Landeskomitee fordert „Vorfahrt für frühkindliche Bildung“

Katholische Laien übergeben bayerischer Familienministerin Forderungskatalog
Landeskomitee der Katholiken in Bayern
München, 1. April 2025. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern fordert „Vorfahrt für frühkindliche Bildung und Betreuung“ und dringt auf entsprechende Weichenstellungen im Bereich der Bildungspolitik. Bei einem Treffen mit der bayerischen Familienministerin Ulrike Scharf überreichten die katholischen Laien der Spitzenpolitikerin am Dienstag, 1. April, ein Thesenpapier, das „auf allen Ebenen eine klare Priorität für den Ausbau und die Qualitätssicherung der frühkindlichen Bildung“ verlangt. Trotz großer wirtschaftlicher und sozialer Herausforderungen seien „zusätzliche finanzielle Investitionen notwendig, um die fachliche, materielle und personelle Ausstattung in der Kinderbetreuung zu sichern und auszubauen“. Denn, so die Laien: „Ohne substanzielle Verbesserungen bei der Finanzierung, der Personalausstattung und der rechtlichen Absicherung droht eine erhebliche Verschlechterung der Bildungs- und Betreuungsqualität.“
 
            Konkret fordern die katholischen Laien, dass die finanzielle Ausstattung durch das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz den Kostensteigerungen der vergangenen Jahre angepasst werde. Von aktuell rund 60 Prozent der Betriebskosten müsse der gesetzliche Übernahmeanteil auf insgesamt 90 Prozent steigen. Zudem brauche es eine umfassende Initiative zur Gewinnung, Bindung und Entwicklung von Fachkräften in der frühkindlichen Bildung.
 
Die Vielfalt der Trägerstrukturen – aktuell befinde sich ein Drittel aller bayerischen Kitas in katholischer Trägerschaft – müsse gesichert werden. Hier nimmt das Landeskomitee auch die Kirche in die Pflicht: „Bildung muss auch im kirchlichen Kontext eine Priorität bleiben“, fordern die Laien. Als „zentraler Bestandteil pastoraler Verantwortung“ gelte es zu verhindern, dass kirchliche Trägerschaften von frühkindlichen Bildungseinrichtungen aufgegeben werden. Die Vielfalt der Berufsfelder im Erziehungsbereich müsse erhalten bleiben, ebenso sollten verschiedene altersbezogene Bildungseinrichtungen weiter miteinander vernetzt werden. Zudem gelte es, das Bündnis für frühkindliche Bildung in Bayern, ein Zusammenschluss aller Beteiligten in diesem Bereich, zu stärken und auszubauen. Bundesweite Initiativen zur Förderung der frühkindlichen Bildung müssten im Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz verankert und damit für Träger verlässlich gestaltet werden. Bei all dem müsse die wissenschaftliche Expertise im politischen und fachlichen Entscheidungsprozess einen höheren Stellenwert einnehmen, um nachhaltige und wirksame Lösungen zu finden, ist das Landeskomitee überzeugt. (uq)