus 230 bemalten Keramikmodulen, die zu einem Geflecht gelegt sind. Sie imitieren eine Webtechnik. Ein in die einzelnen Platten eingedrucktes Gewebe verleiht der keramischen Oberfläche zusätzlich die Anmutung einer weichen Stofflichkeit. Die Bodenskulptur verbindet somit das Weben und die Töpferei, die beide zu den ältesten handwerklichen Ausdrucksformen der Menschheit gehören. Gleichzeitig greift das Farbkonzept den rot-grün-blauen Farbraum von Videobildern auf als einer Technik der heutigen Zeit. „Schwarzbild“ bezeichnet in der Filmkunst ein schwarzes Einzelbild, bei dem der Filmstreifen kein Licht mehr durchlässt und die Leinwand dunkel bleibt. Im Kontext des Aschermittwochs macht die Installation durch ihre Gewebestruktur die aktuelle Frage nach einem „Unterhaken“ und Zusammenhalt in polarisierten Zeiten präsent. Das Thema Verbundenheit – theologisch gesprochen Gottes- und Nächstenliebe als zentrale Botschaft des Evangeliums – bringt auch die alternative Spendeformel zur Austeilung des Aschekreuzes am Aschermittwoch zum Ausdruck: „Kehr um und glaube an das Evangelium“.
 
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst durch das Vokalensemble Cantores Freising unter der Leitung von Matthias Egger. Als Kantorin wirkt Magdalena Ladendinger, Organist ist Simon Rager. Es erklingt Musik von Knut Nystedt, Arvo Pärt und Orlando di Lasso. Die Schauspielerin Pauline Fusban und der Schauspieler Martin Pfisterer lesen aus biblischen und literarischen Werken. Die Kollekte kommt dem Monsignore-Fellerer-Fonds zugute, der Künstlerinnen und Künstler in Notsituationen unterstützt.
 
Der „Aschermittwoch der Künstler“ wurde von dem katholischen Schriftsteller und Diplomaten Paul Claudel nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris begründet. Er wird mittlerweile in mehr als 100 Städten weltweit gefeiert. Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit, eine Zeit der Umkehr und Buße, in der sich die Gläubigen auf das Osterfest vorbereiten. Zu den Gottesdiensten an diesem Tag gehört der Ritus der Aschenauflegung. Die Geistlichen zeichnen den Gläubigen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn und sprechen dabei einen Vers aus dem Buch Genesis: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ oder aus dem Markus-Evangelium: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ (uq)
 
 
Hinweis:
Fernseh- und Hörfunkjournalisten sowie Fotografen, die über den Gottesdienst berichten wollen, werden gebeten, sich bei der Pressestelle anzumelden unter pressestelle@erzbistum-muenchen.de.